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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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benachbarte Gewebe hinein, sodass man sie meistens nicht vollständig entfernen kann, ohne den Patienten umzubringen.«
    »Und was bedeutet das für meine Frau?« Josef brachte es nicht übers Herz, die Frage zu stellen, die ihm seit Wochen auf der Seele brannte. Würde Johanna sterben? »Wie geht es jetzt also weiter? Bekommt sie eine Chemotherapie?«
    »Mit einer Chemotherapie kommen wir nicht wirklich weiter. In solchen Fällen erzielen wir mit Bestrahlungen die besseren Ergebnisse.«
    »Eine Heilung ist also möglich?«
    Professor Malm lehnte sich auf seinem Sessel zurück und verschränkte die Hände vor der Brust.
    Instinktiv wusste Josef, dass das kein gutes Zeichen war. Wenn man etwas Gutes zu berichten hatte, zog man sich nicht zurück.
    »Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Herr Kommissar«, sagte Professor Malm und legte seine Fingerspitzen aneinander. »Die Chancen, dass Ihre Frau die nächsten fünf Jahre überlebt, liegen statistisch gesehen bei null. Aber Gott sei Dank spielt sich unser Leben nicht in den engen Grenzen der Statistik ab, weshalb wir als Ärzte auch grundsätzlich nichts garantieren und nichts für unmöglich halten.«
    »Ich habe schon lange aufgehört, an Wunder zu glauben, Herr Professor«, sagte Josef und stand langsam auf. Er hatte das Gefühl, eine tonnenschwere Last würde ihn niederdrücken.
    Professor Malm erhob sich ebenfalls. »Nichtsdestotrotz dürfen Sie jederzeit um ein Wunder beten«, sagte er und schüttelte Josef mitfühlend die Hand.
    Verzweifelt lehnte er an der kahlen Wand des Krankenhausflures. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er das Zimmer des Professors verlassen hatte, auch nicht, wie er vor den Eingang zur Intensivstation gekommen war. Obwohl er mit diesem Ergebnis gerechnet hatte, hatte er die Worte des Professors nur schwer begreifen können. Aber langsam wurde ihm die Unabwendbarkeit der Tatsachen bewusst. Er streckte den Finger aus und atmete tief ein und aus, ehe er klingelte.
    »Hallo?«, tönte eine Stimme aus der Sprechanlage.
    »Ich möchte zu meiner Frau, Johanna Horn.« Noch bevor er ausgesprochen hatte, surrte es und die Tür zur Intensivstation ließ sich öffnen.
    »Kommen Sie herein, Herr Horn. Ihre Jacke können Sie dorthin hängen. Wenn ich noch kurz mit Ihnen sprechen könnte, bevor Sie zu Ihrer Frau gehen?«
    Josef nickte erstaunt. »Natürlich.«
    »Nun, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber Ihre Frau hatte heute schon Besuch.« Da die Schwester sehr verlegen wirkte, konnte nur dieser GuruFuzzi Jean-Paul bei ihr gewesen sein.
    Er nickte verständnisvoll.
    »Nun, seit seinem Besuch geht es Ihrer Frau nicht sehr gut. Ich meine, es geht ihr gut, was die Operation angeht, aber psychisch könnte es ihr besser gehen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte er und meinte es auch so. Dann trat er leise an Johannas Bett. Als er ihr einen Kuss auf ihre bleiche Stirn gab, stand sein Entschluss fest. Er würde um sie kämpfen. Bis zum bitteren Ende.
     
    *
     
    Katrin stand sprachlos in Darrens Wohnung. »Der Name deines Mädchens?« Er hatte ein Kind. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Hatte sie diesen Mann, mit dem sie wochenlang das Bett geteilt hatte, überhaupt gekannt?
    Ihre Enttäuschung war vollkommen. So vollkommen, dass es nicht noch schlimmer werden konnte. Dieses Wissen war der einzige Grund, weshalb sie sich wieder an den Tisch setzte und bereit war, auch den Rest von Darrens Geschichte zu hören.
    Darren legte ein altmodisch wirkendes Fotoalbum auf den Tisch. Genau so eines hatten ihre Eltern auch für sie angelegt, damals. Mit zitternden Händen schlug sie es auf.
    Das Erste, was sie sah, war das Bild eines Säuglings. Tammy, zwei Stunden alt , stand in weicher, geschwungener Schrift daneben. Darunter ein zweites Bild.
    Darren und Tammy, Juli 1988 – Darren holt Tammy nach Hause.
    Sie sah überrascht auf. »Bist das du?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort kannte, denn das Lächeln auf dem Gesicht des schwarzhaarigen Jungen war ihr längst vertraut.
    Darren nickte. »Also ist Tammy deine Schwester«, schlussfolgerte Katrin. Vor Erleichterung wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Stattdessen beschränkte sie sich auf ein kurzes, verstehendes Nicken.
    Darren forderte sie mit einer knappen Geste auf, weiterzublättern.
    Mit jeder Seite wurde Tammy größer. Im Zeitraffer erlebte Katrin, wie Tammy ihren ersten Karottenbrei aß, ihren ersten Zahn bekam, ihre ersten Schritte machte. Aus dem Baby

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