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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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machte sie einen Schritt auf ihn zu.
    »Als ihr nicht im Haus wart, hat man mir gesagt, dass du auf dem Spielplatz sein würdest. Und siehe da – hier bist du tatsächlich.«
    Er sah sich um, ob eines der anderen Kinder ihr Gespräch beobachtete, aber alle Kinder waren zu sehr in ihr Spiel vertieft, um auf das Kind zu achten, das vor der Hecke stand und scheinbar mit der Weide sprach.
    Nur das pummelige Mädchen starrte unverwandt zu ihrer Freundin herüber. Er war sich aber sicher, dass sie ihn nicht sehen konnte.
    »Also, Kleine. Wie sieht es aus? Willst du mit mir zur Mama fahren?«
    Jetzt musste er ihr Zeit lassen, durfte sie auf keinen Fall drängen. Aufmunternd streckte er seine Hand aus. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich ihre kleine Hand in seine schmiegte. Dann ging er zusammen mit ihr zu seinem Auto. Er öffnete die Beifahrertür und half ihr, einzusteigen. Als der Sicherheitsgurt klickte, war die Falle zugeschnappt.
     
    *

    »Horn«, schrie Katrin auf. »Verdammt noch mal, ich hätte Ihnen beinahe ein Messer in den Bauch gerammt. Wieso stehen Sie da draußen rum? « Ihr Puls raste und sie schnaufte, als hätte sie soeben einen Marathonlauf hinter sich gebracht. Das musste der Stress sein.
    »Ich hatte doch keine Ahnung, was mich erwartet«, sagte Horn.
    Katrin bemerkte, dass auch er nur äußerlich ruhig war.
    »Sie rufen an, bestellen ein SpuSi-Team und legen einfach auf. Kein Wort der Erklärung, keine Angaben, ob Sie in Ordnung sind, ob es Tote gegeben hat. Nichts!« Er schien seiner Wut jetzt freien Lauf zu lassen.
    »Es tut mir leid.« Katrin dachte, dass es sicherer wäre, jetzt nichts mehr zu sagen. Stattdessen trat sie auf den Flur hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    »Wir warten besser, bis die Spurensicherung da drin fertig ist«, erklärte sie.
    »Ich will jetzt endlich wissen, warum Sie uns alle so in Alarmbereitschaft versetzt haben.«
    Katrin holte tief Luft. »Das ist eine längere Geschichte«, sagte sie und lächelte entschuldigend.
    »Dann machen Sie sie so kurz wie möglich«, entgegnete Horn mit noch immer grimmiger Miene.
    »Alles fing damit an, dass mir aufgefallen ist, dass alle meine Pflanzen meine krankheitsbedingte Abwesenheit glänzend überstanden haben.«
    Horn verdrehte die Augen.
    »Ich komme gleich auf den Punkt«, sagte Katrin eilig. »Ehrlich! Dann war eines Morgens mein Bett frisch abgezogen und«, sie fing einen bitterbösen Blick auf und beschloss, die Einzelheiten auf später zu verschieben. »Wie dem auch sei, als ich heute Nachmittag hierher gefahren bin, habe ich am Fußende meines Bettes Julia Göggels Unterhemd gefunden.«
    »Woher wissen Sie, dass es Julias Unterhemd ist?«
    Sie nahm ihm seine Skepsis nicht übel. Sie hätte genauso reagiert. »Er hat es so drapiert, dass das Motiv, das Julias Mutter beschrieben hat, gut sichtbar war. Ein kleines Herz mit einem Strassstein in der linken oberen Seite.«
    »Es gibt viele solcher Unterhemden«, sagte Horn. »Ich glaube, Uli hat sogar auch so eins.«
    »Sicher, Frau Göggel hat es bei C & A gekauft. Aber dieses Unterhemdchen ist auch voller Blut.«
    »Es könnte …«
    »Nein!«, unterbrach Katrin Horn schroff. »Ich glaube nicht mehr an einen Zufall. Ich bin sicher, dass der Kerl gezielt meine Wohnung aufgesucht hat und dass er dieses Zeichen dort hinterlassen hat.«
    »Es sieht so aus …«
    »Genau. Es sieht so aus, als würde er das Spiel ändern. Ich habe Haare auf meinem Kissen gesehen, die nicht von mir sein können.« Sie blickte auf ihre Zehenspitzen, als sie murmelte: »Und auch nicht von Darren.«
    »Er möchte aufgehalten werden«, sagte Horn.
    »Das glaube ich auch«, bestätigte Katrin. »Aber wenn seine Daten nicht gespeichert sind, bringen uns die Haare nichts, sofern überhaupt DNA-fähiges Material dran ist.«
    Die Haustür wurde aufgestoßen und jemand sprang die Treppe hinauf, mehrere Stufen gleichzeitig nehmend.
    »Katrin«, rief Darren außer Atem und nahm sie in die Arme. »Gott sei Dank! Dir ist nichts passiert.«
     
    *
     
    Dass Josef Horn ungehalten war, war nicht zu übersehen. Katrin kannte ihn gut genug, um zu wissen, wie sehr der Hauptkommissar es hasste, ausgetretene, bewährte Ermittlungspfade verlassen zu müssen, um unentdecktes Terrain zu betreten. Josef Horn war in ihren Augen ein hervorragender Ermittler mit einem bestechend logischen Verständnis. Das machte sicher auch seinen Erfolg aus.
    Katrin war anders. Sie betrachtete die Dinge emotionaler, verließ sich

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