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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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Prinzessinnen eh niemals irgendeinen Tisch decken. Trotzig setzte sie sich ebenfalls an den Küchentisch und zog mit verschränkten Armen eine Schnute.
    Andi wollte Uli offensichtlich etwas erwidern, denn er öffnete gerade seinen Mund, als ein großer Klacks Kartoffelbrei mitten auf dem Tisch landete.
    »Ups, dabei wollte ich den Kartoffelbrei doch auf den Teller geben«, entschuldigte sich Josef zynisch bei seinen Kindern und riss in gespieltem Entsetzen seine Augen weit auf. »Aber da sind ja noch gar keine Teller auf dem Tisch.«
    »Schon gut, schon gut«, sagten beide wie aus einem Mund und innerhalb von geschätzten zehn Sekunden stand alles auf dem Tisch, was sie zum Essen brauchten.
    Mit einem zufriedenen Lächeln wischte Josef den Kartoffelbrei vom Tisch. Das hätte Johanna sicher auch nicht besser geregelt gekriegt, dachte er stolz.
     
    *
     
    Es war ein Test. Katrin spürte es ganz genau.
    Wie gelähmt starrte sie auf das blutige Hemdchen am Fußende ihres Bettes. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie drei Versuche brauchte, um ihr Handy aus der Hosentasche zu ziehen.
    Sie drückte die Kurzwahltaste, und während sie wartete, dass sie eine Verbindung bekam, sah sie sich in ihrem Schlafzimmer um.
    Einmal mehr fiel ihr auf, wie gepflegt ihre Pflanzen waren.
    »Wie bist du an meinen Schlüssel gekommen, du Schwein?«, murmelte sie leise. »Chef?«, sagte sie erleichtert, als Josef Horn endlich abhob. »Sie müssen kommen, sofort. Und bringen Sie die Spurensicherung mit. Ich bin in meiner Wohnung.« Ohne ein weiteres Wort der Erklärung legte sie auf. Dann wählte sie die nächste Nummer. Es dauerte nur Sekunden, bis sie Darren in der Leitung hatte.
    »Ich bin in meiner Wohnung, Darren. Er ist da gewesen!«
    »Wer ist wo gewesen?« Darren schien sich keinen Reim auf ihre Worte machen zu können.
    »Er ist es gewesen, der in meiner Wohnung gewesen ist.« Erst, als sie die Worte aussprach, erkannte sie die Ungeheuerlichkeit dahinter. »Dieses Schwein geht in meiner Wohnung ein und aus.« Sie wurde hysterisch und begann unkontrolliert zu zittern.
    »Aber wie kommst du …?« Darren unterbrach sich. »Warte dort, ich bin in einer Viertelstunde bei dir.«
    Katrin lachte bitter auf. »Klar, ich warte. Und wenn er in der Zwischenzeit zurückkommt, koche ich ihm einen starken Kaffee.« Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. Es war die Angst, die aus ihr sprach. »Darren, ich verstehe das alles nicht. Wie kommt dieser Wahnsinnige gerade auf mich? Wieso nistet er sich in meiner Wohnung ein?« Sie versuchte, ruhig zu atmen. »Darren, das ist kein Zufall.« Plötzlich verstummte sie. »Da ist jemand«, flüsterte sie panisch. »Darren, da ist jemand draußen an der Tür.«
    »Hast du deine Waffe dabei?« Darrens Stimme klang angsterfüllt.
    »Nein«, wisperte sie. »Natürlich nicht. Ich wollte doch nur schnell noch ein paar Sachen zusammenpacken.«
    »Geh in die Küche und hol dir ein Messer«, sagte Darren eindringlich. »Pack dir das größte, das du finden kannst und steck noch ein zweites ein, falls du es fallen …« Ihm schien ein neuer Gedanke gekommen zu sein. »Mach Krach, Katrin. Lass irgendetwas fallen, schrei von mir aus, aber lass ihn hören, dass du da bist. Vielleicht haut er dann ab.«
    »Ich weiß nicht, Darren«, flüsterte sie und schlich in die Küche, wo sie nach dem Brotmesser griff. »Das ist vielleicht unsere einzige Chance, den Kerl zu fassen.«
    Sie sah einen Schatten durch den Milchglaseinsatz ihrer Haustür.
    »Du unternimmst nichts. Hast du verstanden?«, rief Darren. »Ich bin nur noch ein paar Straßen entfernt. Du kannst allein gegen diesen Kerl nichts ausrichten.«
    »Ich bin Kriminalkommissarin, Darren, und nicht halb so hilflos, wie du glaubst.« Sie flüsterte noch immer. Der Schatten hatte sich bewegt. Er schien sich umzudrehen. Nein, dachte sie.
    »Ich glaube, er hat mich gehört, Darren. Er haut ab.«
    Sie warf das Handy auf die Garderobe und riss die Tür auf. Mit einem Schrei prallte sie zurück.
     
    *
     
    Auf diese Gelegenheit hatte er gewartet. Fast hatte er schon nicht mehr daran geglaubt, aber dann war sein Plan doch aufgegangen. Die Menschen waren so berechenbar. Zu erleben, wie eine Vorstellung in Gedanken reifte, Gestalt annahm, Fleisch und Muskeln ansetzte, war ein unbeschreibliches Gefühl.
    Lachend waren die drei Kinder soeben an ihm vorbeigehüpft.
    Der Spielplatz lag direkt an einer belebten Straße. Niemandem schien sein Auto dort aufgefallen zu sein, das er seit

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