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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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haben, Ihre kleine Freundin zu begleiten.« Wieder wanderte sein Blick zwischen ihnen hin und her. »Obwohl ich mir vorstellen kann, dass es Sie ein ganzes Stück Überzeugungsarbeit gekostet haben muss, die Erlaubnis unserer lieben Katrin zu bekommen.« Er legte den Kopf zur Seite, als wollte er ihre Reaktionen auf diese Aussage analysieren. Dann nickte er. »Also hat sich auch unser gemeinsamer Freund, Kommissar Horn, für Ihren, sagen wir mal, selbstlosen Fronteinsatz stark gemacht.« Rainert legte bedächtig seine Fingerspitzen aneinander. Dann wandte er sich wieder Katrin zu. »Also?«
    »Was?« Katrin blinzelte irritiert, als Rainert lediglich mit den Schultern zuckte.
    »Ich nehme mal an, er möchte jetzt gern eine Antwort auf seine anfängliche Frage«, sagte Darren und setzte ein Lächeln auf, das gelassen und siegessicher aussehen sollte.
    Rainert nickte anerkennend. »Gar nicht mal schlecht, Grass. Gar nicht mal schlecht. Sie scheinen ein ziemlich heller Kopf zu sein. Das muss in der Familie liegen. Ihre Schwester, Tammy hieß sie doch, hat auch ziemlich schnell kapiert, was ich von ihr wollte.«
    Aus den Augenwinkeln sah Katrin, wie sich Darrens Hände unter dem Tisch zu Fäusten ballten.
    Sie war sicher, dass diese Reaktion auch Rainerts Aufmerksamkeit nicht entgangen war, und ein Blick in sein selbstgefälliges Gesicht bestätigte ihre Annahme.
    Rainert und Darren starrten sich an, in einen stummen Dialog versunken.
    »Sie möchten es gern wissen, Grass, nicht wahr? Wie ich Ihre Schwester aus dem Schwimmbad holen konnte, ohne dass es irgendjemand mitgekriegt hat.« Sein Blick ruhte auf Darrens blassem Gesicht. »Das ist jetzt eine einmalige Chance, Grass«, sagte er mit einer Stimme, mit der man Kindern eine besonders spannende Stelle einer Geschichte vorliest. »Sie war gierig. Wie fast alle kleinen Mädchen war Tammy einfach zu gierig. Hätte sie sich mit dem Kätzchen zufrieden gegeben, das ihre Mutter angeblich für sie ausgesucht hatte, hätte ich sie niemals mitnehmen können. Aber sie war gierig und wollte nicht irgendein Kätzchen. Sie wollte das schönste von allen.« Er grinste und strich sich eine Strähne seiner aschblonden Haare zurück. Dann lehnte er sich lässig auf seinem Stuhl nach hinten und feixte. »Wissen Sie, was mir an Ihrer Schwester so gut gefallen hat?«
    Darren antwortete nicht.
    »Als sie merkte, dass es gar keine Kätzchen gab, wurde sie wütend.«
    Er schwelgt ja geradezu in seinen Erinnerungen, dachte Katrin würgend. Die Art, in der Rainert die Glücksgefühle offen zur Schau stellte, die ihm die Erinnerungen an die Zeit mit Tammy bescherten, war kaum zu ertragen.
    »Die kleine Wildkatze hat mir alle möglichen Wörter an den Kopf geworfen. Lügner war noch das Harmloseste. Und nachdem sich die Benommenheit nach dem ersten Schlag wieder gelegt hatte, hätte sie mir mit ihren kleinen Fingern am liebsten das Gesicht zerkratzt.« Er lachte sein heiseres Lachen. »O ja, Tammy war ein starkes Kind. Fast die Beste, die ich je hatte. Sie hat eine ganze Menge einstecken können.« Er richtete seine kalten Augen direkt auf Darrens Gesicht.
    Katrin hatte das Gefühl, als wollte er auf diese Weise tief in Darrens Gedanken eindringen.
    »Ich meine mich zu entsinnen, dass es eine Ewigkeit gedauert hat, bis sie endlich das Bewusstsein verlor und aufhörte zu schreien und zu wimmern.« Seine Stimme war kaum noch mehr als ein Flüstern. »Sie wollte einfach nicht aufgeben. Hat sich mit aller Kraft ans Leben geklammert.«
    Katrin glaubte fast zu sehen, welche Bilder sich bei Rainerts Worten in Darrens Kopf abspielten und welche Wunden sie in seine Seele brannten.
    Eine lange Zeit herrschte Schweigen.
    Dann klatschte Rainert amüsiert in die Hände. »Man könnte fast sagen, sie hatte neun Leben. Wie eine Katze.« Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Heiterkeit. »Ts … Sie hätte wirklich eine verdient gehabt.«
    Darren kochte vor Wut, das sah Katrin an seinem Blick, doch er verhielt sich erstaunlich gefasst und professionell. »Ich sage alles nur einmal«, sagte Katrin in die angespannte Stimmung hinein.
    Rainert zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen. »Was?«
    »Ihre Frage von vorhin. Sie haben nach der ersten Regel gefragt. Die erste Regel hieß: Ich sage alles nur einmal.« Sie hatte ihn aus dem Konzept gebracht.
    Für einen Augenblick schien er nicht zu wissen, wie er auf ihre Worte reagieren sollte. Dann begann er wieder schallend zu lachen. »Du machst mir Spaß, Katrin!

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