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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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Alle Achtung! Ich habe es gestern gesagt, ich sage es heute wieder. Wir zwei sind uns sehr ähnlich.« Sein Blick zeigte neben Spott auch echte Anerkennung. »Du hast recht, Katrin«, nahm Rainert mit amüsiertem Blick den Faden wieder auf. »Wir sollten uns tatsächlich auf uns konzentrieren, und auf den Grund unseres Plauderstündchens.« Er hielt seine geöffnete rechte Hand über den Tisch. »Wo sind sie?«
    Katrin griff in ihre Jackentasche und zog ein noch verpacktes neues Kartenspiel heraus. Dann schob sie es über den Tisch Rainert zu, der es aber wieder zurückschob.
    »Schade, dass du so ein ordinäres Skatblatt besorgt hast. Ich hätte mir gewünscht, ein hübscheres Kartenspiel verwenden zu können.«
    »Dann hätten Sie das sagen müssen.«
    Rainert wiegte seinen Kopf hin und her, als wollte er die Antwort auf ihren Vorwurf gut überlegen. »Weißt du«, sagte er kalt, »du hast schon wieder recht. Im Grunde meines Herzens«, er machte eine großmütige Geste, »bin ich eine Seele von Mensch. Ich will ja auch nicht kleinlich sein und gleich beim ersten Fehler die Zusammenarbeit beenden, aber«, seine Stimme wurde leise und bedrohlich, »es darf nicht noch so eine Nachlässigkeit geben.« Er starrte Katrin mit unverhohlener Abneigung an und öffnete langsam und bedächtig die Verpackung.
    Dann trennte er die Bilder von den Zahlen und legte alle Bilder auf einen Haufen und die Zahlen auf einen anderen Haufen. Alle Karten, bis auf zwei. Diese beiden Karten hielt er nach oben. Es waren die Pik-Dame und der Herz-Bube.
    Katrin konnte ihre Nervosität nicht länger unterdrücken und wackelte ungeduldig mit ihrem Knie.
    Rainert lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Also«, fing er an. »Diese beiden Karten gehören nicht zum Spiel. Das sind meine beiden Karten. Ich behalte mir mit diesen beiden Karten sozusagen das Recht vor, das Spiel jederzeit auf die eine oder andere Art zu beenden. Wenn ich merken sollte, dass du«, er wandte sich direkt an Katrin, »das Spiel nicht ernst genug nimmst oder weiter so fantasielos auf meine Wünsche eingehst, werde ich die schwarze Dame ziehen und ihr werdet das Mädchen niemals finden, bevor es zu spät ist. Erweist du dich als eine mir ebenbürtige Spielerin, kann es sein, dass ich noch einmal in mich gehe, das Spiel vorzeitig beende und dir verrate, wo du die süße Melissa findest, bevor sie verhungert ist.« Er zuckte die Schultern. »Du siehst, ihr Schicksal liegt in deiner Hand.«
    »Die Kleine ist jetzt seit mindestens drei Tagen ohne etwas zu trinken und zu essen, wer sagt uns, dass sie überhaupt noch lebt?«
    »Wenn Sie glauben, Grass, dass die Kleine schon auf dem himmlischen Spielplatz mit Ihrer kleinen Schwester tobt, können Sie gern gehen. Das Mädchen ist mir egal«, fügte er hinzu, als Darren den Mund öffnete, um etwas zu sagen. »Ich bin hier wegen des Spiels. Ob die Kleine stirbt oder lebt, ist mir gleichgültig.«
    Katrin warf Darren einen warnenden Blick zu. »Lassen Sie uns auf die Spielregeln zurückkommen, Rainert«, sagte sie kurz und versuchte ein verschwörerisches Lächeln.
    So musste sich eine Nutte fühlen, wenn sie ihrem Freier vorspielte, sie hätte Freude an dem, was sie tat.
    Rainert sah sie lange und gründlich an. »Und ich sage es dir noch einmal, auch wenn du es aus irgendeinem Grund nicht gern hörst. Wir zwei sind uns ähnlicher, als du denkst.«
    »Die Spielregeln«, wiederholte Katrin mit noch mehr Nachdruck.

Kapitel 7
    Johanna
     
     
     
    J osef Horn wartete rauchend vor der verschlossenen Tür des Kindergartens. Zum Schutz gegen den Regen hatte er sich unter das Vordach zurückgezogen. Mittlerweile hatten sich aufgeregte Eltern in seiner Nähe versammelt, die leise miteinander tuschelten. Ein großer Mann, Josef schätzte ihn auf fast zwei Meter, löste sich aus der Menge und kam auf ihn zu. Unwillkürlich reckte Josef das Kinn und straffte die Schultern. Er hatte den Mann noch nie gesehen, aber das wunderte ihn auch nicht.
    Elternabende im Kindergarten hatte er schon bei Andreas gemieden wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser, seit er einmal von Johanna überredet worden war, am ersten Elternabend teilzunehmen, zu dem sie von Andreas freudestrahlend eingeladen worden waren.
    Er hatte an diesem Abend gelitten wie ein Hund.
    »So«, flötete die blonde Erzieherin mit den geflochtenen Zöpfen, »jetzt ziehen wir hier alle einmal aus diesem schwarzen Hut einen gefalteten Zettel. Auf diesen Zetteln stehen Namen. Ich

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