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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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begann zu lesen. »Johannes Müller aus Königsberg, später Regiomontanus genannt, blabla – blabla«, sie überflog den kurzen Artikel, bis sie zum entscheidenden Teil kam, »gilt als Begründer der modernen Trigonometrie.«
    »Na also«, grinste Horn, schlug sich auf den Schenkel und griff nach seinem Kugelschreiber, »dann schreiben wir das mal auf.«
    Sie fanden auf die meisten Fragen im Internet eine präzise Antwort.
    »Was zum Teufel ist ein Perihel?«
    »Ein was?«
    »Meine Frage lautet: Mein Perihel liegt bei 29.709 AE«, antwortete Katrin und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Was sind AE? Warte, ich google das mal.« Darren tippte die beiden Großbuchstaben in die Suchmaschine ein. Dann begann er vorzulesen: »AE – American Eagle …«, der Rest war unverständlich. »Hier – das könnte was sein«, rief er. »AE ist die Abkürzung für Astronomische Einheit. Und das Perihel bezeichnet den nächsten Punkt einer elliptischen Planetenbahn zur Sonne.«
    Sie suchten noch eine Weile, dann spuckte der Computer endlich das Ergebnis aus.
    »Es ist der Neptun«, sagte Katrin und schrieb das Wort in die entsprechende Spalte. »Ich verstehe das alles nicht«, rief sie plötzlich und warf ungeduldig ihren Stift auf den Tisch. »Da lässt der Kerl sich von uns fangen, denkt sich wahrscheinlich schon vorher die ganze Sache mit dem Kartenspiel aus, überlegt sich einen Fragenkatalog, und das alles für was?« Sie kochte innerlich und hatte das Gefühl zu platzen, wenn sie nicht auf irgendetwas einschlagen könnte. Nicht zum ersten Mal, seit sie diesen Fall übernommen hatten, spürte sie, was es hieß, ohnmächtige Wut zu empfinden. »Sie hatten recht, Horn, da hätte er uns genauso gut nach dem Wetter der letzten Tage fragen können, die Antworten hätten nicht mehr, aber auch nicht weniger Sinn ergeben.«
    »Uns wird aber nichts anderes übrig bleiben, als die Antworten auf alle seine Fragen zu finden, sie ihm morgen früh feierlich zu übergeben und abzuwarten, wie es weitergeht«, sagte Darren und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
    Horns Handy klingelte und tanzte sanft über die polierte Tischplatte. Er nahm den Anruf an und presste das Gerät ans Ohr. Von Sekunde zu Sekunde verlor sein Gesicht an Farbe. Schließlich ließ er seinen Arm sinken.
    »Was ist?«, fragte Katrin und ging auf Horn zu. »Haben sie Melissa gefunden?« Es schien, als würden ihre Worte nur langsam in Horns Bewusstsein dringen, denn es dauerte unerträglich lange, bis er kaum merklich den Kopf schüttelte.
     
    *
     
    Josef Horn fuhr wie der Teufel.
    Katrin und Darren hatten Mühe, ihm zu folgen, das wusste er, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Seit er Johannas Anruf entgegengenommen hatte, war er zu keinem klaren Gedanken mehr fähig gewesen.
    War es wirklich möglich, dass sie den Falschen verhaftet hatten? Oder hatte Rainert bei seinen Verbrechen doch einen Komplizen gehabt? An die Möglichkeit hatten sie alle drei nicht gedacht, das hatten Katrin und Darren auch zugegeben. Wie sollte er sich diese Schlamperei jemals verzeihen können, wenn wahr wäre, was er befürchtete? Sollte die ganze Fragerei nur ein Ablenkungsmanöver gewesen sein, um die Entführung von Uli zu ermöglichen?
    Uli, seine kleine Uli, sollte … Er wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. »Was Sie in der Lage sind, zu denken, ist ein anderer in der Lage, zu tun«, hatte sein erster Vorgesetzter, ein alter Kripohaudegen, der schon lange nicht mehr lebte, einmal zu ihm gesagt. Damals hatten sie sich darüber unterhalten, wie man sich am besten in die Psyche eines Straftäters hineinversetzen kann.
    Horn stieg in die Eisen. Quietschend kam sein Auto zum Stehen, bevor er unter den Auflieger eines Lastwagens gefahren wäre, der aus einem für ihn nicht ersichtlichen Grund einfach stehen geblieben war.
    Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Hätte er es nicht so eilig gehabt, wäre er ausgestiegen und hätte dem Fahrer die Fresse poliert. Irgendwo musste er die Anspannung wieder lösen können, aber tatsächlich riskierte er nicht einmal eine Sekunde langsamerer Fahrt, um zu sehen, ob der Fahrer an dieser unübersichtlichen Stelle nur eine Pinkelpause machte und somit fahrlässig einen Unfall riskierte, oder ob er eine Panne hatte.
    Also gab er wieder Gas und hatte nach wenigen Sekunden den Zwischenfall schon wieder vergessen. Noch zwei Kreuzungen und er würde zu Hause sein. Was erwartete ihn?
    Im gleichen Moment, als er mit quietschenden

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