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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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es weiter, und so setzte sich das Ganze fort.
    »Lobet den Heiligen Geist, dessen Wille mein Wille ist.«
    Sie begann nachzusprechen, dann stockte ihr der Atem. Sie erkannte die Stimme jetzt, obgleich diese auf unnatürliche We i se durch die ganze Stadt hallte. Natürlich!
    Sie klang wie die Stimme von Asmodeus Mogart!
    »Weitersprechen«, murmelte der Junge. »Rasch. Bevor der nächste Satz kommt. Du mußt aufholen.«
    »Aber du verstehst nicht«, flüsterte sie. »Das ist –«
    »Zu spät«, sagte der Junge seufzend, als die Litanei weite r ging.

3
    Es war vorbei, jedenfalls für alle anderen. Sie war immer noch erregt und wollte aufstehen, konnte aber nicht. Statt dessen tö n te die unirdische, unmenschliche Stimme in ihrem Kopf: »REUE!«
    Sie konnte sich aus der Gebetshaltung nicht erh e ben.
    »Schatten der Stadt! Was ist denn? Was muß ich tun?« rief sie erschrocken.
    Der Junge, der bereits aufgestanden war, kauerte vor ihr ni e der.
    »Ihr seid wirklich dumm«, meinte er kopfschüttelnd. »Das Allereinfachste, was es gibt, und ihr könnt nicht einmal ein paar Worte wiederholen, ohne etwas falsch zu machen.«
    »Laß das!« fuhr sie ihn an. »Was soll ich jetzt tun?«
    Er seufzte wieder.
    »Ich weiß es nicht. Im allgemeinen wiederholt man die G e bete unablässig, bis man sie glaubt, ihnen gehorcht und ehrlich bereut. Selbst bei einem von uns könnte das Tage dauern, ob es bei dir jemals etwas wird, weiß ich nicht. Könntest du das He i lige Bündnis je ganz glauben und annehmen?«
    Sie sank zusammen und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Nein, das konnte sie nicht, gab sie innerlich zu. Dieser Gott oder Heilige Geist oder was auch immer war so unbeugsam wie ein Comp u ter – vermutlich war es wirklich eine Art kosmischer Computer. Er gab sich nur mit völliger Unte r werfung zufrieden, weil er zu anderem nicht imstande war und ihre Gedanken zu lesen vermochte.
    »Dann klebe ich hier mitten auf der Straße in der Gebetsha l tung fest?« stöhnte sie.
    Der Junge überlegte.
    »Nun, es gibt einen Weg. Ab und zu stoßen Leute auf Pro b leme wie das deine – aber nicht aus solcher Dummheit. Manchmal erwischt es einen einfach, ob man will oder nicht, und es fällt schwer, sich schuldig zu fühlen, wenn man gar nichts dafür kann. Dann gehen wir damit zu jemandem mit der Macht.«
    »Der Macht?«
    Er nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte.
    »Ja. Wir setzen dich dorthin, man sieht dich an, gibt dir einen Trank, der dich schläfrig macht, dann erklärt man dir, was du fühlen mußt, und du tust es.«
    Ein Hypnotiseur, dachte sie. Eventuell wirkte das lange g e nug, um sie aus dieser Lage zu befreien.
    »Vielleicht ist das der Weg«, sagte sie. »Dann wird es gut, es vergeht, und wir –«
    »Nützt nichts«, gab er zurück. »Es vergeht nicht. Wenn das der Fall wäre, würdest du wieder am Boden liegen. Sicher, wenn er dich nur ansieht, damit du Kopfschmerzen oder andere Beschwerden lo s wirst, vergeht die Wirkung wieder – aber für dieses Problem braucht man den Trank, und dessen Wi r kung vergeht nicht.«
    Und das durfte nicht sein, erkannte sie. Wenn der Hypnot i seur sie dazu bringen konnte, nicht nur an das System, sondern auch an seine Richtigkeit und Natürlichkeit zu glauben, würde sie es akzeptieren, ja, sogar darin leben wollen.
    Ausgeschlossen.
    »Es gibt keinen anderen Weg?« ächzte sie.
    Er dachte angestrengt nach.
    »Du mußt verstehen, daß das überhaupt kein Problem wäre, wenn du eine von uns wärst. Nein, ich glaube, das einzige, was du tun kannst, ist, das Wa g nis einzugehen.«
    »Das Wagnis?« wiederholte sie, dann fiel ihr ein, was das bedeutete. »Was sollte ich dem Geist sagen?« fragte sie angs t voll.
    »Die Wahrheit«, antwortete der Junge mit einem Achselz u cken. »Vielleicht verzeiht Er deine Unwi s senheit. Aber Seine Wege sind unerforschlich. Er macht dich vielleicht zu einer Zolkarierin, und damit wäre das Problem gelöst.«
    Dieses und das der Welt hier, dachte sie düster. Aber nicht das meine.
    »Einen anderen Weg gibt es nicht?«
    »Nein. Das ist praktisch alles. Du kannst es dir noch kurze Zeit überlegen.«
    Sie tat es und fühlte sich immer unbehaglicher, als ihr kein Ausweg einfiel.
    »Es bleibt also wirklich keine Wahl?« fragte sie schließlich, und er gab bedauernd zu, daß es so sei.
    Die Religion hatte in ihrem Leben keine große Rolle g e spielt, aber nun saß sie fest und mußte zu einem Gott beten, von dem sie wußte, daß es ihn gab,

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