Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
jetzt!«
Der Priester wirkte enttäuscht. Er nahm aus dem Beutel eine Reihe sehr scharfkantiger Steine und irgendwelche Kräuter, dann begann er mit der grausamen Verstümmelung des am B o den liegenden G e gners; unter anderem wurden Daumen und Zunge entfernt und der Mann kastriert. Walters wandte sich angeekelt ab.
Er hatte aber einiges erfahren. Der junge Mann, dessen Kö r per er trug, hatte Kämpfe verloren, ohne verstümmelt worden zu sein, also war es viel wen i ger kostspielig, mit Rangniederen zu kämpfen. Er glaubte, den Häuptling besiegen zu können, war se i ner Sache aber nicht sicher. Der Häuptling war auf jeden Fall weitaus erfahrener und blutgieriger als er. Das Risiko erschien Walters zu hoch.
Außerdem wußte er jetzt, daß der Dämon sich wirklich beim Stamm aufhielt, daß er der Hoheprie s ter und Medizinmann war und, unter anderem, nicht nur Masochist, sondern auch Sadist war.
Mac Walters entschied, daß er Zeit brauchte, um die Sache gründlich zu überdenken.
3
Obwohl die Zeit drängte, hatte Mac von Anfang an beschlo s sen, daß er, wenn die Welt gerettet we r den sollte, unter allen Umständen zu den Geretteten gehören mußte. Das hieß, nicht voreilig zu handeln.
Er wartete, bis alle fort waren, dann entfernte er sich noch weiter vom Stamm und versuchte das Ve r steck des Mannes zu finden. Er konnte mit dem Kö r per noch nicht perfekt umgehen; er kam sich vor, als befinde er sich in vertrauter Umgebung, und neuartige Szenen erschienen ihm ganz normal, aber er konnte sich nicht an bestimmte Dinge erinnern, über die der Mann nicht einmal hätte nachzudenken bra u chen.
Schließlich sah er aber das Gesuchte am anderen Ende der Schlucht, in halber Höhe einer Felswand. Das Klettern fiel nicht leicht, aber er schien die Stufen und Griffe automatisch zu wi s sen und erreichte schließlich eine kleine Höhle, die durch einen Fel s vorsprung fremden Blicken entzogen war. Sie war trocken und hart und nicht sehr bequem, würde aber ihren Zweck erfü l len. Im Inneren fand er Spuren dafür, daß der Mann schon ein i ge Zeit dort gelebt hatte – Kotreste, vertrocknetes Gras, das als primitives Polster dienen konnte, und ein paar erdrosselte V ö gel.
Der Mann mußte enorm schnell sein, wenn er Vögel mit bl o ßen Händen zu fangen vermochte, dachte er. Nur kochen schien er sie nicht zu können, weil ein Feuer ihn verraten hätte – falls es überhaupt Möglichkeiten gab, ein Feuer zu entzünden. Wa l ters ließ sich nieder, um zu schlafen, während er sich noch fra g te, wie hungrig er würde sein müssen, um Vögel roh zu ve r schlingen.
Hungrig war er, als er kurz vor der Morgendämmerung e r wachte, aber nicht so hungrig. Er wußte, daß er den Stamm noch weiter ausspähen mußte, bevor er etwas unternehmen konnte, und hoffte nur, daß sie irgendwo in Reichweite etwas Eßbares liegen hatten.
Den Stamm heimlich zu beobachten, fiel leicht. Er kletterte einfach an der Schluchtwand weiter hinauf und ging tief g e duckt zurück, bis er sich über dem Lagerplatz befand.
Sie waren Nomaden, daran gab es keinen Zweifel. Ihre Gr u ben waren primitiv und flach, ihre Waffen und Geräte einfach, festgebunden an einem Joch aus dünnen Holzstangen, gedacht für Menschen, nicht für Tiere. Sie hatten den Hund domest i ziert, was ein Nachteil war, weil er Gebell befürchten mußte, wenn er sich anschlich. Es gab jedoch keine Pferde, Kühe oder Anzeichen für Landwirtschaft. Sie waren Jäger und Sammler.
Er bedauerte sie aufrichtig. Sie waren im Grunde Menschen wie er – aber auf grausame Weise für immer in den Anfängen der Altsteinzeit gefangen, eingesperrt in ein künstliches, durch Erbfolge b e stimmtes Gesellschaftssystem, das jede neue und umwälzende Idee ausschloß.
In den Gruben schien es aber Feuer zu geben; aus den Du t zenden von Feuerstellen kräuselte dünner Rauch hoch. Er fragte sich, wie sie ihr Feuer mac h ten oder weitertrugen – vermutlich Feuerstein, dac h te er. Es war hier trocken genug, daß man mit Geduld und Feuerstein jederzeit Feuer entzünden kon n te.
Die Organisation des Stammes war leicht erkennbar. Eine große Zahl von Frauen und Kindern, die meisten noch im Schlaf, lag zu beiden Seiten des Wasserfalls, umgeben von e i nem freien Zwischenraum, der mehrere Meter umfaßte. Ihr G e biet war abgegrenzt durch einen alten, in den Boden geram m ten Speer, auf dem ein Totenschädel steckte. Zwei Frühaufsteh e rinnen aus der Gruppe des Häuptlings schienen auf Felsen
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