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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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– das liegt wohl an der gr o ßen Verantwortung und daran, daß wir so lange l e ben.«
    »Du kommst mir aber sehr vernünftig vor«, stellte Mac fest.
    Abaddon schien geschmeichelt zu sein.
    »Danke. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich der einzige, der noch bei Verstand ist. Aber ich habe dafür diese dumme Wette mit dir abgeschlossen, nicht?« meinte er a u genzwinkernd.
    Mac wollte dazu lieber nichts sagen. Er stand im Begriff, das Thema zu wechseln, als vor dem Ei n gang zum Lokal ein Mann auftauchte. Es gab einen kleinen Knall, als er erschien, und die Luft roch nach Ozon. Er sah die beiden am Tisch neugierig und ein wenig argwöhnisch an, ohne erschreckt zu sein.
    »Was ist das?« fragte er mit scharfer, hoher Stimme. »Gott im Himmel! Ich bin –«
    »Bitte Englisch, mein Freund«, sagte Abaddon beiläufig.
    Der Neuankömmling wirkte überrascht.
    »Englisch? Nun gut, auch recht«, erwiderte er in gewähltem Englisch. Er wirkte immer noch zornig. »Wieso haben Sie so lange gebraucht, Abaddon? Ich dachte schon, es sei aus, als der verdammte Klei n planet immer näher kam.«
    Mac betrachtete den Mann genauer. Offenbar stammte er aus seiner eigenen Welt und Zeit und war wohl sein Konkurrent.
    Er war ein hochgewachsener, schlanker, muskulöser Mann, der Mitte Vierzig zu sein schien. Haar und Schnauzbart waren vorzeitig ergraut, ebenso die b u schigen Augenbrauen, die über der Nase zusammenliefen. Er hatte anfangs zwar deutsch g e sprochen, schien aber eher slawischer Herkunft zu sein.
    »Beruhigen Sie sich, mein Freund«, sagte Abaddon. »Ich würde Sie nie vergessen.«
    »Es ist aber sehr knapp geworden, beinahe zu knapp«, murrte der Neuling, schien sich jedoch b e ruhigt zu haben.
    »Kommen Sie und setzen Sie sich. Essen Sie, wenn Sie wo l len.
    Wir sind eben fertig geworden, aber Sie brauchen nicht hungrig wegzugehen«, erklärte der Dämon.
    »Danke, nein, wirklich nicht«, gab der Mann zurück. »Ich habe erst vor einer Stunde gegessen – das Beste überhaupt, und eine Flasche Rothschild Lafite 47. Wenn ich wieder Hunger bekomme, kann ich hier jederzeit etwas anderes hinstellen.«
    Das war ungünstig. Es hieß, daß dieser Fremde die Dämonen als das kannte, was sie waren, und de u tete daraufhin, daß er außerdem sehr gut Gebrauch von dem Übungsgelände machen konnte. Abaddon hatte einen Veteranen geholt, den Besten . Mac beugte sich zu dem Dämon hinüber und flüsterte: »Wo l len Sie uns nicht vorstellen?«
    Der Dämon lachte.
    »Du meine Güte, aber natürlich! Mac Walters, das ist – daß ich es richtig sage – Doktor Hans Martin Kroeger, Chef der G e heimpolizei in der DDR.«
    »DDR?« sagte Mac verwirrt.
    »Ostdeutschland«, zischte Kroeger ungeduldig. »Außerdem war das nur meine zeitweilige Identität, die nun mit dem Plan e ten dahin ist. Ich ziehe meinen eigentlichen Namen vor, den ich sehr lange nicht mehr habe verwenden können. Ich bin Boreas.« Er sagte das in einem Ton, als sollte Mac mit dem Namen etwas anfangen kö n nen. Als das nicht der Fall war, wirkte er doppelt g e reizt.
    »Da, sehen Sie? Das ist das Problem mit dieser Welt heute. Ganz gut, daß sie kaputt ist. Er hat nicht einmal von mir g e hört«, beklagte sich der Mann. »Diese Amerikaner«, murrte er vor sich hin.
    Abaddon beugte sich vor und flüsterte Mac zu: »Er war einer der führenden Zauberer und Alchimi s ten Ihrer Ebene. Einer der größten Geister der Zeit, die Sie das frühe Mittelalter nennen würden.«
    Mac riß die Augen auf.
    »Und er lebt immer noch?«
    Boreas zog die Schultern hoch und lächelte schief in Aba d dons Richtung.
    »Eines meiner eigenen Verfahren«, sagte er, »o b wohl es sich natürlich auszahlt, Freunde zu haben.«
    Der Dämon winkte ab.
    »Kommen Sie her und setzen Sie sich trotzdem. Ich habe e i ne Aufgabe für Sie, bei der es um viel geht. Wenn Sie dieses Leben genießen wollen, mü s sen Sie gewinnen.«
    Boreas kam heran und setzte sich. Er richtete stahlgraue A u gen auf den Dämon; sein scharfzis e liertes Slawengesicht wirkte angespannt.
    »Sie wollten mich also doch dort sterben lassen«, sagte er leise und ächzend. »Sie haben mich nur h e rausgeholt, weil Sie mich brauchten.«
    Abaddon seufzte.
    »Hören Sie, ich könnte mit Ihnen streiten, aber wozu? Es läuft alles auf eins hinaus.«
    »Er wußte nicht einmal, daß die Erde bedroht ist, bis ich es ihm sagte«, warf Mac ein.
    »Nun gut«, erklärte der Zauberer. »Sie wissen, daß ich nicht auf dem laufenden bin.

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