Fuer Akkie
Kinderbüchern.
Während sie sich umsahen, wurden sie fast von einem kleinen Jungen, der auf seinem Dreirad durch den Flur sauste, über den Haufen gefahren. Sein Kopf war so kahl wie eine Billardkugel, und an seinem Dreirad war eine Stange befestigt, an der kopfüber eine Flasche hin g, aus der ein Schlauch zum Arm des Jungen führte.
Ein kleines Mädchen in einem Tretauto kam mit ähnlich halsbrecherischem Tempo auf sie zugerast.
»Veerle«, rief sie wütend. »Sven knallt immer mit mir zusammen!«
Plötzlich rief eine Stimme: »Yes! Da seid ihr ja!«
Bei Box vier, einem verglasten Zimmer in einigen Metern Entfernung, stand die Tür weit offen, und Akkie strahlte ihnen von ihrem Bett aus entgegen.
»Yes!«, rief sie wieder.
Ina, Nilgun und Elise mussten lachen: Akkie trug auch noch ein T-Shirt, auf dem in Großbuchstaben YES stand.
Ihre Mutter saß neben dem Bett und sagte: »Ganz ruhig, Liebling, reg dich nicht zu sehr auf!«
Die Besucherinnen traten vorsichtig ein.
Zum Glück hatte Akkie in ihrem Brief von den komischen Tabletten geschrieben, die den Kopf rund machten. Auch ihre Haare sahen anders aus. Es waren fast keine mehr übrig, und den Rest hatte sie raspelkurz schneiden lassen.
Elise und Nilgun gaben ihr ein wenig ungeschickt die Hand, aber Ina brach das Eis. Sie nahm Akkies Kopf zwischen ihre großen Hände und gab ihr drei schallende Schmatzer auf die Wangen. »Mädel, was bin ich froh, dich wiederzusehen.« Dann drehte sie sich zu Elise und Nilgun um und forderte sie auf: »Na los, ihr beiden, nicht so schüchtern, gebt Akkie einen Kuss!«
Akkie stellte sofort Hunderte Fragen. Sie wollte wissen, wie es in der Schule war, ob Brammie seiner Mutter immer noch das Rad klaute, ob sie schon viel für die Prüfung getan hätten, ob Tamara immer noch auf Patrick stand, wer den Vorlesewettbewerb gewonnen hatte, was sie inzwischen Neues gelernt hatten, wie es beim Training für das Fußballturnier voranging und ob sie immer noch ordentlich ferkelten.
Ina versuchte, ihr so gut wie möglich zu antworten, und Elise und Nilgun ergänzten sie.
»Christel hat wieder irre gequiekt«, erzählte Elise. »Sie findet es unheimlich, was du über den Schlauch geschrieben hast.«
Akkie zog ihr T-Shirt hoch, und die Mädchen sahen ein sorgfältig aufgewickeltes Röllchen, das mit einem Pflaster auf ihrer Brust klebte.
»Da ist nichts Unheimliches dran«, sagte Akkie betont cool. »Es ist nur praktisch. Spritzen sind viel unangenehmer.«
Nilgun erzählte, dass Joep momentan ganz zahm auf dem Fußballfeld war. »Na ja«, fügte sie schnell hinzu, »zumindest meistens.«
»Wir üben täglich«, verkündete Ina stolz. »Henk und ich sind die Trainer.«
Elise lachte. »Ina mischt sich aber nur ab und zu ein.«
Ina sah sie gespielt herablassend an. »Das, was ich sage, wirkt aber anscheinend. Ihr spielt immer besser und streitet euch immer weniger.«
»Das haben wir Henk zu verdanken!«, rief Nilgun.
»Das stimmt, der versteht wirklich was von Fußball, und ich tu nur so als ob«, räumte Ina ein wenig zerknirscht ein.
Akkie zog die Schublade ihres Nachtkästchens auf und nahm einen Zettel heraus. »Hier, Ina, ich habe mir schon mal eine Aufstellung für unser Mädchenteam überlegt: Tamara kommt ins Tor, und Elise, Christel und ich sind die Stürmer. Mittelfeldspielerinnen werden Nilgun, Annemieke, Marit, Nienke und Hasna. Als Verteidiger dachte ich an Liesbeth und Amber.«
Akkies Mutter protestierte im Hintergrund: »Du solltest nichts überstürzen. Ich nehme an, Henk und Ina wollen das gern selbst festlegen.«
»Nein, ist schon gut«, sagte Ina rasch. »Wenn hier jemand was von Fußball versteht, dann doch wohl Akkie!«
E lise meinte: »Ich weiß nicht, ob Annemieke oder Marit mitmachen. Die mögen Fußball ja überhaupt nich t. Sie trainieren auch gar nicht mit uns.«
»Dann schlage ich vor«, sagte Akkie eifrig, »dass wir Fatima und Hilde aus der Fünften fragen.«
Ina faltete den Zettel. »Ich bespreche das morgen mit Henk. Mal sehen, was er davon hält.«
»Aber Akkie muss wirklich in den Angriff«, erklärte Elise. »Mit mir und Christel.«
»Christel ist aber manchmal ganz schön hysterisch«, erwiderte Akkie.
Ihre Mutter legte ihr mahnend eine Hand auf den Arm. »Aber Akkie, so was sagt man doch nicht.«
»Aber wenn’s stimmt …«
»Christel ist vielleicht manchmal ein bisschen hysterisch«, beschwichtigte Ina, »aber sie greift gut an.«
Das ganze Gerede über Fußball machte Akkies
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