Fuer Akkie
holen?«
»Nein, bitte nicht. Es ist so schön, mit euch alleine zu reden. Es ist nur manchmal so grässlich hier. Alle reden immer nur übers Gesundwerden, aber dann hört man so ganz nebenbei, dass doch ein Kind gestorben ist. Ich will nicht sterben!« Akkie begann leise zu schluchzen. Plötzlich war nicht mehr viel übrig von der fröhlichen Akkie, die sie alle so gut kannten.
Elise und Nilgun mussten auch sehr mit sich kämpfen. Elise schlang beide Arme um Akkie, und Nilgun streichelte ihre Hand. Dann schluchzten alle drei los.
»Nicht so laut«, schniefte Akkie schließlich, »sonst hören sie uns, und dann stresst meine Mutter wieder rum.«
Elise lachte unter Tränen.
»Wir müssen jetzt aufhören!«, befahl Akkie streng. »Gleich kommt sie.«
Die Mädchen schluckten ihren Kummer hinunter und wischten sich schnell an Akkies Laken die Tränen ab. Keinen Augenblick zu früh, denn die Tür ging gerade auf. Es war Veerle mit drei Gläsern Cola.
»Alles in Ordnung bei euch?«, fragte sie.
»Ja, klar«, antwortete Akkie und gab sich Mühe, möglichst munter zu klingen.
Veerle sah sie forschend an. »Hast du geweint?«
»Nee, ich doch nicht«, rief Akkie und lachte. »Sechstklässler weinen nicht!«
»Na klar, wie konnte ich das vergessen«, erwiderte Veerle und zwinkerte ihnen zu, bevor sie die Tür hinter sich zuzog.
»Uff, das war knapp«, sagte Akkie. »Man darf hier so viel weinen, wie man will. Aber dann stürmt gleich die ganze Station auf einen zu und will einen trösten. Das ist zwar meistens ganz schön, aber im Augenblick muss ich das nicht haben.«
Die Mädchen lachten, und Elise meinte: »Veerle ist echt nett.«
Akkie nickte. »Man kann über alles mit ihr reden, und sie mag Katzen. Außerdem versteht sie vieles, auch ohne dass man es ausspricht … Aber von Laurens werde ich ihr nachher natürlich gleich erzählen.«
Das Stichwort »Katzen« brachte Elise auf Kareltje: »Ich schaue zweimal am Tag bei ihm vorbei und wenn ich reinkomme, legt er sich gleich aufs Sofa. Er will erst ausgiebig gestreichelt werden. Dann füttere ich ihn. Ich dachte immer, Katzen seien so sauber, aber Kareltje frisst wie unser Hund. Er schlingt alles runter.«
»Ich vermisse ihn schrecklich«, sagte Akkie leise. »Zu Hause liegt er nachts immer in meinem Bett. So schön warm an mich gekuschelt.« Und wieder rollten dicke Tränen über ihre Wangen.
Nilgun wechselte schnell das Thema. »Joep hat einen Geheimclub gegründet, nur für Jungs!«
»Das weiß ich«, sagte Akkie. »Brammie hat es unter seine Zeichnung geschrieben. Aber was machen die denn da?«
Nilgun erzählte von Tamara, die Frenklin mit ein paar Speckmäusen bestochen und so alles über den FC Jufutop erfahren hatte. »Aber wir nennen den Club FC Jufumist – Jungenfußball ist Mist.«
Akkie bekam einen Lachanfall und sagte, als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte: »Unser cooler Joepie kann einfach nicht ertragen, dass auch Mädchen Fußball spielen können. Sollen wir vielleicht einen geheimen Mädchenclub gründen? Um die Jungen zu ärgern?«
Nilgun und Elise hielten das für eine geniale Idee.
»Und wir lassen uns nicht mit Süßigkeiten bestechen!«, erklärte Nilgun eifrig. »Niemand darf unser Geheimnis entdecken.«
»Aber was für ein Geheimnis haben wir denn eigentlich?«, fragte Elise.
Die Freundinnen sahen sich an und brachen erneut in Lachen aus. Da wollten sie einen Geheimclub gründen und ihnen fiel einfach nichts Geheimes ein!
»Wir sind halt zu groß für solchen Kinderkram«, meinte Elise altklug, als sie sich wieder beruhigt hatten.
»Halt, ich weiß was«, warf Nilgun ein.
»Was denn?«, fragte Akkie.
»Wir helfen Mädchen, einen bestimmten Jungen zu kriegen. Wir schicken Briefe. Ungefähr so: Arno, weißt du denn schon, dass Annemieke auf dich steht?«
Elise kicherte. »Und auch noch einen Brief an Brammie: Sag mal, Brammie, weißt du eigentlich, dass Nilgun von dir träumt?«
»Nein, kommt nicht infrage!«
»Dann wird es nichts mit diesem Club«, erwiderte Elise.
»Ich weiß wen«, lenkte Nilgun ab. »Unsere Lehrerin!«
»Unsere Lehrerin?«, fragte Akkie.
Nilgun erzählte von Inas traurigem Gesicht auf dem Weg zu Akkie. »Und deswegen müssen wir dafür sorgen, dass Ina und Henk zusammenkommen.«
»Will sie das denn?«, fragte Akkie nachdenklich. »Ich glaube, sie hat ihren Mann sehr lieb gehabt.«
Aber Elise war auf einmal Feuer und Flamme. »Natürlich kann sich Ina wieder verlieben. Bei meiner Tante
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