Fuer Akkie
nicht, aber als ersten erwischte sie Henk. Das entlockte Christel einen spitzen Schrei: »Na bitte!«
Der Schrei entging Inas feinen Ohren nicht, und sie wusste sofort, wo Christel steckte. Sie rannte zum Baum zurück und rief: »Eins, zwei, drei für Henk, eins, zwei, drei für Christel!«
Wer gefunden wurde, musste sich neben den Baum stellen, und schon bald hatten sich zehn Kinder dort versammelt. Um sie zu befreien, musste jemand, der noch im Rennen war, den Ball wegschießen. Joep schaffte es und das ganze Spiel begann von vorn.
Nach einiger Zeit fiel Ina auf, dass sie Akkie schon länger nicht mehr gesehen hatte. Alle anderen Kinder hatte sie inzwischen wenigstens einmal gefunden, bloß von Akkie war weit und breit keine Spur.
»Wisst ihr, wo Akkie ist?«, fragte sie die anderen.
Keiner wusste es.
Das Spiel ging weiter, aber allmählich wurden die beiden Lehrer unruhig. Ina pfiff auf ihrer Trillerpfeife. Das war das Zeichen, dass alle kommen sollten.
»Och, Ina«, murrte Brammie. »Nilgun und ich hatten gerade so ein schönes Versteck.«
»Das glaube ich gern«, rief Elise und zwinkerte Nilgun zu.
»Wir machen uns ein bisschen Sorgen um Akkie«, sagte Ina ernst. »Wisst ihr wirklich nicht, wo sie ist?«
Doch niemand hatte sie gesehen.
»Dann werden wir sie jetzt suchen«, entschied Henk, als sie über sich eine Stimme hörten: »Nicht nötig, ich bin hier!«
Hoch oben im Baum hockte Akkie, gut versteckt zwischen den Blättern. Ina und Henk erschraken fast zu Tode, aber die Klasse hatte riesigen Spaß. Akkie kletterte hinunter und sprang mit einem Satz vor ihrer Lehrerin auf den Boden.
Ina ereiferte sich: »Das geht aber wirklich nicht, Akkie! Was soll ich denn deiner Mutter sagen? Dass du wie ein Affe im Baum hängst?«
»Aber ich klettere immer auf Bäume«, verteidigte sich Akkie.
»Ja, aber dieses Mal nicht, und du weißt verflixt noch mal genau, warum!«
Wütend lief Akkie davon und ließ sich ein Stückchen entfernt in eine Kuhle plumpsen. Ina folgte ihr und setzte sich neben sie. »Ach, Akkie-Schatz, ich verstehe doch so unglaublich gut, dass du aufgedreht bist. Aber ich habe deinen Eltern und Doktor Schnauzer alles Mögliche versprochen. Ich werde auf dich aufpassen, also verdirb es jetzt nicht. Und lass uns nicht um den heißen Brei herumreden, denn das mag ich nicht: Akkie, du bist noch nicht gesund.«
»Aber fast«, erwiderte Akkie trotzig.
Ina wollte ihre Hand nehmen, aber Akkie stand auf und stapfte wütend in den Wald. Die Lehrerin wartete kurz und lief ihr dann hinterher. »Akkie, glaubst du mir, wenn ich sage, dass ich ungeheuer froh bin, dass du mitdurftest?«
»Mhm«, brummte Akkie.
»Glaubst du mir, ja oder nein?«
»Ja.«
»Dann musst du doch auch verstehen, dass ich mir Sorgen um dich mache. Ich fände es wirklich schlimm, wenn du früher nach Hause fahren müsstest.«
»Ja.«
»Gut, dann versprich mir, dass du ab jetzt keinen Quatsch mehr machst.«
»Ja, aber nur, wenn du meiner Mutter nichts verrätst.«
»In Ordnung.«
Gemeinsam gingen sie zurück.
Zusammen lachen, zusammen weinen
Zum Abendessen gab es Nudeln mit leckerer Soße, zubereitet von Henk und Akkies Mutter. Diese erste warme Mahlzeit auf dem Bauernhof schmeckte allen außergewöhnlich gut. »Er kann gut kochen«, flüsterte Akkie Laurens zu. »Das ist schon mal ein Pluspunkt, das wird auch Ina freuen.«
Die Mädchen hatten den Jungs inzwischen von ihren Plänen erzählt. Die Jungs versprachen, ihr Bestes zu geben, Henk auszuhorchen.
Als es dunkel wurde, machten sie noch eine Waldwanderung, und danach setzten sie sich alle um den Kamin. Henk holte seine Gitarre heraus, und dann wurde gesungen.
»Ich wusste gar nicht, dass er so gut Gitarre spielen kann«, sagte Elise.
»Wieder ein Pluspunkt für Henkie«, meinte Akkie und lachte.
Ihre Mutter, die neben ihr saß, fragte neugierig: »Ein Pluspunkt, wieso?«
»Das sag ich nicht, Mam, das ist ein Geheimnis!«
Akkies Mutter beließ es dabei. Immerhin hatte sie sich vorgenommen, ihre Tochter nicht mehr als nötig zu bemuttern. Sie sah, wie viel Spaß Akkie hatte, und war froh, dass es ihr so gut ging.
Nach ein paar Liedern sagte Henk: »Ihr singt wirklich gut. Da freue ich mich schon auf das Abschiedsmusical!«
»Was führen wir da eigentlich auf?«, fragte Akkie.
»Das dürft ihr euch aussuchen«, antwortete Henk. »Ich habe Ina jedenfalls versprochen, dabei zu helfen.«
Elise drückte Akkies Hand und flüsterte: »Yes!«
Christel hatte
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