Fuer Akkie
keine dummen Serien.«
»Du hast selbst gesagt, dass du dir im Krankenhaus alle Serien angeguckt hast«, sagte Christel.
»Na und, das geht dich doch nichts an!«
»Wenn ihr nicht bald aufhört«, rief Nilgun dazwischen, »setze ich mich woanders hin.«
Endlich rissen sich Christel und Akkie zusammen und beendeten ihre Streiterei. Akkie hatte es fast genossen, wenn sie ehrlich war. Das alles fühlte sich so normal an wie schon lange nicht mehr. Christel war nie ihre beste Freundin gewesen, und sie hatten in den letzten Jahren öfter Stress miteinander gehabt. Das gehörte einfach dazu, und auf einmal rückten die blöden Krankenhaus-Erlebnisse der letzten Monate in weite Ferne. Hier war sie ein ganz normales Mädchen, das mit seinen Freundinnen auf der Rückbank saß, und sie fühlte sich wieder stark und glücklich.
»Aber wie bringen wir unsere Lehrer denn jetzt zusammen?«, fragte Tamara ungeduldig.
Nilgun schlug vor, in Inas Namen einen Liebesbrief zu schreiben. »Etwa so: ›Lieber Henk, I love you. Liebst du mich auch?‹ Und dann schickt Henk einen Brief zurück: ›Yes! Absender: dein Henkie.‹«
Die Mädchen schütteten sich aus vor Lachen, aber Christel wusste es mal wieder besser. Im Fernsehen ginge so etwas ganz anders.
»Wie denn?«, wollte Elise wissen.
»›Lieber Henk, ich sehne mich so nach dir. In meinen Träumen sehe ich uns Hand in Hand am Strand entlangspazieren. Du flüsterst mir sanfte Worte ins Ohr und der Wind weht durch mein Haar‹«, trug Christel in salbungsvollem Ton vor.
Die anderen Mädchen prusteten los, und Akkie sagte: »Dann muss Ina aber erst einmal ihren Dutt aufmachen, sonst weht da gar nix!«
Nach fünf weiteren wilden Plänen hatte Tamara eine brauchbare Idee. »Wir müssen Ina erst einmal ausfragen, ob sie wirklich in ihn verliebt ist.«
»Und die Jungs machen das bei Henk«, schlug Nilgun vor.
Einige Mädchen waren damit erst einmal überhaupt nicht einverstanden, aber nach einigem Hin und Her beschlossen sie, die Jungen doch einzuweihen. »Es wird Zeit, dass die sich auch ein bisschen für Ina ins Zeug legen«, fand Annemieke.
Tamara fragte: »Aber wann horchen wir Ina am besten aus?«
»Wir warten auf den richtigen Moment«, erklärte Akkie feierlich.
Damit waren alle einverstanden.
Inzwischen waren sie angekommen, und der Bus hielt vor einem Bauernhof. Ein freundlicher Mann begrüßte sie: »Ich bin Piet. Schön, dass ihr da seid.«
Piet war der Verwalter und wohnte in der Nähe des Bauernhofs. Er zeigte ihnen zuerst die Schlafsäle, denn auf die waren sie alle besonders neugierig. Um Streit zu vermeiden, loste Ina aus, wer in den Etagenbetten oben oder unten liegen durfte.
Während die Mädchen ihre Betten machten, erkundeten die Jungs schon den Hof. Ihr Schlafsaal lag oben, aber sie hatten schnell entdeckt, dass man über eine Feuerleiter in den Mädchensaal klettern konnte. Sie beschlossen, den Mädchen in der Nacht einen Besuch abzustatten.
Währenddessen kümmerten sich Henk und Akkies Mutter in der Küche um das Mittagessen. Henk stellte sich auf Klassenfahrten immer als Koch zur Verfügung, und er war froh über ein wenig Hilfe.
Ina erwischte die Jungs im Hof, als sie gerade wieder die Feuerleiter zu ihrem Schlafsaal hochsteigen wollten.
» Na, meine Herren«, rief sie, »das habt ihr aber schnel l herausgefunden!«
»Wir müssen doch wissen, wie wir hier wegkommen, wenn es brennt«, verkündete Laurens mit Unschuldsmiene.
»Dafür sind solche Treppen doch da«, ergänzte Brammie eilfertig.
»Sehr gut«, erwiderte Ina, »und zwar nur dafür! Dann wäre das ja geklärt.«
»Jawohl, Ina«, riefen die Jungs im Chor und begriffen, dass sie sich ganz schön ins Zeug legen mussten, um in der Nacht zu den Mädchen zu kommen.
Nach dem Mittagessen zogen sie alle zusammen in den Wald. Akkies Mutter blieb auf dem Hof, um das Abendessen vorzubereiten, und das war auch gut so. Wenn sie gesehen hätte, wie Akkie im Wald herumtobte, hätte sie sich bestimmt Sorgen gemacht.
Sie spielten Verstecken mit Ballschießen. Akkie durfte den Ball als erste wegschießen und versetzte ihm einen kräftigen Tritt.
»Na toll, herzlichen Dank!«, rief Ina, denn sie musste den Ball holen und rückwärts zurückgehen. In der Zwischenzeit konnten sich alle verstecken.
Als Ina den Ball endlich gefunden und ihn unter einem Baum auf der Lichtung abgelegt hatte, war sie schon ziemlich aus der Puste und machte sich schnaubend auf die Jagd nach ihrer Klasse.
Zufall oder
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