Fuer alle Faelle Emma
Klemmer. »Ihr könntet versuchen, über das Internet mehr herauszubekommen. Da findet man ja heutzutage fast alles ...«
»Klaus Reichert ist nach Amerika gegangen?«, wunderte sich Herr Klemmer. »Also, das hätte ich wirklich nicht gedacht.«
»Tja, dann wollen wir mal wieder.« Ich griff nach Monas Arm und zog sie zur Tür. Es war bestimmt besser, schnell zu verschwinden. Bevor Herr Klemmer anfing, genauer nachzufragen, und der ganze Schwindel mit Amerika und dem verschollenen Onkel aufflog.
»Sie haben uns wirklich sehr geholfen«, sagte Mona höflich, bevor sie hinter mir den Laden verließ. »Vielen Dank!«
»Schöne Grüße an Klaus!«, rief der alte Herr Klemmer uns hinterher. Dann fiel die Ladentür zu.
»Puh! Nach der ganzen Aufregung brauche ich erst mal ein Eis!« Ich lief zum Venezia hinüber. »Möchtest du auch eins?«
Mona nickte. Sie war etwas blass um die Nase. »Klaus Reichert ...«, murmelte sie und betrachtete das Foto in ihrer Hand. »Jetzt weiß ich endlich, wie mein Vater heißt.«
»Ist doch super, oder?«, sagte ich. »Ein Glück, dass der alte Herr Klemmer so ein gutes Gedächtnis hat. Jetzt ist es bestimmt nur noch ein Klacks, deinen Vater ausfindig zu machen. Vielleicht sollten wir es wirklich übers Internet versuchen.«
»Meinst du?« Mona machte ein skeptisches Gesicht.
»Damit kenne ich mich leider nicht besonders gut aus. Ich hab ja noch nicht mal einen Computer ...«
»Aber Tim hat einen. Er hilft uns bestimmt. Am besten fragen wir ihn gleich, wenn wir nach Hause kommen.« Ich betrachtete sehnsüchtig die vielen Eissorten vor mir in der Kühltheke. »Aber erst holen wir uns ein riesengroßes Eis. Unser erster Ermittlungserfolg muss schließlich gefeiert werden!«
11. Kapitel
Mit der Liebe
ist das manchmal nicht
so einfach
mma! Telefon!«, rief Tim nach dem Abendbrot. Ich saß gerade auf meinem Bett und brütete über den Mathehausaufgaben. Erleichtert über die Unterbrechung, sprang ich auf und lief die Treppe hinunter.
»Es ist Bastian«, sagte Tim und verzog sich wieder in sein Zimmer.
Ich griff nach dem Telefonhörer und überlegte, warum Bastian wohl anrief. Ob er sich mit mir vertragen wollte? Vielleicht tat es ihm ja inzwischen leid, dass er sich so blöd benommen hatte. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, sagt Oma immer. Ich atmete einmal tief durch und hielt den Hörer an mein Ohr.
»Hallo, Emma«, sagte Bastian. »Ich wollte mal hören, wie es dir so geht. Hast du noch Kopfschmerzen?«
»Kopfschmerzen?« Ich musste einen Moment überlegen, bevor mir die Sache mit dem Fußball wieder einfiel. Inzwischen war so viel passiert, dass ich die Beule auf meiner Stirn komplett vergessen hatte. »Nein, ich hab keine Kopfschmerzen mehr. Alles in Ordnung.«
»Prima!« Bastian zögerte.
»Sonst noch was?«, fragte ich. Jetzt würde er sich bestimmt gleich bei mir entschuldigen!
»Ja«, sagte Bastian. »Weißt du, wann das nächste Mal Schwimmtraining ist? Ich kann mir die neuen Termine einfach nicht merken.«
»Schwimmtraining?«, fragte ich verdutzt. Das war so ziemlich das Letzte, womit ich gerechnet hatte.
»Ja, genau. Bruno hat doch nach den Sommerferien die Zeiten geändert. Treffen wir uns morgen oder erst Montag?«
»Am Montag«, sagte ich matt. »War das alles, was du wissen wolltest?«
»Nein«, antwortete Bastian und ich schöpfte wieder Hoffnung. »Sollen wir uns am Wochenende treffen? Ich wollte dich doch noch zum Eis einladen. Als kleine Entschädigung für die Beule.«
»Hast du das auch mit deinen Freunden abgesprochen?«, rutschte es mir heraus. »Nicht, dass du Ärger kriegst.«
Bastian seufzte. »Was soll denn das jetzt? Ich versuche, mich wieder mit dir zu vertragen, und du zickst herum.«
»Ich zicke überhaupt nicht herum«, stellte ich klar. »Ich finde nur, dass du vor deinen Freunden ruhig zu mir stehen könntest. Aber anscheinend ist es dir ja peinlich, mit mir gesehen zu werden.«
»Das stimmt doch gar nicht!«
»Und warum hast du dann heute Vormittag meine Hand losgelassen, als deine Freunde aufgetaucht sind?«
Bastian zögerte. »Na ja ... ich weiß nicht so genau ...«
»Aha!«, rief ich triumphierend. »Es ist dir also doch peinlich!«
»Quatsch!«, verteidigte sich Bastian. »Aber nur weil wir zusammen sind, müssen wir doch nicht ständig in den Pausen Händchen halten, oder?«
»Du willst bloß nicht, dass deine Freunde wieder blöde Sprüche machen. Weißt du, was du bist? Ein konfliktscheuer Feigling!« Das
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