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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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hatte ich mal bei Gesa aufgeschnappt.
    »Und du bist eine richtige Zicke!«, gab Bastian zurück. »Immer musst du an mir herummäkeln! Aber da mache ich nicht mehr mit!«
    »Dann lass es eben bleiben!«, rief ich. »Ich komme auch sehr gut ohne dich klar.« Ehe Bastian noch etwas sagen konnte, knallte ich den Hörer auf die Gabel. Ich war so wütend, dass ich kurz davor war, das Telefon gegen die Wand zu pfeffern. Aber dann hätte ich garantiert einen Mordsärger mit Mama bekommen, also ließ ich es lieber bleiben.
    Stattdessen stapfte ich in die Küche und suchte im Süßigkeitenfach nach Schokolade. Schokolade ist Balsam für die Seele, sagt Oma immer. Und ein bisschen Balsam konnte ich jetzt gut gebrauchen.
    Als ich am Küchentisch saß und gerade ein großes Stück Nussschokolade in mich hineinstopfte, kam Oma herein.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie und sah mich forschend an. »Ärger mit Bastian?«
    Ich nickte. »Wir haben uns mal wieder gestritten. Bastian ist es peinlich, in der Schule mit mir gesehen zu werden.«
    »Warum denn das?«, fragte Oma und stellte Mehl, Butter, Eier und Zucker auf den Küchentisch.
    Ich brach noch ein Stück von der Nussschokolade ab. »Weil seine Freunde immer blöde Sprüche machen, wenn wir zusammen auf dem Schulhof stehen. Total albern und kindisch. Aber das sollte ihm doch eigentlich egal sein, oder?«
    Oma holte die Rührschüssel und den Mixer aus dem Schrank. »Tja, manchmal ist das eben nicht so einfach mit der Liebe«, sagte sie.
    Ich seufzte. »Mensch Oma, das hilft mir auch nicht weiter. Kannst du mir nicht einfach sagen, was ich machen soll?«
    »Nein. Das musst du schon selbst herausfinden. Willst du denn noch mit ihm zusammen sein?«
    Ich überlegte. Ich war zwar gerade stinksauer auf Bastian, aber die Frage konnte ich trotzdem eindeutig beantworten. »Na klar! Aber ich will auch, dass ich Bastian nicht peinlich bin.«
    »Vielleicht musst du ihm einfach ein bisschen Zeit geben«, sagte Oma, während sie Mehl und Zucker in die Rührschüssel schüttete. »Ihr seid ja noch nicht besonders lange zusammen. Kann doch sein, dass er sich erst daran gewöhnen muss. Ging dir das nicht auch so?«
    Ich überlegte. »Ja ... vielleicht ... ganz am Anfang ...«
    Ich musste daran denken, wie ein paar Mädchen aus meiner Klasse dumme Sprüche gemacht hatten, als Bastian und ich gerade erst zusammengekommen waren. Das war mir ziemlich unangenehm gewesen. Vielleicht ging es Bastian ja jetzt genauso ...
    »Willst du mir beim Kuchenbacken helfen?«, fragte Oma und drückte mir die Butter in die Hand. »Hier, du kannst die Butter in den Teig schneiden.«
    »Ist der Kuchen für das Gemeindefest?«
    Oma nickte. »Ich backe schon mal vor, damit bis Sonntag alles fertig ist.« Sie seufzte. »Ich bin wirklich froh, dass du mitkommst, Emma. Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen nervös.«
    Ich sah Oma verwundert an. »Du und nervös? Warum denn? Hast du Angst, dass den Leuten dein Kuchen nicht schmeckt?«
    »Nein, das ist nicht das Problem«, sagte Oma. »Mein Kuchen hat bisher noch jedem geschmeckt. Aber die Leute aus der Gemeinde nehmen mich bestimmt ganz genau unter die Lupe. Schließlich bin ich ja bald die neue Pfarrersfrau.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Na und? Die werden dich schon mögen. Und wenn nicht, haben sie eben Pech gehabt.«
    Oma lächelte mir zu. »Eigentlich hast du recht, ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen.«
    »Genau.« Ich lächelte zurück. Jetzt sah Oma schon viel fröhlicher aus.
    Und das mit Bastian würde ich auch wieder hinkriegen. Nun tat es mir beinahe leid, dass ich ihn so angeschrien hatte. Vielleicht hatte Oma ja recht und er musste sich wirklich erst daran gewöhnen, dass er neuerdings eine Freundin hatte. Aber das konnte er natürlich nur, wenn wir uns nicht ständig stritten. Ich beschloss, mich so schnell wie möglich wieder mit Bastian zu vertragen. Dann wäre seine Gewöhnungsphase bestimmt bald vorbei, und wir könnten zusammen auf dem Schulhof stehen, ohne dass es ihm peinlich wäre. Und wenn dann noch jemand einen dummen Spruch machte, bekäme er es mit mir zu tun.
    Als ich mit meinen Gedanken so weit gekommen war, klingelte es an der Haustür.
    »Macht mal einer auf?«, rief Mama von oben. »Das muss das neue Aktmodell sein!«
    Oma wischte sich die mehligen Hände an einem Küchenhandtuch ab und ging zur Tür.
    »Guten Tag«, hörte ich sie sagen, »kommen Sie doch rein.«
    »Hallo«, sagte eine weibliche Stimme. »Ich möchte

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