Fuer dich mein Glueck
werden muss, stimmt’s?“
„Honey, ich habe dir den Schlüssel gegeben, weil ich dich in meinem Leben haben möchte. Vielleicht sogar für immer, wenn du weißt, was ich meine.“
„Gott, Orlando, wie kannst du nur so romantisch sein? Es kann nicht dein Ernst sein zu sagen, du möchtest mich vielleicht sogar immer um dich haben.“
„Doch, das ist es. Vielleicht möchte ich das. Aber ich werde jetzt nicht auf die Knie fallen und dir gleich hier mitten in einem voll besetzten Restaurant einen Antrag machen.“
„Da bin ich aber erleichtert.“
„Dennoch werde ich dir einen Antrag machen, und er wird so romantisch sein, dass du Ja sagst“
Sonnet spürte einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. Doch plötzlich tauchten lauter Fragen und Zweifel auf. Würde er ihr einen Antrag machen, weil er sie liebte und nicht ohne sie leben wollte, oder nur, um die Tochter des Kandidaten nicht wie eine Schlampe aussehen zu lassen?
Sie schob die Gedanken beiseite. Wann war sie nur so zynisch geworden? Oder war sie es vielleicht schon immer gewesen?
Eine hünenhafte Silhouette füllte den Türrahmen aus.
„Mein Vater ist gerade angekommen“, flüsterte Sonnet. „Können wir uns später über den Schlüssel unterhalten?“
Orlando durchquerte bereits mit ausgestreckter Hand das Foyer. „Laurence, wie schön! Wie geht es dir?“ Er verlor kein Wort darüber, dass General Jeffries zu spät war.
Sonnet verspürte eine Mischung aus Stolz und Aufregung, als die beiden Männer sich die Hand schüttelten. Ihr Vater war Soldat durch und durch und genauso auf Hochglanz poliert wie die Messingknöpfe an seinem grünen Mantel.
Zwischen den beiden Männern fühlte sich Sonnet wie eine Prinzessin, die von zwei Königen flankiert wurde. Der Kellner führte sie zu ihrem Tisch.
„Ich habe gute Neuigkeiten zu verkünden“, sagte Sonnet, nachdem sich alle gesetzt hatten
„Die höre ich am liebsten.“ Ihr Vater betrachtete sie liebevoll.
Sie machte eine kleine Pause und genoss den Moment, bevor sie weitersprach. „Ich habe das Hartstone-Stipendium bekommen“, sagte sie. „Der Anruf hat mich heute früh erreicht, und ich habe auch schon eine offizielle schriftliche Bestätigung.“
Orlando pfiff anerkennend auf. „Das ist fantastisch.“
„Sonnet, ich bin so stolz auf dich.“ Ihr Vater bestellte eine Flasche Champagner. „Ich kann nicht sagen, dass es mich überrascht, aber ich bin trotzdem unglaublich stolz.“
„Danke. Ich muss mich selber zwischendurch immer mal wieder kneifen.“ Sie strahlte die beiden an. Der Sommelier brachte eine Flasche Cristal und goss ein wenig davon in drei Gläser. „Es ist so schön, dass wir hier heute alle zusammen sind, um das zu feiern. Ich hatte erst überlegt, dir eine E-Mail zu schicken, aber dann wollte ich es dir lieber persönlich sagen.“ Den ganzen Tag hatte sie an nichts anderes denken können.
„Du hast es verdient“, sagte Orlando. „Ich weiß, wie hart du dafür gearbeitet hast.“
„Das stimmt“, bestätigte ihr Vater. „Du wirst uns fehlen, wenn du in Übersee bist.“
Sonnet blinzelte. „Woher weißt du, dass es ein Auftrag in Übersee sein wird?“
General Jeffries blickte gedankenverloren zum Kronleuchter. „Das ist es doch meistens, oder irre ich mich?“
„Du irrst dich nie“, sagte sie, doch es gelang ihr nicht ganz, den ironischen Unterton zu verbergen.
„Mit deiner Ausbildung und deinem Sprachtalent wirst du in irgendeinem fremden Land Hervorragendes leisten.“ Er winkte dem Kellner. „Ich denke, wir können bestellen.“
„Ich habe die letzten Zahlen der Spendensammlung“, sagte Orlando und reichte Laurence einen Ausdruck. „Ich dachte, du würdest sie gerne sehen.“
„Wir haben unser Ziel für diese Stufe der Kampagne schon überschritten“, sagte Laurence.
„Das ist doch toll, Dad. So viele gute Nachrichten an einem Tag“, freute sich Sonnet. Sie hätte gerne noch etwas länger über ihr Stipendium gesprochen, andererseits wollte sie die Unterhaltung aber auch nicht beherrschen. „Vielleicht sollten wir heute Lotto spielen.“
„Ich war noch nie jemand, der irgendetwas dem Zufall überlassen hat“, sagte ihr Vater bestimmt. „Es ist immer besser, sein Glück in die eigenen Hände zu nehmen.“
„Wie recht du hast.“ Sonnet wusste, dass ihr Vater gerne alles unter Kontrolle hatte.
Orlando unterhielt sich mit ihrem Vater über neueste Umfragewerte, über demografische Studien und neue Kampagnenstrategien.
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