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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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einem Stück reich verziertem, limonengrünem Brokat. „Die ist toll, wirklich schön.“ Dann zog sie die Jacke wieder aus und hängte sie auf den Bügel. „Aber ich wüsste nicht, wo ich sie tragen sollte“, bedauerte sie.
    „Überall dort, wo du umwerfend aussehen willst“, sagte ihre Mutter.
    „Die ist schon ein wenig arg Indie-Chic und nicht ganz mein aktueller Stil.“
    „Oh, und welcher wäre das?“ Nina grinste sie keck an und hielt eine Bluse hoch, die mit einem geschmackvollen Tuch und einer Brosche verschönert war. „Der städtische Stil? Der geschäftlicheStil?“
    „Orlando würde die sicher besser gefallen“, gestand Sonnet. „Er kann mit meiner flippigen Seite noch nicht viel anfangen.“
    „Dann verpasst er etwas. Ich mag deine flippige Seite.“ Nina nahm einen wunderschönen, grob gestrickten Angoraschal in die Hand. „Also, du und dein Orlando, ist es nicht gerade schwer für euch, so lange getrennt zu sein?“
    „Ja und nein. Er ist so mit dem Wahlkampf beschäftigt, dass wir uns, selbst wenn ich in der Stadt wäre, kaum sehen würden.“
    „Und das findest du gut?“
    „Ich habe keine Wahl. Warum habe ich nur das Gefühl, dass du mir etwas sagen willst?“
    „Weil ich versuche, dir etwas zu sagen, oder genauer, dich etwas zu fragen. Weißt du, er wirkt auf mich wirklich wie ein toller Mann, und ich weiß, dass du ganz sicher eine tolle Frau bist. Aber was ich von dir vermisse, ist so etwas wie eine Perspektive. Wo willst du mit Orlando in ein paar Jahren stehen, wie soll sich eure Beziehung entwickeln, oder willst du überhaupt, dass sie sich weiterentwickelt?
    Autsch. Das tat weh. Ihre Mutter war noch nie davor zurückgeschreckt, den Finger in die Wunde zu legen. „Natürlich will ich es. Wie du schon ganz richtig gesagt hast, Orlando ist toll. Ich weiß, ich bin lächerlich idealistisch, aber ich glaube, dass wir beide zusammen eines Tages wirklich ein großartiges Paar sein können.“
    „Wieso ist das lächerlich? Das wünsche ich dir auch.“
    Sonnet hob ein Paar Stiefel aus Antikleder hoch, die fabelhaft zu der viktorianischen Jacke passen würden. „Ich weiß einfach nicht, ob wir jemals dahin kommen. Ich sehe mir Daisy und dich an und weiß, dass ich diese Art der Liebe auch erleben möchte.“
    „Natürlich möchtest du das. Und Gott weiß, dass ich es dir wünsche. Ich wünsche es jedem. Wenn wir alle so eine Liebe hätten, würde Frieden auf Erden herrschen, das verspreche ich dir.“
    Sonnet lachte. „Hast du heimlich eine Glückspille geschluckt?“
    „Diese Unterhaltung erinnert mich nur daran, wie dankbar ich sein sollte für das, was ich habe.“
    Und das, dachte Sonnet und spürte einen Kloß im Hals, sagt so ziemlich alles. Ihre Mutter kämpfte während einer Risikoschwangerschaft gegen den Brustkrebs und war doch dankbar für ihre Freunde, ihre Familie und ihren Ehemann. Das war die Liebe, nach der Sonnet suchte, die Liebe, die sie gerne mit Orlando gefunden hätte. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es nicht so war. Und dass sie diese tiefen Gefühle auch niemals zu und mit ihm entwickeln würde.
    Sie fragte sich, wie ein Mensch diese Art der Liebe, die alles überstand, fand. Suchte man danach, oder ließ man sich von ihr finden? Entdeckte man sie, sobald sie an einem vorüberging? Diese Fragen machten sie beinahe verrückt.
    „Diese Tasche muss ich haben.“ Nina hob eine auf alt getrimmte Gobelintasche hoch. „Wenn ich sie mir kaufe und das Schlimmste eintreten sollte, kann ich wenigstens ehrlich behaupten, nichts in meinem Leben zu bereuen.“
    „Mom!“
    „Ich mach nur Witze. Allerdings nicht über die Tasche. Denn wenn das Baby da ist, werde ich monatelang eine riesige Tasche mit mir herumschleppen.“ Sie drehte sich um und ließ ihre Hand über eine Reihe hängender Tücher gleiten. „Die sind auch schön“, sagte sie.
    „Ja, das sind sie.“
    Sonnet nahm einen hübschen Schal von einer Puppe. „Dieser hier passt toll zu deinen neuen Ohrringen.“
    „Meinst du?“ Auf Ninas Stirn bildete sich eine kleine Sorgenfalte.
    „Lässt die Wirkung der Glückspille etwa schon nach?“
    Nina seufzte. „Nein, aber, okay. Ich bringe es jetzt hinter mich und spreche es aus. Die Vorstellung, ein Tuch zu kaufen, um meine Glatze darunter zu verstecken, deprimiert mich.“
    Sonnet hielt den Atem an. „Oh Gott. Mom .“
    „Ich weiß, es ist furchtbar eitel und das Letzte, worüber ich mir Sorgen machen sollte …“, sie stockte.
    „Nein,

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