Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
dich gefreut? Wie kommst du darauf, nachdem was du mir heute Nachmittag angetan hast.“ Ich schäumte innerlich, blieb aber gefasst und gelassen.
„Das habe ich alles nur für dich getan“, sagte er. Dann verzog er das Gesicht, als würde er sich ekeln. „Dieser abtrünnige Pfaffe ist es doch nicht wert, dass du den Boden mit ihm wischst. Du hast etwas Besseres verdient.“
„Etwas Besseres “, meine Stimme war schneidend. „Das wärst dann wohl du? So viel besser sahst du heute in der Sporthalle aber nicht aus.“
Er zuckte zusammen.
„Und wer hat dich überhaupt gebeten, etwas für mich zu tun?“, fuhr ich fort. „Ich doch ganz bestimmt nicht. Ich wollte nicht, dass du heute diese - Show - abziehst.“
Er schwieg. Dann meinte er beinahe trotzig: „In der Halle hast du mir geholfen, nicht ihm.“
„Das war meine Entscheidung, die wird hier nicht diskutiert. Warum bist du wirklich in die Halle gekommen. Sag es mir, ich will das wissen.“
„Ich hielt das wohl für eine gute Idee.“ Seine Stimme hatte ihren samtigen Charakter verloren.
„Eine tolle Idee, mir mein Leben zu zerstören“, schnaubte ich.
„Ich wollte nur das mittelmäßige Leben beenden, das dich an der Seite dieses Versagers erwartet hätte. Ich kann dir ein ganz anderes Leben bieten.“ Auch er war jetzt zornig.
„Du hast vor, dein Leben mit mir zu teilen?“, fragte ich.
Er schwieg wieder.
„Warum hast du mich nicht gefragt, was ich will?“
Er blickte mich mit einer Intensität an, die ich an ihm bislang nicht wahrgenommen hatte. „Sag mir, dass du mich nicht begehrst. Sag mir, dass ich dir gleichgültig bin und ich verschwinde umgehend aus deinem Leben.“
„Du weißt so gut wie ich, dass ich das nicht kann.“ Ich legte meine Hände um seine Hüften und lächelte ihn süß an. Mit einem Ruck zog ich ihn zu mir und küsste ihn hart aber ohne jede Leidenschaft auf den Mund. Dann stieß ich ihn mit aller Kraft von mir weg.
„Wie fühlt sich das an?“, fragte ich. „Ist das nicht ein tolles Gefühl, benutzt zu werden?“
Sein Gesicht verzerrte sich in unbändiger Wut. Ich ging wieder in die Hocke und schloss meine Augen.
„Wir sehen uns morgen. Und wehe, du kommst nicht.“
12
Asmodeo saß im Schneidersitz auf seinem Futtonbett, er hatte die Augen geschlossen und war dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es war ihm schon lange nicht mehr passiert, dass er auf einen einzelnen Menschen, auf einen jämmerlichen Sterblichen, einen derartig zerstörerischen und persönlichen Hass entwickelt hatte.
Zum wiederholten Mal bedauerte er es zutiefst, dass er in diesem Körper gefangen war und seine Fähigkeiten nicht ausleben konnte.
Was hätte er Johannes alles antun können! Wie hätte er sich für die erlittene Schmach an ihm rächen können!
Doch jetzt - er fühlte sich so schwach , so beschränkt .
Asmodeo schnaubte verächtlich. Unglaublich, er kam sich schon beinahe menschlich vor. Wenn er nicht aufpasste… - aber er hatte die Entscheidung getroffen, seinen Selbstversuch durchzuführen. In dieser Beziehung gab es für ihn kein Zurück mehr
Aber was war mit Lilith? Was sollte er mit ihr machen?
Lilith erwies sich als unvorstellbar kompliziert, stur und grenzenlos sprunghaft. Die Probleme, die sie ihm bereitete, überstiegen ganz deutlich die Grenzen seiner Geduld. Er hatte sich jahrelang auf diesen Moment vorbereitet, Pläne geschmiedet und nichts von all dem führte zum Erfolg.
Warum?
Fakt war, dass er alles richtig gemacht hatte.
Also gab es für alles nur eine logische Erklärung: Lilith war eindeutig nicht die Frau, die für ihn bestimmt war.
Mit ihrer Unberechenbarkeit, ihrem Freiheitsdrang und ihrer Unfähigkeit, sich zu entscheiden, spielte sie einfach nicht mit, wie sich das gehörte. Ständig brachte sie ihn in Situationen, die er nur mit Mühe meistern konnte.
Sicher war Lilith attraktiv. Aber es gab unzählige andere Frauen, die mindestens genauso gut aussahen und wesentlich pflegeleichter waren.
Zielorientierung war gefragt. Er wollte lieben lernen – und nicht ununterbrochen an der Nase herumgeführt werden.
Morgen würde er sich eine andere Frau suchen.
Asmodeo seufzte zufrieden. Er legte sich mit dem Rücken auf sein Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, in der Absicht, sich einfach treiben zu lassen.
Undeutlich nahm er einen Kontakt auf. Lilith begann zu träumen. Eigentlich hatte er mit ihr abgeschlossen, aber er war doch neugierig.
Er glitt in den
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