Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
aber dass sie sich nicht gut mit Feuerwaffen vertrugen, war ihm klar.
    Er kämmte sich kurz das Haar, schnappte sich dann seinen Krückstock und humpelte Richtung Wohnzimmer, wo immer noch der Fernseher lief. Nachdem er seine Waffen in Sicherheit gebracht hatte, wollte er mit Natasha in den nächsten Lebensmittelladen, um etwas Essbares einzukaufen und …
    Auf dem Fernsehschirm wirbelten Oben-Ohne-Tänzerinnen über die Bühne. Frisco griff hastig nach der Fernbedienung. Das war eindeutig kein Kinderprogramm, sondern der Playboy-Kanal oder etwas Ähnliches. Er hatte nicht einmal gewusst, dass so etwas über Kabel zu empfangen war.
    „Oha, Tash, den Kanal muss ich wohl sperren“, sagte er und drehte sich zur Couch um. Die Couch war leer.
    Sein Wohnzimmer war klein und übersichtlich. Ein rascher Blick in die Runde ergab, dass sie nicht im Zimmer war. Umso besser. Erleichtert humpelte er in die Küche. Aber dort war sie auch nicht, und seine Erleichterung machte aufkeimender Besorgnis Platz.
    „Natasha?“ So schnell wie möglich kontrollierte Frisco sämtliche Zimmer seiner Wohnung. Selbst unter dem Bett und in den beiden Kleiderschränken schaute er nach.
    Nichts. Das Kind war verschwunden.
    Er humpelte unter Schmerzen zur Wohnungstür, öffnete sie und schaute hinaus. Keine Spur von Natasha, weder auf dem Laubengang noch unten im Hof. Nur Mia Summerton war zu sehen. Sie kauerte noch immer in der Farbexplosion ihres Blumenbeets, einen ziemlich lächerlich aussehenden Strohhut auf dem Kopf.
    „Hey!“
    Sie hob überrascht den Kopf und blickte sich suchend um. Offenbar wusste sie nicht, von wo er gerufen hatte.
    „Hier oben!“
    Sie war zu weit weg, als dass er ihren Gesichtsausdruck hätte deuten können, aber er sah, dass ihre Überraschung einer gewissen Anspannung wich.
    Ihr Gesicht glänzte in der morgendlichen Hitze. Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und hinterließ dabei einen Schmutzstreifen.
    „Haben Sie Natasha gesehen? Sie wissen schon, das kleine rothaarige Mädchen? Ist sie bei Ihnen vorbeigekommen?“
    „Nein.“ Mia spülte sich die Hände in einem Eimer voll Wasser ab. „Ich war die ganze Zeit hier, seit Sie nach oben gegangen sind.“
    Frisco fluchte und humpelte den Laubengang entlang Richtung Vordertreppe.
    „Was ist passiert?“ Mia kam die Hintertreppe herauf und lief ihm nach.
    „Als ich aus der Dusche kam, war sie weg“, gab er kurz angebunden zurück. Die Morgensonne stand inzwischen hoch am Himmel, ihr strahlendes Licht verursachte ihm noch immer Kopfschmerzen, und sein Knie protestierte bei jedem Schritt aufs heftigste. Mit ihm unter einem Dach zu leben mochte vielleicht nicht der Himmel auf Erden sein, aber musste die Kleine deshalb gleich weglaufen?
    Als er um die Ecke bog, blieb er abrupt stehen. Ja, das war eine Möglichkeit. Von hier aus war der Pazifik zu sehen, glitzernd und verführerisch blau, nur wenige Blocks entfernt. Vielleicht hatte Natasha das Meer gesehen und sich kurzerhand auf den Weg zum Strand gemacht? Vielleicht war sie gar nicht weggelaufen, sondern erkundete nur die Gegend. Vielleicht wollte sie auch einfach nur ausprobieren, wie weit sie bei ihm gehen konnte?
    „Glauben Sie, dass sie weit weg ist? Soll ich mein Auto holen?“, fragte Mia.
    Frisco drehte sich zu ihr um. Er wollte ihre verdammte Hilfe nicht, doch er hatte keine andere Wahl. Wenn er Tasha schnell finden wollte, sahen vier Augen mehr als zwei, und mit dem Auto ging es natürlich schneller als mit einem kaputten Knie und einem Krückstock.
    „Ja. Beeilen Sie sich!“, antwortete er schroff. „Womöglich ist sie am Strand.“
    Mia nickte und lief los. Ihr winziger Wagen stand schon am Fuß der Treppe, die zum Parkplatz führte, als er dort ankam. Sie beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete die Tür von innen.
    Frisco stöhnte innerlich auf. Nie würde er in dieses kleine Auto hineinpassen! Aber irgendwie schaffte er es dann doch, sich hineinzuquetschen. Sein Knie musste er dabei so stark anwinkeln, dass ihm vor Schmerz richtig übel wurde. Mit einem kurzen Fluch machte er sich Luft.
    Mia beobachtete ihn mit ausdruckslosem Gesicht von der Seite.
    „Fahren Sie schon los!“, befahl er harsch. „Machen Sie schon. Ich weiß nicht einmal, ob das Kind schwimmen kann.“
    Sie legte den ersten Gang ein und lenkte den Wagen auf die Straße in Richtung Strand. Wenn Natasha zum Wasser wollte, hatte sie vermutlich diesen Weg genommen. Frisco schaute rechts und

Weitere Kostenlose Bücher