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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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als hätte er auf einer Parkbank genächtigt, und dennoch fand sie ihn attraktiv. Wie er wohl aussehen mochte, wenn er frisch geduscht und gekämmt die Uniform trug, die sie in seinem Schrank entdeckt hatte?
    Wahrscheinlich wie jemand, um den sie lieber einen Riesenbogen machte. Männer in Uniformen hatten sie noch nie besonders beeindruckt. Und es war nicht zu erwarten, dass sich daran etwas änderte.
    Andererseits – die vielen Auszeichnungen …
    „Ich hole Tasha jetzt aus der Wanne.“ Mia stellte ihr leeres Glas ab. „Ihr habt sicherlich noch einiges vor. Sie hat mir erzählt, dass ihr Möbel für ihr Zimmer kaufen wollt.“
    „Genau.“ Frisco erhob sich schwerfällig. „Noch mal vielen Dank für alles.“
    Mia lächelte und eilte durch den Flur ins Bad. Dafür, wie unglücklich ihr erstes Zusammentreffen verlaufen war, hatten sie recht schnell zu einer netten nachbarschaftlichen Beziehung gefunden.
    Nett und nachbarschaftlich, genau. Und dabei sollte es auch bleiben. Obwohl dieser Mann sie mit einem Blick in Flammen setzte, obwohl sie ihn von Mal zu Mal mehr mochte – sie würde vorsichtig bleiben. Und Abstand wahren.
    Denn je mehr sie über ihren neuen Nachbarn erfuhr, desto klarer wurde ihr, dass sie gegensätzlicher kaum sein konnten.

7. KAPITEL
    E s war rosa. Bonbonrosa. Mit muschelförmiger Rückenlehne und Armrollen. Die Polster waren mit glänzenden Silberknöpfen verziert; man konnte auf ihnen ganz bestimmt nicht besonders bequem sitzen oder gar liegen.
    Ein Einzelstück, viel zu schick, um einfach als Couch bezeichnet zu werden, deshalb stand auf dem Preisschild auch „Chaiselongue“.
    Für Natasha war es Liebe auf den ersten Blick.
    Glücklicherweise entdeckte sie das knallige Teil erst auf dem Weg nach draußen.
    Fasziniert setzte sie sich darauf und posierte als russische Prinzessin. Frisco war so müde und gepeinigt von den Schmerzen in seinem Knie, dass er sich mit einem Seufzer neben ihr niederließ.
    „Knie nieder vor der russischen Prinzessin“, verlangte Tasha hoheitsvoll.
    Frisco lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Vergiss es, Süße“, murmelte er.
    Nach ihrem Bad bei Mia hatte er Tasha mit zu sich genommen. Sie hatten sich umgezogen und auf den Weg zur ersten Schwimmstunde der Kleinen gemacht. Die Strömung war noch immer recht stark gewesen, und er hatte das Kind keine Sekunde losgelassen.
    Natasha hatte erstaunlicherweise keinerlei Scheu vor dem Wasser und bewegte sich so natürlich darin, dass Frisco sicher war, sie würde innerhalb von wenigen Tagen schwimmen wie ein Fisch. Allerdings war ihm völlig unverständlich, wieso sie im Alter von fünf Jahren noch nie das Meer gesehen hatte.
    Seine Familie hatte immer an der Küste gelebt, und sein Vater war jahrelang auf einem Fischerboot hinausgefahren. Vor allem die Ferien hatten sie regelmäßig am Wasser verbracht; für Frisco und seine beiden älteren Brüder hatte es nichts Schöneres gegeben. Doch plötzlich fiel ihm ein, dass Sharon anders war. Sie wäre beinahe ertrunken, als sie ungefähr im gleichen Alter wie Natasha war. Später zog sie fort von der Küste und verbrachte die meiste Zeit in Reno und Las Vegas. Natasha war in Tucson, Arizona, zur Welt gekommen – nicht gerade nah am Wasser.
    Nach dem Schwimmunterricht und einer ausführlichen Lektion, warum Tasha Friscos Anweisungen befolgen musste, waren sie wieder nach Hause gegangen, hatten zu Mittag gegessen, sich umzogen und waren erneut losgezogen, um Möbel für das Zimmer der Kleinen zu kaufen.
    Das Möbelgeschäft lag praktisch gleich um die Ecke, und – das hatte den Ausschlag gegeben – es warb damit, die Ware noch am selben Tag kostenlos auszuliefern. Frisco hatte sich für ein schlichtes Bett entschieden und Natasha für eine winzige knallgelbe Kommode. Gemeinsam hatten sie dann noch einen Tisch mit Stuhl und ein kleines Bücherregal ausgesucht.
    „Können wir die kaufen?“, fragte Natasha jetzt hoffnungsvoll.
    „Eine rosa Couch? Machst du Witze?“, gab Frisco zurück.
    Wie immer antwortete das Kind völlig ernsthaft auf seine rhetorische Frage: „Nein.“
    „Wo zum Teufel sollen wir das Ding hinstellen?“ Er schielte auf das Preisschild. Die Couch war als Sonderangebot ausgezeichnet und kostete nur noch ein kleines Vermögen.
    „Dorthin, wo dein altes Sofa steht. Das ist so hässlich.“
    „Großartige Idee. Diese Couch würde ja auch so toll in meine Wohnung passen. Kommt nicht infrage.“ Er schüttelte den Kopf und erhob sich.

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