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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ans Ende der Liste“, erläuterte die Frau am anderen Ende. „Gegen Morgen wird es aber meist ruhiger, dann wird der Krankenwagen wohl kommen.“
    Gegen Morgen. „Vergessen Sie’s“, entgegnete Frisco und legte auf.
    Was jetzt?
    Mia. Er würde Mia um Hilfe bitten müssen.
    Er humpelte, so schnell es ging, zurück zu Natashas Zimmer. Sie hatte die Augen geschlossen, warf sich aber unruhig im Bett hin und her und fühlte sich immer noch glühend heiß an. „Halte durch, Prinzessin, ich bin gleich zurück.“
    Ohne sich selbst die Chance zu geben, darüber nachzudenken, was er vorhatte, eilte er aus der Wohnung. Sekunden später klingelte er Sturm an Mias Tür und hämmerte mit den Fäusten dagegen. Was, wenn sie gar nicht zu Hause war?
    Was tat er eigentlich hier? Gerade hatte er sich sechs Stunden lang selbst eingeredet, er müsse sich von dieser Frau fernhalten. Sie wollte ihn nicht, das hatte sie ihm zu verstehen gegeben. Und jetzt stand er mitten in der Nacht vor ihrer Tür, in der absolut demütigenden Lage, sie um Hilfe bitten zu müssen, weil er ein kleines Mädchen, ein Federgewicht, nicht allein die Treppe hinuntertragen konnte.
    Endlich ging das Licht in ihrer Wohnung an, und Mia öffnete die Tür, den Bademantel noch gar nicht ganz übergezogen.
    „Alan, was ist los?“
    „Ich brauche deine Hilfe.“ Wie schwer es ihm fiel, diese Worte auszusprechen! Er hätte sie niemals um Hilfe gebeten, wenn es nicht um Natasha ginge. Wenn er es selbst wäre, der mit hohem Fieber im Bett läge, würde er lieber sterben, als sie zu fragen. „Tasha ist krank. Sie hat hohes Fieber … Ich muss sie ins Krankenhaus bringen.“
    „Ja.“ Mia zögerte keine Sekunde. „Ich zieh mir nur schnell was über und komme dann mit dem Auto zur Treppe.“
    Sie drehte sich um und wollte zurück in die Wohnung, aber er hielt sie auf.
    „Warte.“
    Mia drehte sich nach ihm um. Er starrte zu Boden. Als er aufblickte, lag nicht der übliche eisige Zorn in seinen Augen, sondern nur brennende Scham. Er konnte ihrem Blick kaum standhalten, schaute verlegen zur Seite, zwang sich aber sofort, sie wieder anzuschauen und ihr in die Augen zu sehen.
    „Ich kann sie nicht die Treppe hinuntertragen.“
    Mia schlug das Herz bis zum Hals. Sie wusste, wie hart es Frisco ankam, diese Worte aussprechen zu müssen, und hoffte verzweifelt, die richtige Antwort darauf zu finden. Sie wollte das nicht herunterspielen. Sie wollte ihn aber genauso wenig noch mehr in Verlegenheit bringen, indem sie der Sache zu viel Gewicht beimaß.
    „Natürlich nicht“, erwiderte sie ruhig. „Auf Krücken wäre das viel zu gefährlich. Ich hole den Wagen, und dann komme ich hoch und trage Natasha nach unten.“
    Er nickte und verschwand.
    Sie hatte die richtigen Worte gefunden, aber sie hatte keine Zeit, sich ihrer Erleichterung hinzugeben. Mia rannte in ihr Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
    „Eine Mittelohrentzündung ?“ Frisco starrte den Arzt in der Notaufnahme entgeistert an.
    Der junge Assistenzarzt nickte und lächelte ihm freundlich zu. „Ich habe ihr ein Antibiotikum gegeben und ein fiebersenkendes Mittel“, sagte er und schaute von Frisco zu Mia hinüber. „Außerdem abschwellende Tropfen. Dieser Medikamentenmix setzt sie eine Weile außer Gefecht. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn sie morgen früh länger schläft als gewöhnlich.“
    „Das ist alles?“, wiederholte Frisco ungläubig. „Nur eine Mittelohrentzündung?“ Er schaute auf Tasha hinunter, die zusammengerollt und fest schlafend in ihrem Krankenhausbett lag. Sie wirkte so unglaublich klein und zerbrechlich mit ihren rotblonden Haaren auf dem weißen Kopfkissen.
    „Ihr kann noch ein, zwei Tage etwas schwindelig sein“, fuhr der Arzt fort. „Wenn möglich, sollte sie im Bett bleiben. Und es ist ganz wichtig, dass sie das Antibiotikum, das ich ihr verschreibe, bis zur letzten Tablette nimmt. Ach ja, wenn sie das nächste Mal schwimmen geht, sollte sie Ohrstöpsel tragen. Okay?“
    Frisco nickte. „Wollen Sie sie nicht noch zur Beobachtung hierbehalten?“
    „Dazu besteht kein Anlass. Das Fieber ist schon gesunken. Sie wird sich zu Hause wohler fühlen. Wenn keine weitere Besserung eintritt, rufen Sie mich an.“
    Eine Mittelohrentzündung. Nichts Lebensbedrohliches wie Scharlach, Hirnhaut-, Blinddarm- oder Lungenentzündung. Frisco konnte es fast nicht glauben. Noch immer spürte er das beklemmende Gefühl unglaublicher Angst und völliger Hilflosigkeit in seiner Brust.
    „Komm,

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