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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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das von Bedeutung?" Die kaum wahrnehmbare Ernüchterung in seiner Stimme ließ sie hellhörig werden. Fühlte er so etwas wie Bedauern? Elise tastete nach vorn und spürte das kratzige Holz der Tür unter ihren Fingern.
    Sie legte ihre Hand darauf und stützte sich ab. Ihr war schwindlig.
    "Ich vermute, es geht dir besser, nachdem du…?"
    "Auf was willst du hinaus?"
    Sie kämpfte mit der Bedeutung ihrer Worte.
    "Ich muss wissen, ob du dich lebendiger fühlst, wenn du getrunken hast."
    "So ist es."
    " Kannst du das … beschreiben."
    Elise wippte mit dem Fuß.
    "Ich denke wohl menschlicher in diesem Zustand."
    Es klang wie ein Bekenntnis und Elise empfand Befriedigung darüber, dass ihre Vermutungen mit seinen Aussagen übereinstimmten.
    "Was ist mit Herzschlag und Kreislauf?"
    " Keiner"
"Atmung?"
"Ich atme, um zu riechen. Aber es gibt keine Notwendigkeit dazu.
    Allerdings…" er brach ab, "…wenn ich getrunken habe, ist meine Atmung ausgeprägter."
"Dann müssen wir überlegen, woher wir frisches Blut für die Heilung bekommen. Ohne frisches Blut wird es nicht funktionieren."
    "Das - höre ich gerne." sagte er und genau in dem Moment spürte sie den Sog in sich ansteigen. Diesmal war der Drang in die Höhle zu gehen so stark, dass ihre Hand am Holz nach unten glitt, bis sie die kalte Klinke unter ihren Fingern spürte.
    "Warum zwingst du mich dazu?"
    "Ich unterhalte mich ungern durch eine Tür. Es nimmt etwas den Genuss, wenn man sich nicht in die Augen schauen kann - findest du nicht?" Sie hörte regelrecht das Lächeln durch seine Worte. Er wusste, wie er auf Menschen wirkte.
"Mach Dir keine Gedanken über das Blut. Wenn ich kein Opfer finde, gibt es ja immer noch dich." hauchte er.
    Elise brachte keinen Gedanken mehr zum Abschluss. Ihre Herzfrequenz stieg und alles um sie drehte sich. Ihre Finger schlossen sich um die Klinke, ohne zu wissen, ob sie sich daran festhielt oder ob er sie steuerte. Seine Antwort folgte auf dem Fuß:
    "Braves Mädchen."
    Was verlor sie eigentlich, wenn sie seinem Willen nachgab? Ihre Gedanken rasten. Sie wollte so gern in seinen Armen liegen und in diese hypnotisierenden Augen schauen. Sie suchte nach einem Grund, der stark genug war, sich gegen die Verlockung zu wehren, als ihr Zweifel kamen.
    "Wer hat meinen Vater getötet?" fragte sie und fühlte sich seltsam schwach.
    Seine Stimme antwortete so nah, als gäbe es die Tür zwischen ihnen gar nicht.
    "Ich weiß nicht, wie er starb oder durch wen."
    Sie schaffte es, die Klinke loszulassen und wich zurück.
    "Du lügst."
    Sie konnte seine Wut in ihren Adern spüren und wertete es als Zustimmung.
"Was ist damals geschehen?" fragte sie weiter.
    "Mach die Tür auf, dann zeig ich dir, wie er gestorben ist!" schrie er und ein dumpfer Schlag auf Holz ließ Elise zusammenfahren. Sie sprang zurück. Er beging einen Fehler. Seine Wut brach den Bann. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren.
    Sie atmete aus und ging rückwärts, obwohl sie die Hand vor Augen nicht sah.
    "Du willst mich beißen." flüsterte sie.
    Erneut schlug es heftig von der anderen Seite gegen die Tür, dann hörte sie ein Stöhnen, als leide ein Tier schwere Schmerzen. Es roch nach Moschus und … verbrannter Haut!
    Was, wenn Micha sich täuschte und Magnus doch ins Schloss gelangen konnte?
    "Wenn Du nicht augenblicklich zu mir kommst…" schrie er und seine Stimme bebte. Sie konnte seinen Atem hören. "Dann werde ich dich so langsam aussaugen, dass es Stunden dauert und du wirst bei Bewusstsein bleiben, bis du mich um den Tod anflehst!"
    Sie glaubte ihm jedes Wort und pure Angst trat ihrer Vernunft zu Hilfe . Sie griff nach dem Labortisch, tastete aber ins Leere. Dann endlich erreichte die Tischplatte und griff anschließend in Papier. So schnell es im Dunklen möglich war, hastete sie zum Ausgang. Noch währenddessen, versuchte sie ihren Kopf gegen seinen Angriff zu verschließen, leerte alle Gedanken aus ihrem Bewusstsein und stieß schließlich gegen die Labortür. Sie fand die Klinke und stürzte hinaus in den Gang. Licht drang aus der Eingangshalle nach unten. Sie konnte wieder sehen!
    Zwei Stufen gleichzeitig nehmend, sprang sie die Treppe hinauf. Für einen Moment wägte sie eine Flucht mit dem Auto ab. Doch der Gedanke ins Freie zu laufen, von allen Seiten angreifbar, widerstrebte ihr. Sie griff an ihre Hose, zog die Spritze heraus, ballte die Faust darum und hielt sie griffbereit. Es war eine lächerlich kleine Waffe.
    Die Wut auf Micha wuchs. Er wusste mehr,

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