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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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entging nicht, dass er etwas verbarg. Sie ignorierte es.
    "Du benötigst sicher frisches Menschenblut, um geheilt zu werden." fuhr sie fort.
    Magnus' Augen weiteten sich bei der Erwähnung des Wortes 'Blut'. Sein Blick wurde starr. Er senkte den Kopf, wie eine Katze vor dem Sprung.
    " Wessen Blut verwenden wir?" fragte er und schien dabei durch ihre Augen hindurch zu sehen.
    "Meins." entschied sie und stellte das Glas auf den Tisch.
    Magnus' Miene war zuerst unergründlich und wechselte dann in ein Lachen.
    "Und wann genau erhalte ich dieses Gift und dein Blut?"
    Er hauchte die Worte, als ginge es um etwas Erotisches.
    "Bislang," sie räusperte sich, "ging ich davon aus, dass ich das Gift im Blutkreislauf haben sollte und du mich dann…" Sie brach ab. Magnus' Mund blieb offen stehen. Sie hatte ihn verblüfft? Es war hochnäsig, sich darauf etwas einzubilden, also senkte sie schnell den Blick, nahm ihr Glas wieder auf und hielt sich daran fest.
    "Gut." sagte er und zog das Wort. "Und was macht dich glauben, dass du diesen Vorgang überlebst?"
    "Nichts."
    Sie hatte es schnell ausgesprochen, damit es ihr nicht im Hals stecken blieb. Der Drang stärker zu atmen ließ sich nicht länger unterdrücken.
    "Das ist alles?"
    Elise schüttelte den Kopf.
    "Es fehlt etwas. Da es sich bei dem Gift, um ein Tiergift handelt, ist es wahrscheinlich, dass sich ein ähnlicher Vorfall bereits aus Versehen ereignet hätte. Wenn diese Abfolge zu einer Rückverwandlung führen würde, wüssten wir davon."
    Er stand auf.
    "Schlaues Mädchen. Aber die Frage ist doch, ob ein rückverwandelter Vampir seine Heilung anderen Menschen überhaupt mitteilen würde. Die Menschen würden ihn für verrückt halten. Ein anderer Vampir dagegen, wäre für den Geheilten wieder eine Gefahr. Der Vampir könnte ihn wie jeden anderen Menschen auch, entleeren." philosophierte Magnus.
    "Kannst du das lassen?"
    Magnus sah sie verständnislos an.
    "Solche Worte zu verwenden." erklärte sie.
    Er zog eine Braue hoch, als er verstand.
    "Wie taktlos von mir. Wir Vampire verwenden die Begriffe lediglich zur genauen Bestimmung der Vorgänge."
    Sie sagte nichts in der Pause, die er ihr ließ.
    "Eine Entleerung bezeichnet das Töten eines Menschen, während eine Verwandlung die Metamorphose vom Mensch zum Vampir bezeichnet. Es mag in deinen Ohren verletzend klingen, aber," er überlegte wohl, ob er Elise den Rest zumuten wollte, "es ist einfacher sich zu unterhalten, wenn man feste Begrifflichkeiten hat."
    Sie war die Tochter eines Vampirheilers. Es gab keinen Grund sich so anzustellen. Aber mit einem Vampir tatsächlich zu sprechen, war so anders, als im Labor eines verrückten Professors über Fabelwesen zu philosophieren.
    Sie räusperte sich und kramte in ihrem Rucksack. Bevor sie das Blatt mit dem Text erreichte, war Magnus bei ihr und zog sie am Arm hoch.
    "Was…?"
    Er hielt ihr seine kalte Hand auf den Mund. In seinem Gesicht stand der gleiche Schreck wie vorhin. Noch mehr Fledermäuse?
    Er sah nach oben. Erst jetzt konnte Elise die Schritte hören und folgte seinem Blick.
    Was sie die ganze Zeit gesucht hatte, befand sich in der Decke. Eine Ausstiegsluke, verschlossen von einem schweren Holzdeckel, zeichnete sich über ihnen ab. Weder eine Leiter, noch eine Treppe führten hinauf. Magnus benötigte für die Distanz keine Hilfsmittel.
    Die Schritte näherten sich. Magnus' Blick traf Elises. Sie nickte, als Zustimmung, nicht zu schreien und er löste die Hand von ihrem Mund. In der nächsten Sekunde standen sie am Sarg und Magnus hievte die Tote heraus.
    Elise ergriff eine Lähmung. Die Leiche war kaum bekleidet, ihr Körper blutüberströmt. An einigen Stellen war die Haut vom Fleisch abgerissen und sie konnte den blanken Knochen erkennen. Entgeistert starrte sie Magnus an und kämpfte eine Panikattacke nieder.
    Dann ging alles sehr schnell. Er hob sie auf seine Arme und ließ sie in den Sarg hinab. Als sie begriff, w as er vorhatte, schüttelte sie den Kopf, doch Magnus nickte.
    "Es wird nicht lange dauern." flüsterte er.
    Elise überwältigte blankes Entsetzen. Nichts würde sie davon abhalten aus diesem Sarg herauszukommen. Sie kämpfte gegen seine Hände, die weiterhin versuchten sie niederzudrücken. Die Schritte über ihnen waren mittlerweile über der Luke zum Stehen gekommen und Magnus blickte hinauf. In seiner Mimik standen Mitleid und Verständnis, als er sie wieder ansah und in der letzten Sekunde, als Elise die Luke quietschend öffnen hörte, sprang

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