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Für hier oder zum Mitnehmen?

Für hier oder zum Mitnehmen?

Titel: Für hier oder zum Mitnehmen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ansgar Oberholz
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nach Hause bestellt, ja?«, sagt der Polizist und greift sich zum Gruße an die Schirmmütze, zieht sich dann die Hose seiner grünen Uniform am Bund zurecht.
    »Ja, genau«, ich beuge mich zu Frau Melanowski herab und versuche so beruhigend wie möglich zu klingen, »Taxi nach Hause, hatten wir bestellt.«
    Frau Melanowski nickt mir bestätigend zu. Dann wendet sie sich verärgert an den Polizisten: »Das wurde aber auch langsam mal Zeit, wo waren Sie denn so lange?«
    Der Polizist hat Hornhaut auf den Trommelfellen und entgegnet unbeeindruckt: »In welches Hotel müssen wa denn? Darf ick mal sehen?« Er streckt die Hand nach der Hundemarke aus.
    Ich bemerke jetzt erst, dass ich sie immer noch festhalte. Für den Polizisten ist das anscheinend nicht die erste Heimbringung einer verwirrten Person. Er blickt auf die Marke, er bewegt sie vor und zurück, um den Abstand zu den Augen zu variieren, die Brille will er nicht bemühen.
    »St. Antonius. Da haben wa’s ja nicht so weit. Ich dachte immer, das wäre ein Seniorenstift, aber man lernt ja nie aus.«
    Er hängt mir die Marke mit dem blauen Schlüsselband um den Hals, erstaunlich einfühlsam macht er das. Seine Kollegin fasst mich behutsam am Arm und lächelt mich an: »Na, dann wollen wir mal los, im Auto ist es auch schön warm.«
    Ich bleibe stur stehen, lehne mich leicht nach hinten gegen den Griff der Polizistin und lache. »Das ist ein ganz blödes Missverständnis, ich gehöre nicht in das …«
    »So ein Ausflug ist immer eine große psychische Belastung, kommen Sie, im St. Antonius gibt es bald Mittagessen, das wollen wir doch nicht verpassen.«
    Während die Polizistin spricht, erhöht sie sanft den Druck ihres Griffs und zieht mich in Richtung des Polizeiwagens. Ich stolpere einen kleinen Schritt nach vorne. Nachdem ihr männlicher Kollege sich noch einmal die Hose der grünen Uniform zurechtgezogen hat, packt er mit an. Bei seinem Bauch ist es verwunderlich, dass die Hose nicht einfach auf den Boden herunterfällt.
    »So warten Sie doch einen Moment!« Meine Stimme überschlägt sich. »Ich kann alles erklären!«
    Unerbittlich ziehen die Beamten mich über den Bürgersteig, während sie beruhigend auf mich einsprechen.
    »Herr Wachtmeister?« Frau Melanowski zupft am Ärmel des Polizisten, ohne dabei die volle Tüte aus der Hand zu legen. »Können Sie mir vielleicht sagen, in welchem Stadtteil wir uns hier befinden?«
    »In Mitte«, entgegnet der Beamte überrascht, sein Griff lockert sich unmittelbar. Ich nutze die Gelegenheit und befreie meinen Oberarm, blicke hoffend auf Frau Melanowski, auch die Polizistin unterbricht den Abschleppvorgang, hält mich aber weiter fest.
    Frau Melanowski hebt eine der Tüten vor das Gesicht des Polizisten und wackelt damit hin und her.
    »Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen, das Essen hier wird kalt, das schmeckt doch dann nicht mehr. Wie soll sich eine alte Frau bei den vielen Baustellen hier noch zurechtfinden? Also bitte. Lassen Sie uns nun endlich losfahren.« Sie schüttelt entrüstet den Kopf und setzt sich in Bewegung.
    Die beiden Beamten und ich richten unsere Kleidung wie nach einer Rauferei, und so fühle ich mich auch. Ich nehme mir den Orden ab und lasse ihn in die geöffnete Hand des Polizisten fallen, der ein sehr kleines, zerknirschtes »Tschuldigung« herausdrückt, ohne mich dabei anzuschauen.
    Die Polizisten beeilen sich, Frau Melanowski einzuholen, damit sie nicht alleine über die Straße geht. Der Wagen wendet auf dem Mittelstreifen und fährt zügig davon in Richtung St. Antonius.
    Ich überprüfe im Spiegelbild des Fensters des Cafés, ob ich zerzaust aussehe, und streiche mir mein Haar ordentlich zurück. Ich erschrecke, denn direkt hinter meinem Spiegelbild erscheint Milena und winkt mir besorgt zu.
    Frau Melanowski hat nun doch die Zeche geprellt. Ich werde das St.-Antonius-Stift anrufen und wenigstens um eine Spendenquittung bitten. Ich lächele Milena an und bedeute ihr, dass ich nun zu ihr käme und alles in bester Ordnung sei. Bevor ich hineingehen kann, tritt sie hinaus, um mich abzuholen. Sie hakt sich gutgelaunt bei mir unter und begleitet mich zum Tresen.
    »Warum wollte die Polizei dich verhaften, was hast du denn angestellt?«
    »Es ging um die Oma, nicht um mich.«
    Milena schaut mich verständnislos an, als wolle sie sagen, dass das eine schlechte Ausrede sei. »Ich bin so aufgeregt, es kann jeden Tag passieren, dass ich entdeckt werde, hier im Café. Magnus hat übrigens

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