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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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große weite Welt bloß verirrt hat. Doch ich weiß, das ist nur mein Äußeres, in meinem Inneren bin ich kein kleines, zartes Mädchen mehr. Von jetzt an werde ich die Dinge selbst in die Hand nehmen und Janine und dem Sekhem zeigen, dass ich keine kleine Shewi mehr bin, die bei allem ihre Hilfe braucht.
    Entschlossen kehre ich dem Aufzug den Rücken. Vor mir erstreckt sich der leere Gang, der in einer Glasfront mit Blick auf die Bucht endet. Auf beiden Seiten befindet sich eine lange Reihe identischer Türen. Laut der Nummer auf Veroniques Karte muss ihr Labor fast am Ende liegen. Während ich vorsichtig in diese Richtung schleiche, überlege ich, was ich sagen soll, wenn ich ihr gegenüberstehe.
Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?
wäre vielleicht ein ganz guter Anfang. Mir wird schon was einfallen. Ich kann es mit ihr aufnehmen, das habe ich bereits bewiesen.
    Es ist die drittletzte Tür. Sie ist nur angelehnt, aber der Spalt ist nicht breit genug, um hineinsehen zu können. Mein Herz klopft bis zum Hals. Ich atme ein paarmal tief durch, dann stupse ich sie mit dem Finger vorsichtig ein bisschen weiter auf und spähe hinein.
    »Hallo? Veronique?«, rufe ich. Sie ist nirgends zu sehen – und ihr Labor ist ein kompletter Trümmerhaufen. Alles ist übersät mit Glasscherben und Papier. Zwei umgestürzte Hocker liegen auf dem Boden, ein dritter oben auf einer schwarzen Arbeitsplatte. Zahlreiche Schubladen wurden herausgezogen und der Inhalt einfach ausgekippt. Es wirkt, als wäre der Raum noch in Bewegung, als wären die letzten Blätter Papier gerade erst durch die Luft geflattert, und plötzlich kommt mir der Gedanke, es könnte noch jemand hier sein. Mir stockt fast der Atem, doch ein hektischer Blick rundherum sagt mir, dass das Labor verlassen ist, und ich wage mich ein paar Schritte hinein. Das Glas knirscht unter meinen Sohlen, ich bewege mich langsam und vorsichtig und versuche, nichts anzufassen. Die Leute vom Sekhem waren schneller, als ich dachte. Sie müssen schon wieder weg gewesen sein, als ich aus dem Bus stieg. Ich frage mich, ob sie wohl gefunden haben, wonach sie suchten. Und ob sie Veronique mitgenommen haben.
    Ich beuge mich vor, um einen Blick hinter die Anrichte in der Mitte des Raums zu werfen, und entdecke eine rötlich braune Lache auf dem Linoleum – Blut. Anscheinend hat sie sich ziemlich gewehrt. Wie haben sie es bloß geschafft, sie unbemerkt hier rauszuschaffen?
    Plötzlich höre ich eilige Schritte den Gang entlangkommen und mich befällt ein leichter Anflug von Panik. Sie müssen irgendwas vergessen haben. Janine hat mir gesagt, ich soll mich raushalten. Was werden sie mit mir machen, wenn sie mich hier finden? Ehe ich Zeit habe, zu überlegen, was ich tun soll, fliegt die Tür auf, und ich weiß nicht, wer von uns beiden überraschter ist – ich oder Griffon.
    Er braucht nur einen Sekundenbruchteil, um sich von dem Schock zu erholen, und betrachtet mit einem Stirnrunzeln die Zerstörung um mich herum. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht hat sie sich gewehrt und die vom Sekhem mussten ein bisschen grob werden. Da, hinter der Anrichte ist auf jeden Fall eine Menge Blut.«
    Griffon packt mich am Arm und zieht mich hastig zurück zur Tür. Ich spüre, dass er mich beschützen will, was mich gleichzeitig freut und ärgert. »Das hier war nicht der Sekhem«, sagt er heftig atmend. »Ich war als Erster hier, die anderen sind auf dem Weg.«
    Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. »Du meinst, das hier hat jemand anders getan? Aber wer? Niemand sonst wusste davon.«
    Er lässt seinen Blick durch das Labor wandern. »Vielleicht doch. Veronique ist wahnsinnig, sie könnte es jedem erzählt haben.« Er fährt sich mit der Hand durch seine kurzen Haare, und ich sehe, dass er wirklich sehr beunruhigt ist. »Wenn du recht hast und Rayne jetzt Akhet ist …«
    »Ich
habe
recht«, unterbreche ich ihn, aber er ignoriert es und spricht weiter, »dann könnte noch eine ganze Menge mehr passieren als bloß das hier.« Er schaut auf meine Hände. »Hast du irgendwas angefasst?« Ich schüttele den Kopf. »Nein, ich bin erst kurz vor dir gekommen.«
    Das scheint ihn ein wenig zu beruhigen. »Gut. Sehr gut.«
    »Sollten wir nicht vielleicht die Polizei rufen?«
    Unwillig schüttelt er den Kopf. »Auf keinen Fall. Wir werden das selbst regeln, und wenn wir fertig sind, wird niemand an der Uni auch nur ahnen, was vorgefallen ist.« Er wirft einen Blick hinaus

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