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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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war, den Tisch und die Stühle, die Papa als Hochzeitsgeschenk für Mama gezimmert hat. Wie sollen wir bloß entscheiden, was wir mitnehmen und was wir den Flammen überlassen? Ich hole Sadie von dem schmalen Brett über meiner Pritsche herunter und verstaue sie sorgsam in einer freien Ecke der Truhe.
    Sofort holt Mama die abgewetzte Stoffpuppe wieder heraus und hält sie mir entgegen. »Bist du nicht inzwischen zu alt, um damit zu spielen? Wozu brauchst du sie noch in der neuen Siedlung?«
    Schnell nehme ich ihr Sadie wieder aus der Hand und lege sie sacht zurück in die Truhe, streiche ihr das Haar aus schwarzem Wollgarn glatt und zupfe das mit kleinen Perlen bestickte Kleidchen zurecht, an dem Mama so viele Stunden vor dem Feuer genäht hat. »Natürlich spiele ich nicht mehr mit ihr, trotzdem werde ich sie auf keinen Fall den Fremden überlassen«, sage ich bestimmt. Mich schaudert bei der Vorstellung, dass sie meinen kleinen Liebling mit ihren weißen, behaarten Händen betatschen oder, schlimmer noch, dass einer der Soldaten sie seiner eigenen, hellhaarigen Tochter zum Spielen gibt.
    Als könnte sie meine Gedanken lesen, lächelt Mama nachgiebig. »Also schön, Sadie darf mitkommen, doch aller andere überflüssige Krimskrams muss hierbleiben. Es wird eine lange Reise werden und wir haben im Wagen nur Platz für das Nötigste.«
    Ich höre, wie Papa draußen versucht, die Pferde zu beruhigen. Sie stampfen und schnauben, als der lange Zug aus Menschen und Wagen an ihnen vorüberrumpelt. Mama hat es auch gehört. Ein letztes Mal lässt sie ihren Blick durch die Hütte schweifen. Die Teller sind noch säuberlich im Regal gestapelt, die etwas unförmige Blumenvase, die ich damals für sie aus Flusslehm gebrannt habe, steht auf dem Bord über dem Kamin, und vor dem Fenster hängt die wunderschöne Webdecke. All das müssen wir zurücklassen.
    Mit einer entschiedenen Geste schließt Mama den Deckel der Truhe. »Komm, pack mit an«, sagt sie und wir ergreifen beide je eine der ledernen Schlaufen. Ohne sich noch einmal umzudrehen, richtet sie den Blick entschlossen nach vorn, als wir die Hütte verlassen und hinaus ins fahle Morgenlicht treten.
    Als ich aus der Erinnerung wieder auftauche, brauche ich ein paar Sekunden, um mich zu orientieren. Lauter Fragen schwirren mir durch den Kopf. Das war ein Ausschnitt aus einem Leben, an das ich bisher noch keine Erinnerungen hatte. Wann und wo mag es stattgefunden haben? Wer war ich? Wohin sind wir damals aufgebrochen? Ich schließe kurz die Augen, um mir die Einzelheiten einzuprägen. Mama hatte goldbraune Haut und langes, schwarzes Haar, das im Nacken zu einem Knoten gebunden war, und sie trug ein bodenlanges, rotes Kleid, das so ähnlich aussah wie die Kleider der Frauen in
Unsere kleine Farm
. Ich erinnere mich an das Herzklopfen, als ich all unsere Nachbarn aus dem Dorf fliehen sah, und daran, dass ich jemanden gesucht habe, doch ich habe keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte.
    Ich werfe einen Blick auf den Mann neben mir. Er ist groß, hat pechschwarzes Haar und eine markante, aber nicht unförmige Nase. Er ist immer noch in die Unterhaltung mit der Frau an seiner Seite vertieft und hat anscheinend unsere kurze Verbindung überhaupt nicht gespürt. Dennoch muss er der Auslöser für die Erinnerung gewesen sein, irgendetwas muss er mit meinem damaligen Leben zu tun haben. Gerade will ich ihm vorsichtig auf die Schulter tippen, als er und die Frau aufstehen und zum Buffet hinübergehen.
    Giselle kommt herübergeschlendert, lässt sich lässig auf der Couchlehne nieder und begrüßt lächelnd ein paar der Anwesenden. Als Sonia beginnt, eine weitere Anekdote zum Besten zu geben, und niemand uns weiter beachtet, sieht sie mich kurz an.
    »Und, gefällt dir die Party?«, fragt sie und nippt an ihrem Wein.
    »Ja, sehr nett.« Ich schaue zum Buffet. »Kennst du den Mann dort?«
    Unauffällig sieht sie hinüber. »Das ist Will Alvarez. Er ist Autor, schreibt hauptsächlich Drehbücher. Die Frau kenne ich nicht.« Mit leicht hochgezogenen Brauen sieht sie zu mir herunter. »Warum? Hast du etwas gespürt?«
    »Ja, schon, aber nichts, das für euch interessant wäre, war eher etwas Persönliches.«
    »Na ja, du stehst mit deinen Fähigkeiten noch ziemlich am Anfang, da darf man halt keine Wunder erwarten.« Wieder nippt sie an ihrem Glas und schaut ein wenig gelangweilt in der Gegend herum. Zwar hat sie es nicht so direkt gesagt, doch ihre herablassende Haltung spricht Bände:

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