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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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von ihrer Jeans zu befreien, zu pinkeln und sie anschließend wieder hochzuziehen, aber sie bekam es hin. Dann warf sie einen kurzen Blick in den angelaufenen Spiegel über dem Waschbecken, fuhr sich durchs Haar und wollte ihren Lippenstift aus der Handtasche nehmen. Mist, sie hatte die Tasche an der Theke liegen gelassen! Aber nicht so schlimm, das war hier kein Ort, an dem geklaut wurde. Sie war hier schließlich nicht in London.
    Fiona ging zurück, um die Tasche zu holen. Sie lag noch dort auf dem Boden, wo sie sie abgelegt hatte, Gott sei Dank. Als sie sich bückte, um sie aufzuheben, verlor sie das Gleichgewicht. Doch Liam hielt ihr den Arm hin, den sie dankbar nahm.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt besser nach Hause«, sagte sie.
    »Wohnst du weit weg?«
    »In einer der Hütten am Strand.« Sie zeigte vage nach draußen. Vor ihr drehte sich alles. Sie klammerte sich noch fester an Liams Arm.
    »Soll ich dich nach Hause begleiten?«, fragte er.
    Sie nickte. Liams Kumpels johlten und pfiffen, als sie gemeinsam aufbrachen.
    »Hör nicht hin«, sagte Liam lächelnd. »Die sind bloß neidisch. Komm, auf geht’s!«
    Der Bräutigam saß auf einem Stuhl, die Brünette auf dem Schoß. Als Liam ihm mit dem Finger drohte, lachte er bloß verlegen.
    »Seine letzte Nacht in Freiheit«, sagte Fiona. »Verdirb ihm nicht den Spaß.«
    Der Weg zu ihrer Strandhütte kam ihr endlos vor. Es war anstrengend, durch den Sand zu stapfen, vor allem, wenn man so viel getrunken hatte. Fiona zog sich die Schuhe aus. Der Sand war kalt. Vor der Tür der Hütte angekommen, kramte sie in ihrer Handtasche.
    »Danke« sagte sie lächelnd zu Liam.
    »Willst du mich nicht hineinbitten?«
    »Na ja …«, stotterte sie verblüfft. Sie war gar nicht auf die Idee gekommen, dass er womöglich hereinkommen wollte. Andererseits – warum sonst hatte er sie wohl begleitet?
    »Komm schon. Lass mich wenigstens mal einen Blick hineinwerfen. Ich wollte schon immer wissen, wie diese Hütten von innen aussehen.«
    »Die sind nichts Besonderes.«
    »Das sollten sie aber sein. Dahinten steht eine zum Verkauf. Über hunderttausend wollen die dafür haben. Für eine popelige Strandhütte!«
    Fiona überlegte. Für sie hatte die Hütte immer ganz selbstverständlich dazugehört, ihr war gar nicht bewusst gewesen, was für ein Glück sie hatten. Sie ließ Liam eintreten und schaltete das Licht an.
    Er schloss die Tür hinter sich und zog Fiona an sich. »Komm her«, sagte er leise, und da wurde ihr auf einmal klar, dass er sich nicht im Geringsten dafür interessierte, wie ihre Hütte von innen aussah. Wie naiv war sie eigentlich?! Sie hätte sich einfach aus dem »Ship Aground« verdrücken sollen, ohne sich zu verabschieden. Sie war zu betrunken, um zu protestieren oder sich zur Wehr zu setzen. Und er fing an, sie zu küssen.
    Es war schön. Wirklich sehr schön. Dass jemand sie in den Armen hielt, ihr übers Haar streichelte und sie küsste … Sie schmolz dahin und hätte am liebsten wie eine Katze geschnurrt.
    »Ich will mir dieses alberne Kostüm ausziehen«, murmelte er, und sie musste lachen. Was für eine absurde Situation: Eine Frau in ihrem Alter und er im Feenkostüm!
    Fiona wachte völlig durchgefroren auf. Die Tür der Hütte stand weit offen und klapperte im Wind. Ihr tat die Hüfte weh. Ihr Mund schmerzte. Sie war nackt. O mein Gott, dachte sie. Ich bin vergewaltigt worden!
    Zögernd versuchte sie, den vergangenen Tag zu rekonstruieren. Sie erinnerte sich an Tracey, ihr Gespräch mit Tim und daran, dass sie ins »Ship Aground« gegangen war. Auf dem Boden lag ein Stückchen Luftschlange. Ihr fiel ein mit Luftschlangen geschmückter Blondschopf ein. Liam? Liam.
    Sie hatten gelacht, sie hatte ihm die glitzernden Luft schlangen um den Kopf gewickelt. Und irgendwann hatten sie auf dem Bett gelegen.
    Natürlich war es keine Vergewaltigung gewesen. Fiona hatte ihn aus freien Stücken mit zur Hütte genommen. Dafür gab es eine Million Zeugen. Sie hatte ihn geküsst, und sie hatte mit ihm ins Bett gewollt. Es hatte gutgetan, als er ihr gesagt hatte, wie wundervoll sie war. Einen Mann zu haben, der sie in den Armen hielt und mit ihr lachte … Keinen, der sie mit Abscheu musterte, mit kaltem Blick, der einem im Bett den Rücken zudrehte.
    Zitternd setzte sie sich auf, als ihr voller Entsetzen klar wurde, was sie da eigentlich getan hatte. Sie war so betrunken gewesen, dass sie einen Mann abgeschleppt hatte! Und anschließend mit ihm geschlafen hatte! Ihr

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