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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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Everde ne so glücklich machen? Wahrscheinlich ihren Mann hier am Strand zu haben, wo er keine Studentinnen flachlegen konnte. Was für ein erbärmliches Leben! Trotzdem fühlte sich Chrissie nicht verantwortlich für den Zustand von Serenas Ehe. Sie nahm ihre Zeitschrift.
    »Sorry, Serena«, sagte sie knapp. Sie war ihrer Schwägerin keine weitere Erklärung schuldig.
    Bei Adrian lag die Sache jedoch anders.
    Am zweiten Abend des Geburtstagswochenendes machte sich die mittlere Generation geschlossen auf zum Nachtklub »Tallulah’s«, während Jane die Kinder hütete. Das »Tallulah’s« gab es in Everdene, seit Chrissie denken konnte. Es war düster und schmuddelig, die Böden waren klebrig, die Musik laut und rattenscharf. Der DJ hatte ein sicheres Ge spür für die Stimmung seines Publikums – jedes Stück war eine Überraschung, ein Juwel, eine Erinnerung. Normalerweise gingen die Miltons nicht in Klubs, aber das »Tallulah’s« war irgendwie zur Tradition geworden. Die Milton-Männer waren erstaunlich gute Tänzer, der extrovertierten Chrissie war schon mal bescheinigt worden, sie würde eine gute Pole-Tänzerin abgeben, und wenn man Serena genug zu trinken gab, ließ sie sich vom Rhythmus der Musik regelrecht in Trance wiegen. Die Miltons beherrschten die Tanzfläche, tauschten die Partner, wechselten die Tanzstile und verströmten eine Energie, die ihnen im Alltagsleben fehlte. Am nächsten Tag würden sie alle leiden, aber sie hatten ohnehin nichts anderes zu tun, als am Strand zu dösen.
    Während Chrissie unter der Discokugel umherwirbelte, wurde sie fast ein wenig wehmütig, weil sie das zum letzten Mal erlebten. Vorsicht, ermahnte sie sich, nicht sentimental werden.
    Adrian berührte sie am Ellbogen und bedeutete ihr, dass er nach draußen gehen wollte. Wahrscheinlich für einen Joint. Keiner der anderen rührte das Zeug an, aber Chrissie hatte von Zeit zu Zeit nichts dagegen, deshalb ging sie ebenfalls hinaus, um ihm Gesellschaft zu leisten. Nun standen sie auf einem kleinen Hof hinter dem Klub und lauschten dem Dröhnen der Bässe, das durch die Mauern drang.
    »Das wird wohl das letzte Mal sein, dass wir hier sind«, bemerkte sie und zog heftig an Adrians Joint. Sie genoss den leichten Schwindel, den er ihr bereitete. Adrian nahm ihn mit einem Seufzer wieder von ihr entgegen.
    »Ich komme mir vor wie der totale Versager«, sagte er. »Die Hütte ist das Einzige, was Spike als Zuhause kennt. Und ich kann nichts daran ändern.«
    Chrissie runzelte die Stirn. »Und bei dir? Ist er da nicht zu Hause? Und bei Donna?«
    »Scheint nicht so. Er lebt das ganze Jahr nur auf den Sommer hin, auf die Wochen, die er mit seinen Vettern und Cousinen hier verbringen kann. Die meiste Zeit des Jahres geht’s ihm beschissen. Donna … ist ein Albtraum. Nicht nur für mich.«
    Donna war Adrians Exfreundin und Spikes Mutter. Sie war vor sechs Jahren, kurz bevor sie sich getrennt hatten, schwanger geworden und hätte beinahe dafür gesorgt, dass Adrian seinen Sohn nie zu sehen bekam. Sie war ein Ungeheuer, schrecklich nervös, egozentrisch, manipulativ, unzuverlässig … Chrissie war ihr nur ein einziges Mal begegnet und hatte sie auf Anhieb nicht ausstehen können. Sie hielt sich an keine Abmachung und benutzte Spike als Waffe, um von Adrian zu bekommen, was sie wollte – vor allem Geld. Aber da bei Adrian nicht viel zu holen war, reagierte sie mit Tobsuchtsanfällen und wüsten Drohungen, unter anderem damit, nach Australien auszuwandern, was Adrian jedes Mal in tiefe Verzweiflung stürzte.
    Aber Adrians ärgster Feind war er selbst. Wenn David das Aussehen und Philip die Intelligenz geerbt hatte, so hatte Adrian Talent abbekommen. Er war ein unglaublich begabter Möbeltischler, der noch aus dem unscheinbarsten Holz ein ausgefallenes Möbelstück zaubern konnte, und doch fehlten ihm die Motivation oder das Organisations talent, einen eigenen Betrieb aufzumachen. Stattdessen jobb te er als Bauschreiner, und obwohl er ein hervorragender Handwerker war, wurde er meist bald wieder gefeuert, weil er häufig einfach nicht zur Arbeit erschien. Er hatte kein Gefühl für das Praktische und schien nicht zu verstehen, dass Leute, die ihm einen Auftrag erteilten, von ihm erwarteten, dass er diesen bis zu einem bestimmten Termin erledigte. Aus diesem Grund war er arm wie eine Kirchenmaus, was ihm jedoch nichts auszumachen schien, denn materielle Dinge waren ihm nicht sonderlich wichtig. Aber er hatte nun mal einen Sohn, und dem

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