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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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Pensionen gab, die noch freie Zimmer hatten, denn wenn Freunde sie hier in Everdene besuchten, schickten seine Eltern sie immer dorthin.
    Ein hilfsbereiter Angestellter druckte ihm die Informationen aus. Die ersten drei Adressen auf der Liste kamen nicht in Frage, sie waren zu altmodisch und spießig, aber das vierte, ein Bed & Breakfast namens »Strandgutsammler« beschrieb sich selbst als junges, originelles, romantisches Feriendomizil mit einem Hauch von Luxus und atemberaubenden Seeblick.
    Harry ging sogleich die Promenade hinunter, bis er es fand – eine Villa aus der Edward-Ära, die komplett saniert worden war, mit Sisalteppichböden, cremefarbenem Anstrich und ungerahmten Gemälden an den Wänden. Die Eigentümerin war eine gertenschlanke Surferin mit einem freundlichen Lächeln, die ihn nicht schräg ansah, als er sich das freie Zimmer erst mal ansehen wollte.
    Es war klein, aber stilvoll, ganz in Türkis und Weiß gehalten, mit einem schmalen, von hauchdünnen Vorhängen eingerahmten Balkon. Mit pochendem Herzen buchte Harry das Zimmer.
    »Nur für eine Nacht«, sagte er. »Es ist eine Überraschung für meine Freundin.«
    »Wir können Sekt besorgen. Und frische Blumen. Und Pralinen.«
    Warum eigentlich nicht?, dachte Harry. »Ja, gern«, sagte er grinsend und stellte sich schon vor, wie er Florence Rosenblüten auf die nackte Haut streute und ihr dabei eine Praline in den Mund schob.
    Um viertel nach elf holte sie ihn ab.
    Der Sandburgen-Wettbewerb war für alle, die den Sommer in Everdene verbrachten, zu einem Muss geworden. Irgendeiner der Miltons, je nachdem, wer gerade in der Hütte war, nahm bestimmt teil, auch wenn sie nie gewannen.
    Das Turnier war über die Jahre immer größer und bedeutender geworden. Doch Harry erinnerte sich noch genau, wie es einst angefangen hatte: mit ein paar Vätern und ihren Kindern, die mit Eimer und Schaufel angerückt waren. Inzwischen kamen so viele Leute von überall her, dass man auf den umliegenden Kuhweiden schon Notparkplätze einrichten musste.
    Sie bekamen einen Platz zugeteilt, und Florence packte ihre Utensilien aus. Harry hatte den Eindruck, dass es Florence nur ums Gewinnen ging – sie beäugte die Konkurrenz mit einer Leidenschaft, die ihm fremd war.
    »Der komische Typ da drüben hat die letzten drei Jahre gewonnen«, sagte sie und zeigte auf einen Mann auf dem Platz neben ihnen, der offensichtlich geistig etwas zurückgeblieben war. »Aber diesmal werde ich ihn schlagen, koste es, was es wolle.«
    Harry fand diesen aggressiven Ehrgeiz ziemlich merkwürdig, sagte jedoch nichts.
    »Und guck mal da!« Sie stieß ihm in die Rippen. »Das ist Marky Burns. Er ist der Preisrichter.«
    Harry sah ein Leuchten in ihren Augen, das ihm extrem unangenehm war. Marky Burns war der einzige Promi, den Everdene je hervorgebracht hatte, der Sänger einer Boy group, die vor zwei Jahren ein paar Hits gelandet hatte. Marky stolzierte mit einem Kamerateam im Schlepptau umher und kam sich ungeheuer wichtig vor, aber auf Harry wirkte er wie ein ziemlicher Depp. Andererseits, machte er sich nicht selbst gerade zum Deppen?
    Den ganzen Tag befolgte er Florence ’ Anweisungen, holte eimerweise Meerwasser, um den Sand zu befeuchten und ihm die richtige Konsistenz zu geben. Sie hatte sich ein Dornröschenschloss ausgedacht mit massenhaft Rosen und Ranken, und es wurde wirklich eindrucksvoll. Und doch fühlte Harry sich nicht recht wohl in seiner Haut. Florence linste dauernd zu dem Mann neben ihnen rüber, der das Neptunschloss nachbaute – ein eindeutiger Favorit. Harry wurde das Gefühl nicht los, dass Florence am liebsten das halbfertige Werk ihres Konkurrenten zertrampelt hätte. Als er sie fragte, ob es nicht eigentlich in erster Linie um den Spaß am Mitmachen gehe, erntete er nur einen eisigen Blick.
    Um drei Uhr nachmittags ertönte eine Trillerpfeife, alle stellten ihre Arbeit ein und atmeten erleichtert auf. Jetzt wurden die Sandburgen bewertet. Die Zeit schien überhaupt nicht vergehen zu wollen, als Marky Burns und sein Team von Burg zu Burg gingen und sich berieten. Der DJ quatschte lauter Blödsinn ins Mikrofon und legte zwischen den Werbesprüchen der Sponsoren eine Schnulze nach der anderen auf.
    »Findest du das nicht auch alles ein bisschen übertrieben?«, fragte Harry Florence, aber die hörte ihn gar nicht.
    Wie gebannt beobachtete sie die Preisrichter und versuchte einzuschätzen, wie viel Zeit sie jeweils mit der Beurteilung der einzelnen Sandburgen

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