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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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und sie würde aus ihm einen liebevollen Ehemann und Vater machen. Sie würden ein großartiges Paar abgeben und wunderbare Eltern. Es war einfach ein Fehltritt gewesen, und zwar einer, der zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt passiert war, aber er, Liam, würde Kirsty bestimmt rumkriegen, vor allem, weil er von dem überzeugt war, was er ihr jetzt sagte.
    »Kirsty, hör mal«, begann er eindringlich. »Dan liebt dich. Wenn ich daran auch nur den geringsten Zweifel hätte, würde ich es dir sagen. Du musst selbst wissen, was du tust, aber wenn du jetzt wegen eines verdammten One-Night-Stand alles hinschmeißt, wird das in einer Tragödie enden. Ihr beide seid füreinander bestimmt.« Er fasste sie an den Schultern. »Ich weiß, dass Jenna ihm nichts bedeutet. Ich habe an dem Abend nämlich dasselbe getan wie Dan. Ich habe im Pub eine Frau abgeschleppt und mit ihr geschlafen. Es war eine verrückte Nacht. Wir haben uns hemmungslos volllaufen lassen – okay, das ist keine Entschuldigung. Aber überleg es dir sehr gut, ob du dein Leben und das von Dan ruinieren willst, wegen der Verrücktheit eines Augenblicks.« Er sah sie fast flehend an. »Er wird ein wundervoller Ehemann sein, das weißt du. Wenn euer erstes Kind auf die Welt kommt, möchte er, dass ich Pate werde. Und ich habe schon eine Erstausgabe von Harry Potter gekauft! In einem Jahr will ich am Taufbecken stehen, hörst du?«
    Auf Kirstys Wange glitzerte eine einzelne Träne wie ein Diamant. Sie wischte sie mit einem Finger fort, dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr.
    »Ich muss los, meine Eltern begrüßen«, sagte sie. »Die sind bestimmt schon angekommen und machen sich Sorgen.«
    »Was wirst du tun?«
    »Ich muss nachdenken, Liam. Mir alles genau überlegen.«
    Sie stand auf und ging.
    Liam schaute ihr mit klopfendem Herzen nach – die Schuldgefühle wollten nicht nachlassen. Hatte er alles in seiner Macht Stehende getan, um den Schlamassel zu beseitigen? Den Schlamassel, den er hätte verhindern können, verflucht noch mal, wenn er an dem Abend nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen wäre! Wenn er nicht dermaßen auf diese Frau abgefahren wäre und einen klaren Kopf bewahrt hätte, dann hätte er Jenna die Meinung gegeigt und sie aus dem Pub geworfen! Aber er hatte sich von dieser Frau völlig in den Bann ziehen lassen.
    Die Erinnerung an jene Nacht war ihm noch immer unangenehm. Er hatte die Frau attraktiv gefunden, sehr attraktiv. Sie war todschick gewesen, hübsch, offensichtlich gut betucht – und sie hatte hemmungslos mit ihm geflirtet. Wie hätte er da widerstehen sollen? Aber sie war auch betrunken gewesen. Er hätte die Finger von ihr lassen müssen. Wäre er ein Gentleman gewesen, hätte er sie einfach zu ihrer Strandhütte begleitet und sich dann verabschiedet.
    Als er im Morgengrauen aufgestanden war und gerade gehen wollte, hatte sie die Augen aufgemacht. Sie hatte ihn mit leerem Blick angesehen, die Augen glasig, blind, wie die einer Porzellanpuppe. Er hätte sie gern nach ihrem Namen gefragt, aber das war ihm irgendwie nicht angemessen erschienen. Er war immer noch betrunken, als er ging, aber nicht so betrunken, dass er auf dem Weg zum Campingplatz keine Gewissensbisse gehabt hätte. Er war in das riesige Zelt geschlüpft, in dem sie alle geschlafen hatten, war in seinen Schlafsack gekrochen und hatte bis mittags geschlafen. Bis die anderen ihn geweckt hatten, weil eine Runde Golf auf dem Programm stand.
    Seitdem verfolgte ihn die Erinnerung an die Frau. Immer wieder fragte er sich, was wohl aus ihr geworden war, woran sie sich erinnert hatte, als sie aufgewacht war, ob sie es bereute, mit ihm geschlafen zu haben. Er hatte keine Möglichkeit gehabt, zu ihr Kontakt aufzunehmen. Sie hatten keine Telefonnummern ausgetauscht.
    Dann, als er am Tag vor der Hochzeit mit Dan hergekommen war, hatte er sie gesehen. Eigentlich war das gar nicht so überraschend, denn sie hatte ihm erzählt, dass sie einen Großteil des Sommers mit ihrer Familie in Everdene verbrachte. Er hatte sie in dem kleinen Lebensmittelgeschäft des Ortes entdeckt, sie hatte zwei herausgeputzte kleine Kinder bei sich gehabt, das Mädchen in einem pinkfarbenen Kleidchen, der Junge in Shorts und einem langärmeligen Shirt. Auch sie selbst war perfekt gestylt gewesen, die ultimative sexy Mami mit ihrem blond gelockten Pferdeschwanz und der Calvin-Klein-Sonnenbrille in den Haaren.
    Er hätte gern etwas zu ihr gesagt, sich vergewissert, dass es ihr gut ging,

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