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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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ihre Mutter einen Riesenaufstand um ihre Garderobe machte und ihr Vater sie vergeblich zu beruhigen versuchte. Die Ehe ihrer Eltern war stabil und vorhersehbar. Soweit sie wusste, hatten sie nie eine Krise gehabt. Kirsty hoffte, dass ihre Ehe mit Dan ebenso unerschütterlich sein würde, wenn auch vielleicht nicht ganz so … na ja, langweilig. Sie wollte mehr vom Leben als einen gepflegten Garten und ein paar Cocker - Spaniels.
    Als sie erneut tief einatmete, um sich in einen tiefen Ruhezustand zu versetzen, klopfte es. Kirsty sprang auf und lief zur Tür, plötzlich dankbar für die Ablenkung. Als sie auf machte, stand Jenna vor ihr, die Haare zerzaust, die Augen verheult – und immer noch in Jeans. Kirsty sah sie ver blüfft an.
    »Jenna, was ist passiert?«
    Jenna starrte sie mit ihren geröteten Augen an. »Ich kann nicht mehr!«, platzte sie heraus. »Ich kann nicht länger eine Lüge leben!« Sie brach in Tränen aus.
    Kirsty lächelte. Jenna war eine echte Dramaqueen. Sie trat zur Seite, um ihre Freundin einzulassen.
    »Komm erst mal rein. Und erzähl! Was hast du schon wieder angestellt?«, neckte sie sie. Wusste der Himmel, was es diesmal war – ein Flirt mit dem Nachtportier, ein Streit mit dem Kellner beim Frühstück.
    Jenna setzte sich auf Kirstys Bett und vergrub das Gesicht in den Händen. Nach einer Weile blickte sie auf. Sie sprach fast flüsternd, sodass Kirsty sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen.
    »Ich habe mir lang und breit den Kopf zerbrochen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich es dir unmöglich vorenthalten kann. Ich kann nicht zulassen, dass du vor den Traualtar trittst, ohne die Wahrheit zu kennen.«
    Kirsty runzelte die Stirn. Heute machte Jenna es noch komplizierter als gewöhnlich. »Jenna, wovon redest du?«
    Jennas Augen füllten sich erneut mit Tränen. »Ich hab auf Dans Junggesellenabschied mit ihm rumgemacht. Wir hatten Sex.«
    Kirsty blinzelte. Einmal. Zweimal. Vielleicht hatte sie sich ja verhört?
    »Wie bitte?«
    »Ich weiß selbst nicht, wie es passiert ist! Wir haben im › Ship Aground ‹ rumgealbert, und auf einmal hat er mich geküsst. Und … Ich weiß nicht … Es ist mit uns durchgegangen. Ich war betrunken. Er auch.«
    Kirsty stand stocksteif im Zimmer. Sie fasste sich an die Stirn, versuchte zu verdauen, was Jenna ihr gerade erzählt hatte.
    »Warum erzählst du mir das ausgerechnet jetzt?«, fragte sie. »Warum hast du es mir nicht eher gesagt? Oder warum hast du es nicht einfach für dich behalten? Heute ist mein Hochzeitstag, Jenna!«
    »Ich wollte es dir ja gar nicht erzählen! Aber ich weiß nicht – ich hatte einfach das Gefühl, dass es nicht in Ord nung wäre, dich vor den Traualtar treten zu lassen, ohne dass du die Wahrheit kennst. Ich wollte nicht, dass du deine Ehe mit einer Lüge beginnst.« Jenna wischte sich die Tränen fort, aber es kamen immer mehr.
    Kirsty ging ans Fenster und schaute nach draußen. Das Meer glitzerte in der Morgensonne, darüber ein wolkenloser Himmel. Genau das Wetter, das sie sich gewünscht hatte, das Wetter, auf das sie alles gesetzt hatte. Ihr perfekter Tag.
    »Was hattest du überhaupt auf seiner Junggesellenparty zu suchen?«, fragte sie. »Die ist doch nur für die Jungs! Du hast mir gar nicht erzählt, dass du dabei warst.«
    »Liam hat mich gebeten herzukommen. Um schon mal erste Vorbereitungen zu treffen. Er wollte sich das Hotel ansehen, ein paar Sachen mit dem Manager besprechen.«
    Kirsty starrte ins Leere, als hörte sie überhaupt nicht zu. Plötzlich drehte sie sich um und sah Jenna direkt in die Augen.
    »Weißt du, ehrlich gesagt, wundert mich das alles gar nicht! Ich kenne dich. Dan war betrunken, und du hast dich an ihn rangemacht.«
    »Nein …«
    »Gib’s doch wenigstens zu, Jenna! Du wolltest ihn doch schon immer. Ich hab die SMS gesehen, die du ihm geschickt hast. Er löscht sie noch nicht mal, weil er kein schlechtes Gewissen hat.«
    Jenna ließ den Kopf hängen; sie fühlte sich zu elend, um sich zu verteidigen.
    »Du tust mir leid, weißt du das? Du hast doch nur eine Chance, einen Mann abzukriegen: wenn du ihn dermaßen anmachst, dass er gar keine andere Wahl mehr hat!« Sie zuckte die Achseln. »Und dazu sind Junggesellenpartys ja da, nicht wahr? Um unerledigte Sachen abzuhaken, bevor man ein neues Leben anfängt. Mehr hast du ihm nicht bedeutet, Jenna. Eine unerledigte Sache.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Kirsty biss sich auf die Lippe, um nicht durchzudrehen. Jetzt bloß

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