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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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nachdachte, wie viele Jahre seitdem vergangen waren. Aber sie hatte Everdene als heiteren, angenehmen Ort in Erinnerung, wo immer die Sonne zu scheinen schien, und, noch wichtiger, wo es von gut gebauten Surfern nur so wimmelte. Und Surfer waren in der Regel fit, unerschrocken und abenteuerlustig. Sie mochten keine Intelligenzbestien sein, aber sie hatten eine positive Lebenseinstellung, und ihre Qualitäten ergänzten sich gut mit ihren intellektuellen Fähigkeiten. Ein Surfer, sagte Helena sich, wäre der perfekte Erzeuger.
    Und jetzt saß sie hier, auf der Veranda einer Strandhütte, die sie für eine Woche gemietet hatte – die fruchtbarste Woche ihres Zyklus. Sie fühlte sich vollkommen entspannt. Die Atmosphäre war ruhig, der totale Kontrast zu ihrer Klinik, wo ihre Tage bis auf die Sekunde durchgeplant waren. Hier konnte sie essen, wann sie wollte, schlafen, wann sie wollte, lesen, was sie wollte, hier gehörte ihre Zeit ihr ganz allein und nicht einem Kollegen, einem ängstlichen Patienten, einer übereifrigen Schwester oder dem ewigen Papierkram, der mit ihrer Arbeit einherging. Helena hatte Übung darin, nach Bedarf abzuschalten, und wenn sie schwanger werden wollte, dann kam es schließlich darauf an, so entspannt wie möglich zu sein.
    Sie ließ den Blick über die malerisch geschwungene Bucht wandern, über die sanften Dünen, die grünen Hügel dahinter. Über das Meer, das jede Sekunde anders aussah und in allen nur denkbaren Blauschattierungen schimmerte (sie verscheuchte den Gedanken an Neal und den Blick des Malers). Eine zarte Brise strich über ihre Haut. Die Sonne streichelte sie mit Wärme. Wohlig träge nahm sie den Teller mit den Mango-, Ananas- und Melonenstücken, den sie sich zurechtgemacht hatte.
    Helena wollte nicht allzu angestrengt über das nachdenken, was sie vorhatte. Es war wie bei jeder Herausforderung: Je mehr man sich den Kopf darüber zerbrach, umso deutlicher sah man die potenziellen Gefahren, und umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass man das Vorhaben aufgab. Wie beim Vom-Zehnmeterbrett-Springen. Sie würde nicht nach unten gucken – sie würde einfach springen.
    Schon als sie durch das kleine Dorf gefahren und ihren Wagen auf dem Parkplatz abgestellt hatte, der zu den Strandhütten gehörte, hatte sie gewusst, dass sie das Richtige tat. Überall, wo sie hinschaute, liefen breitschultrige, durchtrainierte junge Männer mit Surfbrettern unterm Arm in Richtung Meer. Na ja, nicht alle waren Prachtexemplare, aber die Auswahl war groß genug.
    Helena wartete, bis die Sonne ganz tief stand. Sie erinnerte sich an die spektakulären Sonnenuntergänge in Everdene, und sie wurde nicht enttäuscht. Der Himmel erstrahlte in Pink- und Orange- und Goldtönen, die ihr beinahe unwirk lich erschienen. Wieder musste sie an Neal denken. Egal, wie sehr sie sich dagegen wehrte, irgendwie schlich er sich immer wieder in ihre Gedanken, und sie musste bewusst ihr Herz verschließen und sich daran erinnern, wie grausam er sie behandelt hatte.
    Als die Sonne den Horizont berührte, ein vergoldeter lachs rosa Ball, machte Helena sich bereit. Sie zog verwaschene Röhrenjeans und hochhackige schwarze Stiefeletten an, dazu einen Gürtel mit silberner Schnalle und ein knallenges weißes Shirt. Ihre Brüste – hübsch angehoben von einem BH von Aubade – waren immer noch fest, ihre Beine waren lang, ihre Taille schmal. Mit ihrem kurzen, wuscheligen blonden Haar und den stahlblauen Augen sah sie überhaupt nicht aus wie eine Herzchirurgin, eher wie eine Rockerbraut. In der Hütte, die sie gemietet hatte, gab es keinen großen Spiegel, sie musste sich also auf ihr Gefühl verlassen, aber sie war ziemlich zuversichtlich, dass sie die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts erregen würde.
    Sie nahm ihre Tasche und ging hinaus in die kühle Abend luft. Es war gar nicht so einfach, mit den hohen Absätzen durch den Sand zu stapfen – eigentlich albern, das Ganze, aber die paar zusätzlichen Zentimeter ließen ihre Beine end los lang erscheinen, und sie brauchte einfach alle Waffen, die sie kriegen konnte. Vor einem Pub namens »Ship Aground« blieb sie kurz stehen und wartete, bis sich das Flattern in ihrem Bauch gelegt hatte. Niemand, der sie sah, hätte erraten, was sie heute Abend vorhatte.
    »Los, Helena«, feuerte sie sich selbst an. »Jetzt oder nie!« Ihr blieb keine Wahl, denn die Alternative wäre eine Zukunft ohne Kind gewesen, und das kam für sie nicht in Frage.
    Als sie die Tür

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