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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Korsage) davonschleppte, um mir wieder einmal von Rob vorzuschwärmen.
    «Er hat eben angedeutet, er hätte mir etwas zu sagen», flüsterte sie.
    «Ach ja? Und wo ist er?»
    «Er kommt gleich wieder. Er musste zurück, um das Geschenk zu holen. Er hat es zu Hause liegen lassen. Und wenn er mir einen Antrag macht?»
    «Wie   …?», fragte ich, mit den Gedanken ganz woanders.
    «Was sagst du dazu?», wollte Carla wissen und drückte mir ein Glas Champagner in die Hand.
    «Corey   … sieht heute sehr gut aus», stammelte ich abwesend, doch da schrie Carla entzückt auf, weil Rob mit einer riesigen rosaweiß verpackten Schachtel auf uns zukam.
    «Baby!», rief sie, während er sich beeilte, das Geschenk auf einen Tisch zu stellen und sie in seine Arme zu schließen. Sie hatte mich augenblicklich vergessen. Ich gesellte mich zu Mum und beobachtete Abbi, die sich zur Anführerin einer Gruppe von gelangweilten Kindern machte, um irgendeinen Unfung auszuhecken.
    Warum war eigentlich Bingo-Mann nicht mitgekommen? Ich vermutete, dass sie sich wieder gestritten hatten, auch wenn Mum behauptete, er leide seit vergangenem Freitag an einer Magenverstimmung.
    «Hallo die Damen!», sagte Calvin, als er an unseren Tisch kam. Vor lauter Glück und Champagner lächelte er schon den ganzen Tag. Hinter ihm tauchte Corey auf. «Tanzt du mit mir?», fragte Calvin meine Mutter. Sie tat so, als wollte sie nicht, stand aber trotzdem augenblicklich auf.
    «Hat jemand Abbi gesehen?», fragte sie.
    «Sie ist da drüben!», antwortete Corey und deutete auf ein paar kleine Mädchen, denen Abbi gerade etwas vormachte, was mit einem Stück Hochzeitskuchen und der Handtasche einer bedauernswerten Frau zu tun hatte.
    «Ich bin immer noch ein bisschen paranoid, seit sie damals verschwunden ist   …»
    «Das verstehe ich doch. Los komm, sie spielen
Earth Wind and Fire!
Ein super Song!», rief Calvin, und Mum unterdrückte ein Kichern. Ich musste grinsen.
    «Was gibt’s zu lachen, Lolli?»
    «Ach, nichts.»
    «Ich meine, was ist gut an deinem Leben? Oder soll ich lieber sagen,
wer
?» Er streckte mir die Hand entgegen, und nach kurzem Zögern ergriff ich sie.
    «Ach, nein, da gibt es niemanden. Ich habe allerdings eine neue Stelle, die finde ich ziemlich interessant. Ich freue mich schon riesig darauf», sagte ich mit ein bisschen zu viel Begeisterung.
    «Genauer musst du mir das nicht erklären. Wenn es dich glücklich macht, reicht mir das schon. Und jetzt erzähl mal, was so passiert ist, während wir den Oldies vorführen, wie man richtig tanzt!»
    «Zu diesem uralten Song?»
    «Das ist ein Klassiker.»
    «Ach ja, genau!»
    «Komm schon, Lolli», bettelte er.
    «Und was ist mit deiner Freundin?»
    «Sie musste weg. Sie wollte ohnehin nur kurz bleiben.»
    Als wir uns bis zu einer Stelle auf der Tanzfläche vorgeschoben hatten, wo ein bisschen mehr Platz war, beschloss der DJ, wieder einmal eine langsamere Runde einzulegen. Er spielte
Eternal Flame
von den Bangles, und ich fühlte mich augenblicklich in meine Kindheit zurückversetzt.
    «Erinnerst du dich an dieses Lied?», flüsterte Corey. Bevor ich Zeit hatte zu sagen, dass ich kein bisschen Blues tanzen konnte, zog mich Corey an sich, und ich entspannte mich.
     
    Ich wusste nicht, ob es an dem Lied, Coreys vertrautem Geruch oder den Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit lag, doch als er mich noch näher an sich zog, schmiegte ich mich an ihn. Und als ich seinen Atem am Ohr spürte, wurde ich schwach. Ich strich ihm über den Rücken, zuerst sanft und dann immer fester, und wäre am liebsten mit ihm verschmolzen. Mein Kopf lag an seiner starken Schulter, und er hielt mich ganz fest in seinen Armen.
    Er sagte etwas, doch durch die Musik und den Gefühlsrausch, in dem ich mich gerade befand, bekam ich nicht mit, was es war. Dann wiederholte er seine Worte. Und dieses Mal verstand ich sie.
    «Lass uns gehen.»
    «Wir können doch nicht einfach so abhauen», sagte ich, als wir in der Nähe der Tür waren.
    «Warum nicht?» Er nahm meine Hand und musste keinen großen Widerstand überwinden, als er mich durch eine Art Vorgarten auf die Straße zog. Ich war sinnlos aufgeregt, als wir in seinen Mietwagen stiegen und losfuhren, ohne recht zu wissen, wohin.
    Schließlich fanden wir uns auf der Mount Road wieder und fuhren bis auf den Tree Top Hill in Charlton. Dort hielt Corey an, und wir wandten uns einander zu. Unsere Blicke versanken ineinander. Schließlich hatte ich genug Mut gesammelt, um ihm

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