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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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hörbar gewesen waren, waren bereits verstummt. Und auch die Rufe hatten sich eingestellt. Alles lag so still und klar da, als hätte es diese Unterbrechung nicht gegeben. Neben Josleynes Bauch, der sich bei jedem Kratzen wieder zusammenzog.
Natürlich erkannten die Kinder die Gefahr nicht und taten dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Doch allmählich bekam auch sie das Gefühl, dass ihnen niemals Gefahr gedroht hatte.
Wäre Anne hiergewesen, was sie nicht war, da sie ihre Schwester besuchte, hätte sich die Tür schon in ihre Einzelteile aufgelöst und die Kinder hätten Essen, wären gebadet und lägen im Bett. Doch Joselyne zögerte. Auch noch, als sie bereits den Türgriff in Händen hielt und ihr Fiona zurief, dass sie mitkommen wolle.
Doch die Aufgabe wurde ihr schlagartig erspart, als Edward hereinkam und sich verwundert umsah, als erwarte er ein Chaos, in dem zig Stühle und Tische draufgegangen waren.
„Fiona, möchtest du mit Willi schnell in die Küche gehen. Die Köchin hat euch etwas Leckeres gezaubert“, fragte er die beiden Kinder, welche synchron nickten.
„Setzen wir uns“, sagte er dann zerknirscht und deutete auf das Paar Stühle neben dem Kamin.
Joselyne folgte ihm, wusste aber noch immer nicht so recht, weshalb Edward den Ernsten spielte, da für sie wieder alles in Ordnung war. Kein Lärm mehr, kein Geschrei, keine aufgeregten Dienstboten, die sich verstohlene Blicke zuwarfen.
„Du siehst aus, als müsste ich Angst haben“, versuchte sie ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Er lächelte sogar müde, doch legte es sich sofort wieder. „Joselyne“, begann er dann „der Reiter, der eben gekommen ist, ist weder ein Franzose, so wie ich befürchtet hatte, noch ist er ein Engländer, von dem Gefahr ausgeht.“
„Das ist gut zu hören. Was ist dann los?“
„Es ist John!“ platzte er mit der Wahrheit heraus, auch wenn es ihm im Nachhinein leidgetan hatte, sie so zu überfallen.
„Er ist..es ist wer?“
„John. Es ist John, der..“
„Ich habe dich verstanden“, unterbrach sie ihn schroff „doch das kann unmöglich wahr sein. Er ist doch tot. Schon so lange tot.“
 Ihre Hände waren zu ihren Lippen gewandert und hielten diese fest zusammen, als würde ihr sonst ein schlimmes Wort herausrutschen. Die Welt herum war urplötzlich nicht mehr dieselbe. Sie hatte sich verändert. Mit ihr Edward, der sie nun angrinste und nickte, als würde er so verstehen, was in ihr vorging. Welchen Kampf sie gerade zu bestreiten hatte.
„Er ist es wirklich. Der Arzt war gerade bei ihm und ich dachte vorher noch er würde es nicht schaffen. Doch er wird, sagte Doktor Hopsk. Ich konnte sogar mit ihm sprechen. Stell dir das vor, Joselyne. Er ist wieder bei uns – bei William.“
Joselyne schüttelte noch immer, im völligen Gegensatz zu Edwards Lachen, verbissen den Kopf und die erste Träne kullerte ihr über die Wange.
„Du kannst zu ihm gehen. Er liegt im Gästezimmer. Ich kann dir zwar nicht versichern, dass er wach ist, doch immerhin kannst du ihn sehen.“
„Ich möchte lieber kurz alleine sein, Edward“, lautete ihre harte Antwort, die Edward in der Bewegung inne halten ließ. Jedoch nickte er dann und verließ ohne ihr das Zimmer.
Er ist wieder hier, hallte es nun um ihre Ohren herum. Joselyne sank noch tiefer in den Polster des Stuhles hinein und vergrub ihre Hände in den Falten ihrer Röcke, die kühl und trostspendend waren. Ihre Lippe zitterte, dies nahm sie wahr, als sie seinen Namen flüsterte und nur ein Beben zu hören war. Ihre Wangen waren nass, ihre Hände, die sich nun verkrampften zeigten jeden Knochen.
Sie wusste was man nun von ihr erwartete – das sie aufstand, zu ihm lief und ihn in ihre Arme schloss. Wie man es eben von einer Mätresse, von der Mutter seines Kindes erwartete. Doch sie war keine Mätresse mehr.
In all der Zeit, in der er weg gewesen war – für tot erklärt, hatte sie sich eine Stellung erkämpft. Es hatte sie mehr Tränen und mehr Kraft gekostet als alles andere jemals zuvor und dies würde sie nun nicht aufgeben. Nicht für ihn – auch wenn es hart klang.
William würde seinen Vater kennenlernen. Würde Zeit mit ihm verbringen dürfen. Das freute sie, doch sie war noch nicht bereit ihm in die Augen zu sehen.
Ihre Beine, ja die wollten zu ihm laufen. Am liebsten springen. Doch etwas in ihr hinderte sie daran. Ob es Feigheit oder Unsicherheit war, wusste sie nicht.
Sie hatte die Enttäuschung in Edwards Augen gesehen. Er verstand nicht, warum sie

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