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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Frederick beharrte darauf, es mache ihm nichts aus, allein zu Hause zu bleiben, konnte jedoch nicht widerstehen, hinzuzufügen: »Wenn du das wirklich möchtest.« Es würde ziemlich heiß dort werden, erklärte er, und sie würde das Kirchenfest versäumen. Aber als Celia dies Bet berichtete, lachte diese nur: »Lässt er dich lieber im Winter fort? Und ist das Kirchenfest anders als im letzten Jahr oder im vorletzten Jahr?« Und ernster fügte sie hinzu: »Du lebst nur ein Mal, Celia. Ergreif die Chance. Ist doch nur für eine Woche.«
    Durch Bet wurde die Reise Wirklichkeit. Als Prag als Ziel ausfiel – aufgrund des Zustroms von Touristen und einer Knappheit an Unterkünften –, war Bet die Erste, die darauf hinwies, dass es in diesem Teil der Welt zahlreiche andere sehenswerte Länder gäbe. Und obwohl sie Jack nur ungern allein ließ, bestand sie darauf, währenddessen in Parr’s für Frederick und Margaret zu sorgen. Wäre sie nicht gewesen, Celia wäre im Juli 1968 nie in Gesellschaft von drei anderen Romanschriftstellerinnen in diesen Teil Osteuropas aufgebrochen. Und wären da nicht alte Schuldgefühle wegen Afrika gewesen, hätte Frederick durchaus gewusst, das zu verhindern.
    Fast ihr gesamtes erwachsenes Leben hatte sich Celia für den weniger wichtigen Partner in ihrer Ehe gehalten. Bis sie in die Gesellschaft von drei Frauen geraten war, die sich benahmen, als seien Männer überflüssige Anhängsel. Dieses Dreiergespann bestand aus Sandy Prichett, rothaarig, geistreich, eigensinnig und Kettenraucherin; Mary Truefast, ein wandelndes Lexikon, offen und sehr direkt, sowie Jane Pargiter, die Einzige, die wie Celia einen Ehemann allein zu Hause zurückgelassen hatte, jedoch von keinerlei Schuldgefühlen geplagt wurde – im Gegenteil: »Ich wasche seine Socken, oder? Ich koche für ihn!« Frederick als Teil dieser Frauengruppe war nicht vorstellbar, befand Celia. Er hätte sich wie ein Raubtier im Käfig gefühlt.
    »Wir haben’s geschafft, Mädels!«, triumphierte Sandy, als das Flugzeug auf der Landebahn aufsetzte.
    Die Rollen waren bereits verteilt. Sandy war die Organisatorin und der Teamleader; Mary, die für ihr Buch recherchiert hatte, war bei Weitem am besten informiert und spielte die Reiseführerin; Jane sollte geeignete Restaurants erkunden; und Celia fiel die Aufgabe zu, Mary mit Augen und Ohren zu unterstützen. Sie folgten der überwiegend aus Geschäftsleuten bestehenden Reisegruppe paarweise aus der Maschine: Sandy mit Mary, Jane mit Celia.
    Celia hatte sich ein Hotel passend zu der leidenschaftlichen Romanze vorgestellt, die Mary zu schreiben plante: ein ehemaliges Palais (Überbleibsel aus monarchistischer Zeit), mit einem prunkvollen Treppenaufgang und riesigen, altmodischen Zimmern mit Balkonen und der Aussicht auf Barockgärten mit Brunnen sowie charmantem, aufmerksamem Personal. Stattdessen waren sie in ein Hotel im Zentrum, einem großen Zweckbau, einquartiert worden. Die Zimmer allerdings waren sauber, geräumig und auf etwas geschmacklose, unprätentiöse Art gemütlich: Die gelbweiß gemusterte Tapete passte nicht zum blauroten Teppich; die schwache Deckenbeleuchtung flackerte beim Einschalten; die Handtücher im Badezimmer waren von billiger Qualität, die Seife unparfümiert. Alles in allem jedoch waren die Damen begeistert – ganz besonders, als sich das Hotel für den Komfort, den es bot, als sehr preiswert entpuppte. Das einzige Ärgernis war der miesepetrige, unkooperative Hoteldirektor, der fast eine Stunde damit zubrachte, ihre Anmeldungen auszufüllen und unnatürlich lange über den Stempeln in ihren Reisepässen brütete. Zumindest sprach er leidlich Englisch und erklärte, es gebe zwischen sieben und neun Uhr morgens Frühstück im Speisesaal.
    »Zeit für einen Drink und eine Zigarette«, erklärte Sandy, als sie sich in dem Zimmer versammelt hatten, das sie mit Mary teilte. Janes und Celias Zimmer lag gleich daneben. Das Zimmer, erst eine halbe Stunde zuvor bezogen, roch bereits wie ein Aschenbecher. Durch das von Mary geöffnete Fenster drang von fern das Quietschen und Rattern der Straßenbahnen. Die Stadt verfüge über ein ausgezeichnetes Netz öffentlicher Verkehrsmittel, erklärte Mary. Taxis, so sagte sie, seien nicht nötig, um die Stadt zu erkunden. Dann wunderte sich Jane laut darüber, dass so wenig Autoverkehr herrschte. Auf dem Weg vom Flugplatz in die Stadt waren sie kaum Autos begegnet.
    »Komme mir vor wie früher im Internat«, verkündete Sandy

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