Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
Vom Netzwerk:
Dasselbe galt für den Restaurantbesuch, wo er mit weitaus größerem Appetit aß. Sie hatte gesehen, wie die anderen Gäste ihn neugierig musterten, als fragten sie sich, wer er sei, während sie, die einstige Schönheit, sich unscheinbar und vernachlässigt fühlte. Nichts von alledem war geeignet, ihre Laune zu bessern.
    »Sollen wir ein Stück zu Fuß gehen?«, fragte er, als sie das Restaurant verließen. »Es ist ein herrlicher Abend.«
    Sie ließ den Vorschlag unbeantwortet, als sei er keiner Reaktion wert, auch wenn sie flüchtig bemerkt hatte, dass der Himmel tatsächlich faszinierend sternenklar war und ein silberner Mond verführerisch leuchtete. Ein Spaziergang hätte – mit einem anderen Mann – ein angenehmes Erlebnis sein können. Auch wenn selbst sie nicht leugnen konnte, dass Charles ein liebevoller und aufmerksamer Ehemann und großartiger Vater war. Sie beide verwöhnten die Kinder, als müsse die Zärtlichkeit, die sie nicht füreinander empfinden konnten, ein Ventil finden.
    Sie hörte, wie er seufzte. Im nächsten Moment winkte er einem Taxi.
    Zurück im Haus, schlug er einen Gutenachttrunk vor, was ebenfalls ungewöhnlich war.
    Als sie sich gegenübersaßen, räusperte er sich und fragte nervös: »Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich immer geliebt habe?«
    Sie versagte sich erneut eine Antwort. Entsetzt glaubte sie plötzlich, den Zweck des Abends zu begreifen. Er war nichts anderes als das Vorspiel zum Sex gewesen: Jene zögernde und doch besitzergreifende Berührung ihrer Hüfte, ein schneller Kuss wie der Diebstahl einer verbotenen Süßigkeit und schließlich die Leidenschaft, denn der schüchterne, ernste Mann war stets leidenschaftlich gewesen. Es war lange nicht mehr geschehen, aber das erschien ihr in einer langjährigen Ehe nichts Ungewöhnliches. Margaret hatte das auch von anderen Ehefrauen gehört. Einige beschwerten sich sogar darüber.
    »Also, weißt du’s?«, beharrte er.
    Sie nickte mit ernster, nachdenklicher Miene, als sei es eine Last, immer nur bewundert zu werden.
    »Gut.« Charles klang seltsam kühl. »Ich muss dir etwas sagen, Margaret. Ich verlasse dich.«
    Zuerst empfand sie nichts – weder Erleichterung noch Wut. Dann war sie einfach nur überrascht. »Verstehe«, war alles, was sie herausbrachte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass das ein Schock für dich sein muss«, fuhr er eher besorgt fort. »Aber ich bin sicher, du wirst sehen, es ist das Beste. Kannst du ehrlich behaupten, mit mir glücklich zu sein?«
    Sie hatte ihn nie angelogen und würde es auch in Zukunft nicht tun. Als sie sich jedoch in dem geschmackvollen und gemütlichen Raum ihres Hauses umsah, überlegte sie, dass sie sich als Ehefrau außerordentlich gut geschlagen hatte. Abgesehen von ihrer Begabung als Inneneinrichterin, war sie eine ausgezeichnete Gastgeberin und Köchin. Und aus ihrem Freundeskreis ahnte niemand etwas von der eisigen Atmosphäre in ihrer Ehe, denn sie hatte sich stets betont loyal verhalten. Ihre Mutter hatte das perfekte Rollenmodell einer guten Ehefrau abgegeben, auch wenn sich Margaret jetzt gelegentlich fragte, wo Celia gelernt hatte, eine so brillante Falschspielerin zu sein.
    Charles’ Miene war eine Mischung aus Bitterkeit und Vergnügen. Sicher hatte er keine Antwort erwartet.
    »Wer ist sie?«, hörte sich Margaret plötzlich fragen, denn es konnte nur einen Grund geben, weshalb ein Mann kurz vor der Pensionierung sein schönes Haus und sein komfortables Leben aufgeben wollte. Schließlich hatte sie gerade erlebt, wie ihr Schwager Whoopee derselben Eitelkeit zum Opfer gefallen war.
    Er zögerte, bevor er mit seltsam rührender Mischung aus Verlegenheit und Würde erwiderte: »Es gibt keine ›andere‹.«
    Sie starrte ihn an. Sie wusste, er sagte die Wahrheit. Doch statt Erleichterung empfand sie nur blankes Entsetzen. Sie stand auf und goß sich Whisky nach, ohne ihm etwas anzubieten. Ich sollte zu Bett gehen , dachte sie. Stattdessen antwortete sie kühl: »Offen gestanden habe ich selbst an Ähnliches gedacht.«
    »Wirklich?« Zu ihrem Kummer wirkte er eher neugierig als verletzt.
    »Seit Mummy mir Geld hinterlassen hat.«
    »Stimmt«, sagte er, und es hatte den Anschein, als habe ihre Erbschaft seiner Entscheidung Vorschub geleistet. »Und die Kinder sind jetzt älter.«
    »Tu bitte nicht so, als hättest du dabei an sie gedacht!«, erwiderte sie harsch und ohne zu überlegen.
    »Selbstverständlich habe ich das«, konterte er todernst. »Ihrem Wohlergehen

Weitere Kostenlose Bücher