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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Gehirnschlag erlitten. War ein großer Schock für uns alle. Ein Wunder, dass sie überhaupt noch schreiben konnte. Sie war mit ihren Nerven am Ende!«
    »Hmm …« Jenny war deutlich anderer Meinung. »Tatsache ist auch, dass ihre Romane sehr viel erotischer wurden.«
    »Sie meinen, dass sie über Sex geschrieben hat?«, fragte er und wurde dunkelrot.
    »Über Sex zu schreiben bedeutet nicht, dass man auch Sex gehabt haben muss«, erklärte Bud.
    Sarah und Margaret murmelten im Kanon »Hört, hört!«, wirkten jedoch verunsichert. Ganz offenbar fanden sie das Thema in Verbindung mit ihrer Mutter peinlich und geschmacklos.
    Bud erinnerte sich währenddessen an ihren Ausflug mit Guy zur Ruine von Far Point und die geradezu lyrische Beschreibung von Haus und Garten, die sie aus dem Roman ihrer Großmutter vorgelesen hatte, und an die nachfolgenden Gedanken über das Schreiben als Therapie.
    Nach seinem Gehirnschlag hatte ihr Großvater, geistig und körperlich eingeschränkt, noch über zwanzig Jahre gelebt. Celia musste sich wie im Gefängnis gefühlt haben. Vielleicht, spekulierte Bud (denn im Gegensatz zur übrigen Familie hatte sie die Romane gelesen), waren diese zärtlichen, sinnlichen Geschichten ihre Art der Flucht aus diesem Gefängnis gewesen.
    Mittlerweile war es Zeit zum Abendessen, und sie hatten noch immer keinen Plan. Robert wusste, das würde nötig sein, denn Jenny Granger hatte sehr deutlich gemacht, dass sie nicht die Absicht hatte, das Biografie-Projekt aufzugeben. Offenbar hatten diese verleumderischen Hirngespinste gegen Celia neue Energien bei ihr freigesetzt. Sie warte ungeduldig darauf, in das Haus zurückkehren zu können, hatte sie gesagt. Und sie hatte angedeutet, dass die Dinge so weit fortgeschritten wären, dass Widerstand sinnlos sei. Das war, wenn auch versteckt, pure Erpressung gewesen.
    Sarah war sehr nachdenklich geworden. Plötzlich brach es aus ihr heraus: »Jenny hat mal Mummys Computer erwähnt – dass es möglich sei, Zugang zu ihrer Korrespondenz zu bekommen. Ich frage mich, ob diese Granger in ihrem Computer auf diese, diese …«
    »Unmöglich«, warf Guy ein. Und zur Erleichterung aller fügte er hinzu: »Ich habe für Gran ein Passwort eingegeben und bin der Einzige, der es kennt.«
    »Das hätten wir dann«, sagte Robert, und sie gingen alle in die Küche, wo Oscar in einem Korb in der Ecke schlief und gelegentlich mit den Pfoten zuckte.

28
    Mein Haar ist dünner und weiß geworden,
die Beine sind von bläulichen Venen durchzogen,
und gelegentlich vergesse ich einen Topf
auf der Herdplatte, und schwarzer Qualm erfüllt das Haus.
Dennoch wurde ich einst mit solcher Leidenschaft begehrt,
dass eine Kerze die Tapete ansengte und wir den
Brandgeruch erst wahrnahmen, als es fast schon
zu spät war. Oh, diese wunderbare Zeit!
Solange ich meine Erinnerungen habe,
bin ich unendlich reich.
    AUSSCHNITT AUS »A WOMAN’S LIFE«,
AUS DEM JAHR 1994.
    Wenn Celia an diesen ungewöhnlichen Tag im Jahr 1968 zurückdachte, sah sie die Szene vor dem Mausoleum ungewohnt abgeklärt, so als erlebe sie den uninteressanten Anfang einer Geschichte: Auf einer breiten, von der Hitze dampfenden Prachtstraße irgendwo in Osteuropa hastete eine Touristin in einem teuren Leinenkleid und den Tränen nahe durch heftigen Gewitterregen.
    In Guildford hätte sie Aufmerksamkeit erregt. Dort jedoch taten die Menschen, an denen sie vorbeilief, so, als sei sie unsichtbar. Was hatte sie nur geritten, Frederick in Parr’s allein zu lassen? Sie wurde plötzlich von der Vorstellung gequält, sie sei wieder zu Hause, aber noch immer unsichtbar – und gezwungen, wie die tote Katharine, als Schatten alles hilflos mitansehen zu müssen. Das trieb sie noch schneller vorwärts. Ein Missgeschick war auf diese Weise vorprogrammiert, und in einer Seitenstraße in einiger Entfernung vom Museum geschah es dann. Sie rutschte auf einem Pflasterstein aus und fiel auf ihr Knie. Als sie schließlich in ein nahegelegenes Café stolperte, war sie der Verzweiflung nahe.
    Zu allem Übel ließ sie auch noch ihre Handtasche fallen, und einige ihrer Habseligkeiten lagen verstreut auf dem Fußboden. Ein Kellner kam ihr sofort zu Hilfe.
    »Mein Reisepass!«, rief sie in panischer Angst.
    Er verstand nicht. Sie folgte seinem Blick und entdeckte, dass die Wunde am Knie stark blutete.
    Sie sammelte hastig ihre Puderdose und zu ihrer großen Verlegenheit die Packung Immodium für Durchfallerkrankungen ein. Ihr Pass blieb verschwunden. Er

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