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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Reiseziel gewählt hatten. Jetzt dämmerte es ihr, dass trotz Ruhe und Ordnung auch in diesem abgelegenen Teil Europas Veränderungen in der Luft lagen. Es erklärte die zahlreichen Menschen im Café, das, wie sie vermutete, ein Treffpunkt der Intellektuellen des Landes war.
    Bei diesen Gedanken kam ihr Frederick in den Sinn, wie er zu Hause in Surrey seine Zeitung las, während die Morgensonne den Garten hinter der geöffneten Terrassentür in goldenes Licht tauchte. Frederick las sehr selektiv und nach altbewährter Routine: Zuerst überflog er die Sportnachrichten, dann las er die neuesten Nachrichtenmeldungen, allerdings nur die, die ihn interessierten, und als unterhaltsamer Abschluss folgten der Cartoon und das Kreuzworträtsel. Was in Osteuropa gerade passierte, dürfte ihm wahrscheinlich entgangen sein.
    »Verzeihen Sie mir bitte«, murmelte sie.
    »Was denn? Was soll ich verzeihen?«
    »Dass ich nur von mir geredet habe. Es ist mir peinlich. Ich weiß nicht, was mich geritten hat.«
    Seine Antwort war beruhigend und verstörend zugleich. »Wir können über viele Jahre die Wahrheit verdrängen und so tun, als gäbe es sie nicht. Aber ich habe mittlerweile begriffen, dass sie uns letztendlich immer irgendwann einholt.« Er hielt ihr die Hand hin. »Alexej Simeonew. Und ich bin übrigens ebenfalls Schriftsteller .« Er sprach das Wort sehr deutlich aus, als genieße er ganz ernsthaft den Klang des Ausdrucks in der für ihn fremden Sprache.
    »Celia Bayley«, erwiderte sie. »Ich wohne im Hotel Balkan.«
    Als Celia drei Stunden später das Hotel Balkan betrat, standen ihre drei Begleiterinnen in der Empfangshalle und steckten die Köpfe zusammen.
    »Da bist du ja endlich!«, rief Sandy. »Wir haben uns wahnsinnige Sorgen gemacht!«
    »Ja, wahnsinnige!«, wiederholte Mary.
    »Mein Gott, wie siehst du aus?«, fragte Jane. »Was, um Himmels willen, ist passiert?«
    Celia berichtete kurz die Fakten. Die Begegnung mit Alexej ließ sie aus. Sie erzählte lediglich, dass heftiger Regen sie nach ihrem Sturz in einem Café festgehalten hatte. »Zum Glück waren die Leute furchtbar nett.« Sie deutete auf ihr bandagiertes Knie. »Jemand hat mir ein Taschentuch geliehen.«
    »Aber das Gewitter hat nur eine Stunde gedauert«, bemerkte Sandy.
    »Und du hast gesagt, wir sollten uns im Hotel treffen«, warf Jane ein.
    »Wir waren kurz davor, die Botschaft zu benachrichtigen«, fuhr Sandy fort.
    »Ja, hätte nicht mehr viel gefehlt«, pflichtete Mary ihr bei.
    »Wir wollten deinen Mann nicht beunruhigen«, erklärte Jane. Plötzlich schienen Ehemänner wieder ins Bild zu rücken. »Wenn du bis sechs Uhr abends nicht aufgetaucht wärst, hätten wir ein Telefongespräch nach England angemeldet«, fuhr sie vorwurfsvoll fort.
    »Tut mir wirklich leid. Ich wollte euch keine Unannehmlichkeiten machen.«
    So schnell waren die drei Frauen jedoch nicht bereit, Celia zu verzeihen.
    »Wir sind hier nicht im Urlaub«, behauptete Sandy kühl, die sich allerdings bisher wie eine sorglose Touristin benommen hatte. »Mary recherchiert für ein Buch. Ich muss dich wohl kaum daran erinnern, dass wir berufstätige Frauen mit einem engen Zeitplan sind.«
    »Wenn du lieber allein auf Entdeckungsreise gehen willst«, begann Mary in derselben sachlichen Art, »ein Wort genügt.«
    Die drei glaubten ihre Geschichte nicht. Ihre ärgerlichen, fragenden Blicke sprachen Bände. Dann wurde ihr klar, dass sie trotz ihres bandagierten Knies, des zerrissenen Kleides und dem nassen, wirren Haar keineswegs einen niedergeschlagenen Eindruck zu machen schien. Etwas war geschehen. Sie selbst fühlte sich wie ein junges Mädchen, das das nächste Abenteuer kaum erwarten konnte.
    Alexej hatte eine privilegierte Erziehung genossen. Daher sein ausgezeichnetes Englisch. Nur gelegentlich machte er Fehler, verwechselte ein Idiom. Er mochte abgewetzte, alte Kleidung tragen, hatte jedoch einst die berühmtesten Schulen des Landes besucht. Nach der ersten halben Stunde ihrer Begegnung hatte er aufgeklärt, was für Celia nicht zusammenpassen wollte.
    Sie saßen im Café, vertieft in ihr Gespräch. Nur gelegentlich blickte er auf, wenn ein Satz in seiner Muttersprache oder lautes Lachen seine Aufmerksamkeit erregte. In der Zwischenzeit hatte es so heftig zu regnen begonnen, dass das Wasser in Sturzbächen über das Pflaster rann. Einmal ging sogar das Licht aus, so als habe der Regen die Stromversorgung lahmgelegt. Als die Lichter wieder aufflammten, brandete unter den

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