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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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musste ihr gestohlen worden sein. Ihre Rückreise nach England war gefährdet.
    Plötzlich tauchte ein anderer Mann an ihrer Seite auf. »Kann ich helfen?«, fragte er auf Englisch.
    »Ich habe offenbar meinen Reisepass verloren. Ich weiß nicht, was ich tun soll …« Sie hatte sich etwas beruhigt. Das Mitgefühl in seinen schwarzen Augen war tröstlich. Sie registrierte flüchtig ein ausdrucksvolles Gesicht, das eher attraktiv als schön zu nennen war, dichtes, dunkles, leicht grau meliertes Haar, eine schlanke Gestalt, ein altes, jedoch sauberes kurzärmeliges Hemd und gebräunte, muskulöse Arme.
    »Wohnen Sie in einem Hotel?« Er sprach erstaunlich gut Englisch und mit kaum erkennbarem Akzent.
    »Ja, natürlich.«
    »Mussten Sie Ihren Reisepass während der Dauer Ihres Aufenthalts nicht dort an der Rezeption abgeben?«
    Das hatte sie vollkommen vergessen. »Ja, richtig!«, entfuhr es ihr. Sie senkte beschämt den Blick. »Entschuldigen Sie!«
    »Wofür? Sie haben sich verletzt! Wir müssen die Wunde reinigen.«
    Er sprach hastig in seiner Muttersprache mit dem Kellner, und einen Moment später brachte dieser eine Schüssel lauwarmes Wasser und ein Handtuch. Inzwischen hatte er sie zu einem Stuhl an einen freien Tisch geführt, und nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Kellner servierte dieser in kleinen Tassen süßen, schwarzen Kaffee und zwei Gläser Brandy.
    »Sie erlauben«, begann der Fremde und tauchte einen Handtuchzipfel in das lauwarme Wasser. Es entstand ein peinlicher Augenblick, als es so aussah, als wolle er ihr das Blut vom Knie wischen. Doch dann reichte er ihr das Handtuch, sah zu, wie sie ihr Knie abtupfte, und zuckte mitfühlend zusammen, als eine tiefe Schürfwunde zum Vorschein kam.
    »Sie haben ja Ihr hübsches Kleid zerrissen.«
    »Ja, stimmt«, sagte sie und dachte: Ich muss schrecklich aussehen . Dennoch zögerte sie, ihre Puderdose zu zücken und ihr Gesicht zu kontrollieren, wie Jane das so häufig tat. Frederick hatte derartige Gesten in der Öffentlichkeit stets mit Stirnrunzeln quittiert.
    Als sie die Wunde mit seinem sauberen Taschentuch verbunden hatte, dachte sie nur noch an Flucht. »Sie waren sehr hilfsbereit«, sagte sie. »Ich wasche das Tuch aus und gebe es hier für Sie ab. Ist das in Ordnung?«
    Aber er schüttelte nur den Kopf, als habe er Dutzende Taschentücher zu verschenken. Dann griff er nach seinem Glas Brandy und forderte sie lächelnd auf, ebenfalls zu trinken. Sie sah sich zum ersten Mal aufmerksam um.
    Es war ein kleines, gut besuchtes Café. Bläulicher Zigarettendunst hing schwer in der Luft, als sei Rauchen wichtiger als Atmen. Der Geräuschpegel der Gespräche in der für sie unverständlichen, fremden Sprache hob und senkte sich wie Ebbe und Flut: manchmal leidenschaftlich laut, dann wieder leise und zurückhaltend. Ihr Retter war hier offenbar beliebt: Viele Leute berührten im Vorübergehen leicht seinen Arm. Es war eine Momentaufnahme des wirklichen Lebens in diesem Land, die sie erlebte, ein unerwartetes Abenteuer, über das sie später den anderen Frauen berichten konnte.
    »Ich muss so schnell wie möglich ins Hotel zurück«, erklärte sie. »Ich bin mit Freunden hier. Wir wurden getrennt. Ich habe versprochen, sie im Hotel zu treffen.«
    »In welchem Hotel wohnen Sie?«, erkundigte er sich.
    Aus irgendeinem Grund tat sie so, als sei ihr der Name entfallen.
    Die Minuten verstrichen. »Und was hat Sie hierhergeführt?«, fragte er dann.
    »Urlaub.« So viel war sie ihm schuldig. »Eigentlich so was Ähnliches wie eine Studienreise«, verbesserte sie sich. Und mutig fuhr sie fort: »Ich bin Schriftstellerin. Und meine Freundinnen ebenfalls.«
    »Und Sie wollen über uns schreiben?« Er klang amüsiert und wenig beeindruckt. Celia schämte sich plötzlich ihrer herablassenden Haltung gegenüber diesem Land – der überheblichen Art, wie sie und ihre Begleiterinnen sich bisher benommen hatten, sowie ihrer lächerlichen Geheimniskrämerei bezüglich des Hotels. Der Fremde war einfach nur hilfsbereit und liebenswürdig. Und mit einem Mal war es für sie wichtig, ihm zu zeigen, dass sie weder oberflächlich noch arrogant war. Etwas hatte sich verändert. Es war als sei ein Damm gebrochen. Die Worte sprudelten aus ihr heraus. Sie konnte sie nicht mehr stoppen.
    »Wir sind vier Frauen. Alle um die vierzig. Schriftstellerinnen, habe ich gesagt … aber das ist wohl zu hoch gegriffen. Wir erfinden einfach Geschichten über unschuldige junge Mädchen, die von

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