Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
Vom Netzwerk:
sagen, aber ich spüre eine große Empathie.«
    Wir schweigen eine Weile. Woran Whitney denkt, kann ich nicht erraten – vielleicht überlegt sie, was sie heute zu Abend essen soll –, aber ich weiß, dass in meinem Kopf tausend Gedanken herumrasen. Die Bilder aus dem Pacific Coast Club tauchen immer wieder auf und auch Erinnerungen an mein Gespräch mit Griffon im Park. Wäre alles anders gekommen, wenn ich ihm früher geglaubt hätte? Wäre er dann vielleicht nicht einfach verschwunden?
    »Gibt es irgendetwas Spezielles, das du über die Akhet herausfinden willst?«, fragt Whitney sanft.
    Es ist sonderbar, das Wort aus dem Mund von jemandem zu hören, der nichts mit Griffon oder Janine zu tun hat und nicht weiß, dass er ihre Geschichte bestätigt – sie nicht nur wahrscheinlicher, sondern sogar wahr erscheinen lässt.
    Ich schaue ihr in die Augen. »Ich denke, ich weiß jetzt, was ich wissen wollte.«

13
    Es ist laut im Stadion. Und kalt. Fest eingemummelt in meine Jacke sitze ich etwas abseits der lärmenden Menge auf einem nicht überdachten Tribünenplatz. Das Baseballstadion liegt direkt an der Bucht, und der Wind bläst so kalt vom Wasser heran, dass man meinen könnte, es sei Winter. Griffon ist als Schlagmann an der Reihe, und obwohl ich immer noch schmolle, weil er sich so lange nicht gemeldet hat, bin ich ganz aufgeregt, als er in den Schlagkreis tritt und ein paar Probeschläge macht. Ich habe mit Sport zwar nicht viel am Hut, aber für die engen grauen Hosen, die die Jungs tragen, kann ich mich durchaus begeistern. Wie eine zweite Haut schmiegt sich das Trikot an Griffons Körper und der Schläger liegt locker und selbstverständlich in seiner Hand. Bei der Leichtigkeit, mit der er agiert, könnte man glatt denken, dass er in einem früheren Leben schon mal Baseball gespielt hat.
    Trotz der kalten Böen ist der Himmel klar, die Sonne scheint, und ich bin froh, dass ich hier bin. Als er sich gestern Abend endlich gemeldet und gefragt hat, ob ich zu seinem Spiel komme, wollte ich Nein sagen. Ich habe es wirklich versucht. Er kann mich nicht küssen, dann eine Woche lang nichts von sich hören lassen und erwarten, dass alles easy ist. Ich will stark sein und nicht so eine, die jedes Mal dahinschmilzt, wenn sie seine Stimme hört, keine von denen, die angehechelt kommen, sobald er nur mit den Fingern schnippt. Das zumindest sind meine Ideale, aber in der Wirklichkeit bin ich das Mädchen, das den langen Weg auf sich genommen hat, um auf der zugigen Tribüne eines eisig kalten Stadions zu sitzen – ein kurzer Anruf hat genügt.
    »Los, Hall! Hau ihn weg!« Alle um mich herum rufen seinen Namen, und ob ich will oder nicht, macht es mich ein bisschen stolz. Natürlich sind auch andere Mädchen auf den Rängen, und ich frage mich, ob Griffon sie wohl kennt oder sogar schon mal gefragt hat, ob sie zu seinem Spiel kommen.
    Griffon geht in Position, legt den Schläger über die Schulter und fixiert den Werfer. Der erste Ball fliegt an ihm vorbei. Er zuckt nicht mal, sondern winkt nur kurz mit dem Schläger, um zu signalisieren, dass er bereit ist für den nächsten. Kaum ist der Ball in der Luft, höre ich schon den Aufprall des Schlägers und die anfeuernden Rufe der Menge. Hoch und weit fliegt der Ball, während Griffon die Baseline entlangspurtet. Ein gegnerischer Spieler erwischt den Ball mit seinem Handschuh, kurz bevor er den Homerun-Bereich erreicht.
    »Er hat ihn fallen lassen!« Der Kerl hinter mir brüllt so laut, dass ich mir lebhaft vorstellen kann, wie die Adern in seinem Hals hervortreten. Die Augen immer auf den Coach geheftet, sprintet Griffon unbeirrt weiter, bis er schließlich, genau in dem Augenblick, als der Baseman sich reckt und den Ball fängt, mit einer riesigen Staubwolke auf die dritte Base rutscht. Breit grinsend klopft er sich die Asche von der Hose, während der Schiedsrichter die Arme zur Seite streckt und anzeigt, dass er sicher ist.
    Griffon muss zwei weitere Schlagmänner abwarten, ehe der Ball wieder fliegt. Ohne Probleme legt er das letzte Stück zurück, erreicht die Homeplate mit einem eleganten Satz und holt die entscheidende Führung für sein Team. Zappelig wie kleine Jungs stellen sie sich nach Spielende brav zum Händeschütteln mit der gegnerischen Mannschaft auf und brechen, sobald es vorüber ist, in lautes Gejohle und High fives aus. Griffon steht im Mittelpunkt, die anderen haben sich um ihn geschart. Anscheinend ist er nicht nur für mich die

Weitere Kostenlose Bücher