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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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stürzte? Oder dass ich sie gestoßen haben soll und abgeführt wurde?«
    Ich musste es ihr einfach erzählen. Ich weiß, dass Griffon gesagt hat, ich soll vorsichtig sein, aber Rayne ist schließlich nicht irgendwer. Ich habe ja nichts über die Akhet oder den Sekhem ausgeplaudert, sondern nur von Alessandra gesprochen. Das Bild, wie sie leblos dort unten liegt, geht mir nicht aus dem Kopf. Seit die Erinnerung daran zurückgekehrt ist, lässt es mich nicht mehr los.
    »Du bist keine Mörderin, ganz bestimmt nicht. Ich weiß es. Man kann nicht in einem Leben böse sein und in einem anderen so nett.«
    »Aha, bist du jetzt plötzlich die Fachfrau?«
    »Ja, bin ich. Zumindest, was so was angeht.« Sie schlägt ihr Mathebuch auf, aber ihr Blick ist nicht auf die Seiten, sondern weit in die Ferne gerichtet. »Ich frage mich, wer ich wohl in meinen früheren Leben war. Vielleicht Kleopatra. Oder Amelia Earhart. Das wär doch cool.«
    »Ich glaube, die meisten von uns sind einfach immer ganz normale Leute, die ganz normale Sachen tun.«
    »Aber irgendwer muss ja berühmt gewesen sein, warum also nicht ich?«
    Ich lächele. »Du hast recht. Wenn irgendjemand bestimmt schon mal berühmt war, dann du.«
    »Vielen Dank«, sagt sie mit einer leichten Verbeugung. Dann runzelt sie die Stirn. »Hm. Wenn das bei einem Fest der Reichen und Schönen passiert ist, dann muss es doch viel Aufsehen erregt haben. Eine italienische Musikerin, die vom Dach einer bekannten Villa stürzt … So was steht bestimmt in der Zeitung. Hast du irgendeine Ahnung, wann genau sich das alles abgespielt hat?«
    »Alles, was ich vorher gesehen habe, waren der Fähranleger und ein paar Pferdekutschen«, überlege ich laut und bin plötzlich sehr aufgeregt. »Spätes neunzehntes Jahrhundert vielleicht? Auf jeden Fall vor dem großen Beben. Und bestimmt gab es damals schon eine Menge Zeitungen.« Ich schaue sie an. »Und in einer davon könnte etwas über mich stehen.«
    »Lass uns doch mal im Netz suchen«, schlägt Rayne vor.
    »Nicht alles wird online gestellt«, wende ich ein. »Keiner würde Millionen alter Zeitungsartikel einscannen. Aber in der großen Stadtbibliothek gibt es bestimmt alte Exemplare. Überleg doch mal: Immer, wenn im Film jemand so was sucht, hockt er in einem schummrigen Kellerraum und wühlt sich durch Haufen vergilbter Zeitungen.« Ich schaue sie erwartungsvoll an und hoffe, dass sie mich genau dorthin begleiten wird. »Hast du viele Hausaufgaben?«
    »Nicht genug, dass ich mir so einen verlockenden Ausflug entgehen lassen würde.«
    Normalerweise benutzen wir die kleinere Bibliothek in der Nähe. In der im Zentrum waren wir das letzte Mal, als wir mit der neunten Klasse zur großen Eröffnungsfeier dorthin gepilgert sind. Als wir die riesige Eingangshalle betreten, wandert mein Blick die vielen Stockwerke hinauf bis in schwindelerregende Höhen.
    »Wow«, sagt Rayne. »Hatte schon vergessen, wie riesig das Ding ist.«
    Ich starre beunruhigt auf die zierlichen Treppengeländer. »Ich hoffe, die Filme haben nicht gelogen und Zeitungen werden tatsächlich im Untergeschoss aufbewahrt.«
    »Was kann ich für euch tun?«, fragt uns die Lady an der Information. Sie hat kurzes, schwarz gefärbtes Haar und einen Nasenring. Klar, dass wir die einzige Emo-Bibliothekarin der Stadt erwischen.
    »Wir wollen uns alte Zeitungen ansehen«, sagt Rayne.
    »Wie alt?«
    Rayne sieht mich an, und mir wird klar, dass ich keine Ahnung habe. »Äh, ungefähr zwischen 1870 und 1906.«
    Die Emo-Lady zieht eine gepiercte Augenbraue hoch. »Das wären aber eine ganze Menge.«
    »Heißt das, die haben sie hier nicht?«, fragt Rayne.
    »Doch, schon. Ein paar sind in der Geschichtsabteilung im Sechsten, und dann gibt’s noch welche auf Mikrofilm, die sind in der Zeitschriftenabteilung im Fünften. Sind nur wirklich eine Menge.« Sie legt nachdenklich den Kopf zur Seite. »Warum sucht ihr nicht online?«
    »Man kann alte Zeitungen online lesen?« Ich sehe Rayne nicht an, denn ihren Kommentar kann ich mir schon lebhaft vorstellen.
    »Klar«, sagt Emo-Lady. »Auf dieser Website hier.« Sie kritzelt den Link auf einen Zettel. »Ist echt cool. Man gibt irgendeinen Begriff ein, und dann wird die ganze Datenbank durchsucht, Seite für Seite. Würde viel Zeit sparen.« Sie zeigt auf eine lange Reihe von Computern an einer der Wände. »Wenn ihr einen Bibliotheksausweis habt, könnt ihr die dort benutzen.«
    »Vielen Dank«, sage ich, nehme den Zettel entgegen und setze

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