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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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verführen. Doch sie ist betrunken und fällt immer wieder hin.
    Kaum setzen wir uns an den Tisch, baut sich eine seltsame Spannung auf. Lila sieht Ella genervt an und sagt stumm Miststück mit einem Nicken zu Naomi.
    Ich sehe fragend von Ella zu Lila. Naomi ist gerade abgelenkt, weil sie mit Chase redet, und Lila lehnt sich über den Tisch. Sie hält sich eine Hand seitlich vors Gesicht, während sie mir zuflüstert: »Erinnere mich nachher daran, dir noch eine entzückende kleine Geschichte zu erzählen.«
    Mir fällt es schwer, bei dieser Albernheit nicht die Augen zu verdrehen. »Wollen wir eine Vorspeise bestellen oder so?«
    »Haben wir schon«, antwortet Naomi spitz und wirft mir einen vernichtenden Blick zu. »Und Getränke haben wir auch bestellt, bisher aber weder noch bekommen.«
    Ich hebe beide Hände und ziehe die Brauen hoch. »Okay, entschuldige die Frage.«
    Sie faucht mich an, und ich frage mich, ob zwischen Lila und ihr ein Zickenkrieg ausgebrochen ist. »Jedenfalls nervt mich inzwischen der grottige Service hier.«
    Ich lege einen Arm um Ellas Schultern und flüstere ihr ins Ohr: »Wo siehst du hin?«
    Sie zuckt erschrocken zusammen und dreht ihren Kopf zu mir. »Nirgends. Ich habe bloß geträumt.«
    Ich folge der Richtung, in die sie gesehen hat, zu einem alten Paar, das Arm in Arm in einer der Sitznischen hockt. Die beiden sehen ein bisschen fertig aus, als wären sie einmal zu oft mit ihren Harleys quer durchs Land gezogen.
    »Warum schaust du das alte Pärchen an?«, frage ich und spiele mit Ellas Haar.
    Prompt schüttelt sie den Kopf. »Tue ich gar nicht.«
    Ich sehe auf ihre Unterlippe, an der sie nervös herumkaut, entscheide mich aber, nicht nachzuhaken, warum sie so komisch ist. Ich will nicht den einzigen Abend ruinieren, der uns bleibt, bevor wir uns einen Monat lang nicht sehen.
    Ella
    Aus irgendeinem Grund ertappe ich mich dabei, wie ich ein altes Pärchen anstarre und mir vorstelle, wie es wäre, wenn Micha und ich in dem Alter noch zusammen sind. Der Mann gibt der Frau kleine Bissen von seinem Essen ab, und sie lehnt sich zu ihm, um ihn zu küssen. Es ist faszinierend, die beiden zu beobachten, denn so liebevoll waren meine Eltern nie miteinander.
    Je mehr ich darüber nachdenke, desto größer wird meine Angst. Ich kann Micha und mich nicht so sehen, alt und gemeinsam an einem Tisch, wie wir uns gegenseitig füttern. Ich kann gar nichts sehen.
    Micha macht sich Sorgen um mich, wie immer, wenn ich mich wie eine Irre benehme. Ich konzentriere mich auf das Gespräch und nicke, obwohl ich keinen Schimmer habe, worum es geht.
    Als wir aufbrechen, packt Lila meinen Ellenbogen und reißt mich von Micha weg.
    »Was machst du denn?«, frage ich und stolpere mit ihr mit, weil sie so schnell läuft. Sie zerrt mich um die Ecke des Restaurants in den Raucherbereich. Hier ist es dunkel und fühlt sich ein bisschen feucht an, aber das mag mir nach der trockenen Hitze in Vegas auch nur so vorkommen.
    »Diese Naomi ist eine Schlampe.« Sie wedelt mit dem Zeigefinger.
    Ich ziehe die Brauen zusammen und sehe mich um, ob uns auch wirklich keiner hört. »Wieso? Was hat sie dir getan?«
    »Mir überhaupt nichts.« Sie verschränkt die Arme vor dem Oberkörper und wird rot vor Wut. »Sie hat Sachen über dich gesagt.«
    »Was für Sachen?«
    »Dass du Micha dauernd im Kopf herumspukst und nicht gut für ihn bist.«
    Mir steht der Mund offen. »Das hat sie zu dir gesagt?«
    »Nein, aber ich habe es gehört.« Sie sieht zu ein paar Typen, die an der Ecke stehen und uns beobachten. »Sie hat gedacht, ich bin auf dem Klo, aber ich kam gerade zurück und hörte, wie sie es zu diesem Chase gesagt hat. Der ist übrigens richtig süß.«
    »Der mit den vielen Tattoos und dem Iro?«, frage ich, worauf Lila nickt. »Ich hätte nicht gedacht, dass er dein Typ ist.«
    Sie zuckt mit den Schultern und verneint dann stumm. »Ist ja auch egal. Ich glaube, dass Naomi Micha für sich will, und ich traue ihr nicht.«
    »Das hatten wir doch schon zigmal.« Ich halte die Luft an, als ein Mann mit einer Zigarette vorbeigeht und den Rauch zu uns bläst. »Ich vertraue ihm .«
    »Wenn du mich fragst, machst du einen Fehler.« Sie zupft sich Mascarakrümel aus den Wimpern. »Ich finde, dass du ihn bitten solltest, die Band zu verlassen.«
    »Auf keinen Fall. Das könnte ich ihm nie antun!« Ich bin ehrlich entsetzt.
    »Na, ist ja deine Sache. Aber für mich stinkt die Geschichte nach Ärger.«
    »Hey, Ella May!«, ruft Micha

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