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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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aufhören, sie anzurufen. Das braucht sie wirklich nicht.«
    Er musterte mich und bekam einen frostigen Gesichtsausdruck. »Und warum wohnst du jetzt hier?«
    Ich nestelte an der Kette an meiner Jeans und zog die Schultern ein, als sich eine Menschentraube an mir vorbeidrängte. »Meine Band und ich spielen den nächsten Monat in einem Club hier.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«, fragte er herablassend. »Ich hätte mir denken müssen, dass so etwas aus dir wird.«
    Automatisch ballte sich meine Hand zur Faust, und ich musste mich zusammenreißen, ihn nicht zu schlagen. »Was soll das verdammt noch mal heißen?«
    Er blickte sich schnell um und hatte offenbar Angst, dass uns jemand hören könnte. »Nichts, Micha, das soll nichts weiter heißen. Ich muss jetzt los.«
    Ich kehrte ihm den Rücken zu und ging. Auf dem Weg zurück zur Wohnung wurde mir klar, dass mein Dad schon immer ein Idiot war. Auch als er noch mein Vater war, hat er an allem herumgemeckert, was ich tat, und mir dauernd erzählt, was ich alles falsch machte.
    »Hallo.« Naomi schnippt vor meinem Gesicht mit den Fingern, sodass ich zusammenzucke. »Du bist ja völlig weggetreten.«
    Vorsichtig stelle ich meine Gitarre auf den Fußboden und lehne mich an das Kopfteil. »Wolltest du heute Abend nicht weggehen?«
    Sie zuckt mit den Schultern, legt sich ausgestreckt auf den Bauch und stützt ihr Kinn auf den verschränkten Unterarmen auf. »Mir ist nicht danach. Außerdem wirkst du in letzter Zeit ein bisschen down, und da will ich dich nicht alleine in deinem Kummer ertrinken lassen.«
    »Ich ertrinke nicht in meinem Kummer.« Ich nehme einen Schluck Cola. »Ich bin bloß verwirrt.«
    »Weshalb?«
    »Sachen eben.«
    Nun setzt sie sich neben mich, sodass wir beide auf das Fußende des Betts starren. »Es geht mal wieder um Ella, stimmt’s?«
    »Ich will nicht darüber reden.« Ich stelle die Cola auf den Nachttisch. »Mir ist nicht wohl dabei, mit dir über sie zu reden.«
    Sie presst die Lippen zusammen und scheint angestrengt zu überlegen. »Warum nicht? Das hast du doch sonst auch schon.«
    »Nur weil ich besoffen war, und dann rede ich leicht mal zu viel.« Ich kann nicht mit Naomi über das sprechen, was in meinem Kopf los ist, weil ich es Ella schuldig bin, zuerst mit ihr zu reden. »Genau genommen quatsche ich mit jedem, wenn ich getrunken habe.«
    »Tu nicht so, als würdest du nicht gerne mit mir reden, Micha«, sagt sie. »Ich weiß, dass das nicht wahr ist. Du lässt dich nur von deinen Gefühlen blenden.«
    Ich verstehe kein Wort. »Wie meinst du das?«
    Plötzlich lehnt sie sich zu mir, die Augen geschlossen und die Lippen gespitzt. Im ersten Moment kapiere ich gar nicht, dass sie mich küssen will. Eine Haarsträhne fällt ihr ins Gesicht, und für einen Sekundenbruchteil rühre ich mich nicht. Vielmehr denke ich daran, mich von ihr küssen und endlich auf andere Gedanken bringen zu lassen.
    Dann aber holen mich meine Gefühle für Ella ein, und ich weiche aus. Ich rutsche halb auf den Nachttisch, um außer Reichweite zu gelangen. »Was machst du denn für einen Scheiß?«
    Sie reißt die Augen auf. Ihre Pupillen sind riesig. »Komm schon, Micha. Erzähl mir nicht, dass du nicht daran gedacht hast.«
    Ich schüttele langsam den Kopf. »Nein, habe ich nicht. Kein einziges Mal.« Sie wird rot, und ich komme mir wie ein Arschloch vor. »Hör zu, es tut mir leid, aber du weißt doch, dass ich Ella liebe. Deshalb verstehe ich nicht, warum du es überhaupt versuchst.«
    Sie schwingt die Beine vom Bett, sodass sie mit dem Rücken zu mir sitzt. »Mir scheint es nicht so, als würdest du sie noch besonders innig lieben. Du telefonierst nicht mehr halb so oft mit ihr wie früher.«
    »Weil ich versuche, einige Dinge für mich zu klären.« Ich klopfe ihr sanft auf den Rücken, weil ich erkenne, dass sie kurz vorm Losheulen ist. Die ganze Situation ist unangenehm. »Alles okay?«
    Sie hebt die Schulter, um meine Hand abzuschütteln, und rennt ins Bad. Die Tür knallt so heftig zu, dass die dünnen Wände wackeln.
    Ich nehme meine Gitarre auf, setze mich aufs Bett und spiele meinen Lieblingssong. Vor acht Monaten hätte ich ihr Angebot freudig angenommen, aber die Zeiten sind vorbei. Heute finde ich es vor allem erschreckend.
    Und gleichzeitig wird mir klar, was ich die ganze letzte Woche nicht richtig begriffen habe.
    Ella ist die Einzige für mich. Meine Gefühle für sie werden sich niemals ändern. Ich werde sie ewig lieben, doch ich

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