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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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diesem Viertel von Star Grove ungewöhnlich ruhig. Das ist angenehm und der Grund, weshalb der Winter früher meine liebste Jahreszeit war.
    »Mache ich dich unglücklich?«, frage ich Micha spontan.
    Er schüttelt sofort den Kopf. »Niemals. Kein einziges Mal. Traurig ja, aber unglücklich nie.« Er holt tief Luft. »Ist zwischen dir und Blake je etwas gelaufen?«
    Ich sehe ihn entgeistert an. »Das ist deine Frage?«
    »Ich muss es wissen«, antwortet er achselzuckend.
    »Nein. Und ich habe nie auch nur daran gedacht«, erwidere ich. »Was ist mit dir? Hattest du irgendwann etwas, als du auf Tour warst?«
    Seiner Mimik nach hält er es für die schwachsinnigste aller Fragen. »Sogar als ich dachte, du hättest mich betrogen, und ich in meine alten Gewohnheiten zurückfallen wollte, konnte ich es einfach nicht.« Er verstummt kurz. »Obwohl Naomi versucht hat, mich zu küssen.«
    Ich werde schlagartig wütend. »Lila hatte also recht.«
    Micha zieht sich seine Kapuze über und schiebt die Hände in die Ärmel. »Womit?«
    »Dass Naomi auf dich steht.«
    »War sie deshalb so zickig, als ihr in L.A. wart?«
    Ich nicke. »Ja, sie hat gehört, wie Naomi Mist über mich geredet hat.«
    »Warum hast du nichts gesagt?«, fragt Micha.
    »Weil ich dir vertraut habe«, antworte ich achselzuckend. »Und ich wollte keinen Streit anfangen.«
    Er malt meine Lippen mit seinem kalten Finger nach, was mir Schauer durch den Leib jagt. »Ich möchte, dass du ehrlicher mit mir bist. Es darf nicht sein, dass du Angst hast, mir Dinge zu erzählen.«
    »Du sagst mir auch nicht alles«, erinnere ich ihn. »Weil du denkst, dass ich bestimmte Dinge nicht verkrafte. Aber ich muss lernen, mit Sachen klarzukommen, sonst fliegen sie mir über kurz oder lang um die Ohren.«
    Er legt seine Hand wieder an die Schaukelkette. »Wie deine Panikattacken?«
    Ich muss schlucken, weil ich einen riesigen Kloß im Hals habe. »Ja, so wie die. Und du solltest dir gründlich überlegen, ob du dich mit diesem Mist für den Rest deines Lebens abplagen willst. Denn ich bekomme sie vielleicht einigermaßen unter Kontrolle, aber manchmal reicht irgendein Auslöser.«
    »Für den Rest meines Lebens?« Seine Stimme wird sehr weich. »Willst du das, Ella May? Willst du mich für immer, unendlich, bis dass der Tod uns scheidet?«
    Seine Worte drücken mir wie Bleigewichte auf die Brust, daher mache ich einen Scherz: »Hast du schon wieder im Synonyme-Wörterbuch geblättert?«
    »Keine Witze.« Er rollt seinen Jackenärmel so weit hoch, dass das Unendlichkeitstattoo zum Vorschein kommt. »Ich bitte dich nicht, mich zu heiraten, aber ich möchte wissen, ob du uns für immer siehst, denn ich tue es absolut.«
    In mir zittert alles, als ich in seinen Augen erkenne, wie ernst es ihm ist. »Aber ich bin kaputt.«
    Sein Blick bleibt fest auf mich gerichtet. »Ich weiß, worauf ich mich einlasse, und ich will es mehr als irgendetwas anderes. Die Frage ist nur, willst du mich?«
    Mein Herz pocht abwechselnd schnell und langsam, während ich das Schutzschild, mit dem ich es umgeben hatte, zu Staub zerfallen lasse und erstmals richtig hinhöre, statt mich auf meine Ängste und Sorgen zu konzentrieren. »Ja.«
    Es fühlt sich an, als hätte sich der Himmel aufgetan und die Sonne von den Wolken befreit.
    Micha atmet stoßweise aus und blickt zur Straße. »Mann, ich warte schon ewig darauf, das von dir zu hören.«
    Ich beuge mich hinüber, um ihn zu küssen, doch er hält eine Hand in die Höhe. »Jetzt müssen wir den Pakt erneuern.«
    »Ich spucke nicht in meine Hand«, entgegne ich angewidert. »Und erst recht vermische ich nicht meine Spucke mit deiner.«
    »Wieso nicht? Wir haben das schon mal gemacht.« Er spuckt in seine Hand. »Außerdem haben wir bereits weit unhygienischere Dinge getan.«
    Mir ist klar, dass ich damit eine Verpflichtung eingehe. »Wir haben so viele Probleme.«
    »Ich werde weniger trinken, falls das deine Sorge ist. Verdammt, ich würde mir auch den Arm abschneiden, nur damit ich bei dir bleiben darf«, sagt er. »Ella, wir können abwarten, Jahre verschwenden in der Hoffnung, unsere Leben perfekt in Ordnung zu bringen. Aber das schaffen wir sowieso nicht. Wir werden immer Probleme haben. Doch solange wir die zusammen durchstehen, schaffen wir das.«
    »Es sind eine Menge Probleme.« Trotzdem ziehe ich meinen Handschuh aus und spucke in meine zitternde Hand. »Okay, wenn du das willst, bin ich dabei. Obwohl ich zugeben muss, dass deinen Arm

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