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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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vorne, doch Jack fasste sie am Arm.
    „Lass sie. Lass sie.“
    Emily stieß heftig die Haustür auf und stolperte fast in Kevin hinein, der sie an den Armen packte. „Hoppla. Langsam.“ Dann musterte er sie. „Hey, was ist denn mit dir los? Alles okay?“
    Sie schüttelte den Kopf und wischte sich mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht, während sie mit zitternder Stimme sagte: „Nicht wirklich. Ich gehe mal einen Moment nach oben in Maras Zimmer.“
    Kevin nickte und sah ihr hinterher, als sie hastig die Treppe nach oben lief. Dann drehte er sich um und ging ins Wohnzimmer, denn im Moment gab es hier wohl nur einen Menschen, den Emily jetzt dringend brauchte.
    In Maras Zimmer ließ Emily sich aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Ihr war elend zumute, am liebsten wäre sie nach Hause gegangen. Sie wusste nicht, wie lange sie schon so gesessen hatte, als es leise an der Tür klopfte. Wenn das jetzt ihr Vater oder ihre Mutter waren ...
    „Ja, bitte?“, sagte sie zögernd.
    Die Tür öffnete sich und Ben kam schwanzwedelnd ins Zimmer gelaufen. Emily beugte sich nach vorne und kraulte seine Ohren. Niclas stand etwas unschlüssig in der Tür, als ob er Angst habe, sie zu stören, doch dann trat er ein und schloss die Tür hinter sich. „Hey. Was ist denn los, hm?“ Er setzte sich neben sie aufs Bett, und ein Blick in seine besorgten Augen genügte, um die Tränen wieder fließen zu lassen. „Oh, nicht doch. Komm her, komm her. Schhhh ...“ Er legte einen Arm um sie, streichelte sanft ihren Rücken, und ganz allmählich fühlte Emily, wie sie ruhiger wurde. „Geht’s wieder? Willst du drüber reden?“
    Sie hörte Niclas‘ sanfte Stimme an ihrem Ohr und schniefte. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“ Sie war kaum zu verstehen.
    „Du musst nicht. Nur, wenn es dir gut tut.“ Er zog eines der Papiertaschentücher aus dem Päckchen auf Maras Nachttisch und reichte es ihr. Dann schaltete er die kleine Lampe ein, sodass ein warmes Licht durch das Zimmer flutete. „Oder soll ich es wieder ausmachen?“
    „Nein, lass nur. Ich, ach, Niclas, ich weiß nicht, ich ertrage das alles einfach nicht mehr.“
    Er zog sie wieder näher an sich. „Ich würde dir so gerne helfen. Wenn ich nur wüsste, wie.“
    Sie schniefte. „Aber du hilfst mir doch. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr du mir hilfst.“
    Es war süß von ihm, wie er sich um sie kümmerte, und sie würde ihm gerne von allem erzählen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie konnte damals kaum darüber sprechen und jetzt auch nicht. Und schon gar nicht mit ihm. Und somit konnte sie ihm auch nicht erzählen, was ihr wegen Connor das Herz so schwer machte. „Connor und ich, wir verstehen uns in letzter Zeit nicht besonders gut, wir haben uns grad mal wieder gestritten. Nic, ich weiß, du verstehst das nicht, und irgendwie hab ich das Gefühl, ich mute dir ganz schön viel zu, ohne dir jemals eine Erklärung zu geben. Es tut mir leid, aber ...“ Sie brach ab.
    Niclas strich ihr sanft über die Haare. „Schon okay. Ich hab dir doch schon mal gesagt, du musst mir nichts erklären. Jetzt beruhigst du dich erstmal, in Ordnung? Alles andere wird sich dann schon finden. Hey, du hast heute Geburtstag, da darfst du doch nicht so traurig sein. Ich glaube, es gibt irgendwo sogar ein Gesetz, das untersagt, dass Geburtstagsmädchen so viel weinen dürfen.“ Er drückte sie an sich.
    Sie musste lachen. „Bist du sicher?“
    „Ganz sicher.“ Er sah sie ernsthaft an, während in seinen Augen die Goldpünktchen tanzten und ein zärtliches Lächeln seine Lippen umspielte.
    Emily schniefte. „Ach, Nic. Danke. Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich machen würde.“ Und das stimmte wirklich. Was würde sie ohne Niclas nur machen? Er war sehr wichtig geworden in ihrem Leben. Er wollte ihr nicht ständig irgendwelche Ratschläge geben, sie nicht dauernd bevormunden, er nahm sie einfach so wie sie war, und sie konnte kaum in Worte fassen, wie unendlich gut das tat. Und wie gut es tat, ihm so nahe zu sein, wie jetzt. Seine Wärme und seine Fürsorge zu spüren.
    Es klopfte leise an der Tür und Kate steckte den Kopf herein. „Darf ich?“
    Emily schniefte wieder und nickte. „Komm rein.“
    Ihre Mutter schloss die Tür hinter sich und warf einen unsicheren Blick zu Niclas, der Emily noch einmal kurz an sich drückte. „Ich gehe nach unten, dann kannst du in Ruhe mit deiner Mom reden, okay?“
    Sie nickte. „Okay. Danke, Niclas. Bitte, geh

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