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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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Freundinnen, aber nie für lange. Er benutzt sie nur. Ich glaube nicht, dass er jemals in eine verliebt war. Klar, er sieht hammergut aus, aber er kann unglaublich arrogant und verletzend sein. Bleib weg von ihm, Em. So einen Typen kannst du in deiner jetzigen Lage wirklich nicht gebrauchen. Und jetzt komm, lass uns gehen, ich stell dir ein paar Leute vor.“
    Emily folgte Mara langsam durch die langen, weiß gestrichenen Gänge und dachte an den Jungen mit den haselnussbraunen Augen. Ja, unnahbar, das Wort traf es gut.
    Er hatte nicht gewirkt, als ob er ihr zum Beispiel gerne hätte behilflich sein wollen, weil sie neu hier war. Im Gegenteil, er hatte ausgesehen, als ob er die ganze Zeit gehofft hatte, dass sie ihn ja nicht ansprechen oder gar um etwas bitten würde. Unnahbar, im wahrsten Sinne des Wortes. Und dennoch, irgendetwas war von ihm ausgegangen was sie nicht in Worte fassen oder erklären konnte.
    Nun ja, es spielte auch keine Rolle, ihr konnte es nur recht sein, wenn er sich komplett von ihr fernhielt. Das hatte ihr nämlich gerade noch gefehlt, ein rebellischer Mädchenschwarm, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war und mit dem sie rein gar nichts gemein hatte. Vermutlich würde sie in den nachfolgenden Kursen in diesem Saal wieder neben ihm sitzen müssen, da war es nur gut, wenn er sie weiterhin ignorieren würde, genauso wie sie ihn. Damit würden sie beide am besten leben können. Sie nickte und schloss zu Mara auf, dabei spukten ihr jedoch weiterhin zwei mürrisch blickende braune Augen im Kopf herum.
    In der nächsten Stunde hatten sie Mathe, und bevor der Unterricht begann, stellte Mara ihr rasch einige Leute aus ihrer Clique vor.
    „Leute, das ist meine Cousine Emily. Ich habe euch ja erzählt, dass sie das letzte Schuljahr hier verbringen wird. Also, Emily, das sind Jennifer, Mandy und Jeff. Thomas kennst du ja schon.“
    „Hallo.“ Emily begrüßte jeden und wünschte sich ans andere Ende der Stadt. Wie sehr sie solche Vorstellungsrunden verabscheute, wenn alle sie ansahen und sie unsicher und verlegen wurde. Wieso konnte sie nicht selbstbewusster sein, witziger und so cool wie die anderen? Stattdessen fühlte sie, wie sie rot wurde und ihre Hände begannen auch schon wieder zu zittern.
    Sie hob den Kopf und ihr Blick traf auf zwei braune Augen, die sie spöttisch musterten. Niclas lehnte an der Wand gegenüber und unterhielt sich mit einem schwarzhaarigen Mädchen. Wobei man wohl eher sagen musste, das Mädchen redete auf ihn ein und er hörte zu oder tat zumindest so. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war schwer zu deuten, aber Emily wurde sofort klar, dass er sie durchschaut hatte. Er schien zu wissen, wie unwohl sie sich fühlte, und offenbar amüsierte ihn das. Sie spürte, wie sich das Rot auf ihren Wangen noch vertiefte, und am liebsten wäre sie gegangen, aber das konnte sie natürlich nicht, ohne Maras Freunden gegenüber unhöflich zu sein.
    Sie starrte einen Moment lang zurück, dann senkte sie den Kopf und biss sich auf die Lippen. Wieso starrte der sie so an? Und vor allem, wieso machte ausgerechnet Niclas Delaney sie so nervös? Zwar machten alle männlichen Wesen sie seit dem letzten August nervös und unsicher, aber nicht so wie er. Bei ihm war es anders, und nun war er auch noch in ihrem Mathekurs.
    Mathe, sie hasste Mathe, meistens verstand sie nur das Nötigste, um durchzukommen. Und mit dem spöttischen Blick aus diesen Augen im Nacken, würde sie vermutlich rein gar nichts kapieren.
    Sie umklammerte ihre Tasche und starrte immer noch auf den Boden, doch Jennifer fragte sie gerade etwas. Notgedrungen musste sie den Kopf heben und sie anschauen. Sie warf einen schnellen Blick auf die Wand gegenüber, aber Niclas war verschwunden. Sie atmete tief durch. Zum Glück ... sie wandte sich Jennifer zu, doch gleich darauf klingelte es zur Stunde und sie betraten den Klassensaal. Emily warf einen Blick zu Mara, die neben ihrem Freund Thomas ging, der den Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Sie ahnte, dass Mara vermutlich gerne neben ihm sitzen würde, die beiden waren seit einigen Wochen zusammen und unzertrennlich.
    Sie hatte Thomas bereits gleich nach ihrem Umzug hierher kennen gelernt und mochte ihn, so, wie sie im Moment in der Lage war, einen Jungen zu mögen. Er war nett, ruhig und besonnen. Er war im Baseballteam der Schule, ein sportlicher, gut aussehender Junge, der ganz offensichtlich sehr in Mara verliebt war, und sie auch in ihn.
    Sie fasste nach Maras Arm.

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