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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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der Boss.“ Sie stand etwas unschlüssig da. „Soll ich dir helfen? Mit der Folie?“
    Niclas zögerte einen Moment, was sie sehr wohl bemerkte. „Klar, das wäre toll.“
    Sie gingen nach unten in den großen Kellerraum und räumten ein paar Sachen zur Seite, um dann den Boden mit der Folie auszulegen.
    „Super, das ist gut hier, da können die Sachen dann auch in Ruhe trocknen.“
    Er strich sich durch die Haare. „Ja, und du hast auch deine Ruhe“, meinte sie leise.
    Sie fühlte Niclas‘ forschenden Blick auf sich ruhen. „Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich oben gearbeitet hätte?“
    Sie zuckte mit den Schultern, während sie ein paar Sachen auf einem Regal hin und her schob. „Nein, ist schon okay.“ Damit drehte sie sich um und lief eilig die Treppe wieder nach oben. Er musste ja nicht unbedingt mitbekommen, dass sie gerade geschwindelt hatte und es ihr sehr wohl lieber gewesen wäre, wenn er oben geblieben wäre.
    Die nächsten zwei Stunden ließ sie ihn ganz in Ruhe, er trug seine Sachen nach unten, schraubte die Türen ab und unterhielt sich dabei ab und zu mit Ben, der offensichtlich seine Nähe suchte und ständig um ihn herum war.
    Emily setzte sich ins Wohnzimmer und sah sich den Anfang einer Liebeskomödie an, die ihr aber bald schon auf die Nerven ging, und so schaltete sie den Fernseher wieder aus und setzte sich an ihren Laptop.
    Nach einer Weile bekam sie Hunger und beschloss, ein paar Sandwiches zuzubereiten. Niclas hatte sicher auch schon seit dem Morgen nichts mehr gegessen, und eine Pause würde ihm gut tun. Sie ging in die Küche und murmelte: „Du kannst ja im Keller sitzen bleiben und essen, wenn du nicht mit mir zusammen sein willst.“
    „Wie bitte?“
    Sie fuhr erschrocken herum und sah Niclas, der in der Tür stand und sie amüsiert musterte. „Führst du Selbstgespräche?“
    „Oh, nein, ich dachte, Ben sei da.“ Eine blödere Ausrede konnte ihr natürlich nicht einfallen, denn Ben saß schon seit zwei Stunden mit Niclas im Keller, die treulose Tomate. Emily wandte sich verlegen ab. Wie kam es nur, dass ihr bei ihm immer so dumme Ausreden einfielen?
    „Ach so. Na dann.“ In Niclas‘ Stimme lag ein unterdrücktes Lachen. „Kann ich mal ins Bad, bitte?“
    „Natürlich, du weißt ja, wo es ist.“
    Emily holte die Zutaten für die Brote aus dem Kühlschrank und ärgerte sich über sich selbst. Sie stellte alles auf den Schrank und ging dann hinüber, um ihre Sachen im Computer abzuspeichern. Sie hörte, wie Niclas die Treppe wieder herunter kam und rief ihm zu: „Warte mal, hast du Hunger? Ich mache gerade Sandwiches.“
    Er trat ins Zimmer. „Hm, klingt gut, ich könnte schon was vertragen.“
    „Okay, Moment grad, ich muss noch was abspeichern.“
    Er nickte. Sein Blick fiel auf den Bildschirm. „Du schreibst?“ Er sah Emily fragend an.
    Sie nickte verlegen. „Ja, aber es ist nichts Besonderes.“
    „Das glaub ich nicht. Darf ich mal sehen?“
    Sie zog unbehaglich die Schultern nach oben. „Ich weiß nicht, ich hab es noch nie jemandem gezeigt. Ich sag ja, es ist nichts Besonderes. Außerdem glaub ich nicht, dass es dein Stil wäre, es ist, na ja, ziemlich romantisches Geschwafel.“ Sie verzog das Gesicht.
    Niclas musste lachen. „Klingt doch gut. Aber das liegt natürlich bei dir, ob du es mir zeigen willst oder nicht.“
    Sie sah ihn unsicher an. „Na ja, okay. Warum nicht. Du kannst ja mal rein lesen, solange ich die Brote schmiere. Das hier ist meine neueste Geschichte. Ich bin noch nicht sehr weit, aber du kannst es dir ja mal anschauen.“
    Niclas musterte sie forschend. „Sehr gerne, aber nur, wenn du es wirklich willst. Wenn es dir unangenehm ist, lass ich es.“
    „Nein, lies ruhig. Schon gut.“ Emily rieb nervös die Hände aneinander. „Ich gehe dann mal rüber. Bis gleich.“
    „Bis gleich.“ Niclas zögerte noch kurz, doch dann setzte er sich vor den Laptop und las einige Zeilen. Dann scrollte er zum Anfang der Geschichte zurück und bald darauf war er so in die Story vertieft, dass er Emily gar nicht kommen hörte. Sie lehnte im Türrahmen und betrachtete ihn. Auf den ersten Blick wirkte er so, als ob es ihm gefiele, was er las. Sie räusperte sich.
    Niclas sah hoch. „Oh, hab dich gar nicht gehört. Also, das ist wirklich gut. Du schreibst sehr schön, Emily.“ Er hielt kurz inne. „Und das sage ich jetzt nicht nur, das meine ich auch so. Es liegt sehr viel Gefühl in deinen Worten.“
    Emily lächelte und zog die Schultern hoch.

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