Für immer, Emily (German Edition)
wonach sie suchte. „Oh ja, das sieht gut aus. Das nehmen wir, was Ben?“
Emily schickte ihre Bestellung ab.
K apitel 21
In den nächsten Tagen verbrachte Niclas viel Zeit bei Emily. Er arbeitete mit Feuereifer an der Kommode, und schon jetzt konnte man sich ungefähr vorstellen, wie schön sie werden würde. Die beiden saßen abends noch oft zusammen und unterhielten sich über alles Mögliche, wobei sie sich zwar immer vertrauter wurden, aber doch spürten, dass eine Art unsichtbare Trennlinie zwischen ihnen stand, die beide nicht zu überschreiten wagten.
Am Tag vor Niclas‘ Geburtstag ließ Emily sich von Teresa das Rezept für ihre leckere Schokoladentorte geben, kaufte alle Zutaten und versuchte sich an dem süßen Kunstwerk. Und zu ihrer großen Freude klappte alles ganz gut, und am Ende stand eine hübsche Torte auf dem Tisch, in deren Mitte mit roter Zuckerschrift Niclas‘ Name prangte.
„Wow, die ist nicht schlecht geworden, was, Ben?“ Sie betrachtete zufrieden ihr Meisterwerk. „Denkst du, Nic wird sich darüber freuen? Ach, bestimmt, und falls nicht, essen wir den Kuchen eben alleine.“
Ben hechelte zustimmend, und Emily musste lachen. „Wirklich, es gibt nirgends einen Hund, der so verfressen ist, wie du.“
Am nächsten Tag verpackte Emily alles hübsch, bat Mara um ihr Auto und fuhr zu Niclas. Die ganze Fahrt über klopfte ihr Herz so aufgeregt, als ob es gleich aus ihrer Brust hüpfen wollte. Sie parkte vor Niclas‘ Elternhaus und atmete tief durch. Hoffentlich würde er sich über die Sachen freuen, bei ihm war sie sich immer noch nicht ganz sicher. Er war in letzter Zeit zwar sehr viel umgänglicher geworden und sie verstanden sich gut – meistens. Ab und zu jedoch hatte sie nach wie vor das Gefühl, dass er sich von ihr zurückzog und am liebsten jeden Kontakt abbrechen würde. Dann wurde er schweigsam und grüblerisch, und Emily fühlte wieder diese eigenartige Einsamkeit, die ihn umgab.
„So, dann wollen wir mal.“ Sie klingelte und im gleichen Moment schoss ihr durch den Kopf, dass sie nicht mal wusste, ob Niclas überhaupt zuhause war. „Mist, ich hätte ja mal anrufen können. Wie dumm von mir.“ Sie verzog leicht missmutig das Gesicht, und genau in dem Moment öffnete Niclas die Tür. Er sah sie einen Moment überrascht an, dann grinste er amüsiert. „Wolltest du zu mir oder was hat dir sonst die Laune verhagelt?“
„Was? Oh“, Emily lächelte verlegen, „mir hat nichts die Laune verhagelt, ich dachte nur gerade, du wärst nicht da. Ich wollte aber schon zu dir, ja. Ich“, sie räusperte sich, „ich wollte dir zum Geburtstag gratulieren und dir alles, alles Liebe wünschen.“ Sie zögerte kurz, dann jedoch stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte Niclas ein Küsschen auf die Wange. Er sah sie an und für einen kurzen Moment blitzte etwas in seinen Augen auf, das Emilys Knie weich werden ließ. Doch dann lachte er. „Wow, danke. Du hast dran gedacht?“
„Natürlich. Hier, ich hab dir etwas mitgebracht.“ Sie hielt Niclas die Torte hin.
Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich glaub es ja nicht. Teresas Schokoladentorte? Das ist sie doch, oder?“
Emily nickte. „Ja. Ich hab mir das Rezept geben lassen und einfach mal mein Glück versucht. Ich dachte, vielleicht freust du dich drüber. Du mochtest sie doch so gerne.“
Niclas nahm ihr das Tablett vorsichtig ab. „Die hast du selbst gemacht? Emily, wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Vielen Dank, sie ist einfach toll geworden“, erwiderte er gerührt.
Sie zog verlegen die Schultern hoch. „Gern geschehen, aber warte erst mal ab, ob sie auch schmeckt. Und ich freu mich, wenn du dich freust.“
„Na, und wie ich mich freue. Aber jetzt komm doch erstmal rein. Komm.“ Niclas trat zur Seite, und Emily ging an ihm vorbei in den Flur. „Komm, wir gehen in die Küche. Sollen wir sie gleich anschneiden? Sie sieht echt lecker aus.“
Sie folgte Niclas. „Ja, wenn du Zeit hast, gerne. Aber ich will dich nicht stören oder aufhalten, du feierst ja sicher mit deinem Vater oder mit deinen Freunden.“
Er schüttelte den Kopf. „Kein Problem, ich hab nichts vor“, murmelte er.
Emily sah ihn überrascht an. „Bist du alleine? Wo ist denn dein Dad?“
Niclas stellte Teller auf den Tisch und zuckte mit den Achseln. „Er ist bei Taylor. Wir haben zusammen gefrühstückt, dann hab ich ihn zu ihr geschickt.“ Seine Stimme klang abweisend. Emily
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