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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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musterte ihn forschend. „Habt ihr euch gestritten?“
    Niclas zuckte wieder mit den Achseln. „Nein, nicht wirklich. Er will heute Abend mit mir und seiner Freundin essen gehen, ich soll sie endlich kennen lernen. Aber, weißt du, wie viel Lust ich dazu habe?“ Er stellte etwas unsanft zwei Tassen auf den Tisch. „Setz dich doch. Magst du Tee? Oder was anderes?“
    Emily setzte sich auf einen Stuhl. „Tee klingt gut. Du möchtest nicht mitgehen heute Abend?“ Niclas füllte Wasser in den Wasserkocher. „Eigentlich nicht. Aber mein Vater ist total besessen von der Idee, dass Taylor und ich uns kennen lernen müssen. Keine Ahnung, warum.“
    Emily malte mit dem Finger ein Muster auf den Tisch. „Nun ja, irgendwann musst du sie ja mal kennen lernen“, sagte sie vorsichtig.
    Niclas sah sie an und verzog das Gesicht zu einem missmutigen Lächeln. „Muss ich?“
    „Hm, ich weiß nicht, aber wenn sie nun mal jetzt die feste Freundin deines Vaters ist, wird sich das auf Dauer wohl kaum vermeiden lassen, denkst du nicht? Und vielleicht ist sie ja ganz nett?“
    Niclas starrte düster vor sich hin. „Kann sein. Aber, weißt du, Emily, mein Vater hatte die ganzen Jahre, seit meine Mutter gestorben ist, fast nie Zeit für mich, und ich hab einfach keine Lust, nun mit ihm und seiner neuen Flamme einen auf heile Familie zu machen, verstehst du?“ Er schenkte Tee ein und setzte sich Emily gegenüber. „Ich bin ja eigentlich froh, dass mein Dad wieder jemanden gefunden hat. Das ist ja auch kein Leben, immer nur Arbeit und sonst nichts, aber ... ach, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Es wäre vermutlich anders, wenn wir ein besseres Verhältnis hätten. Keine Ahnung.“ Er zog die Schultern hoch.
    Emily betrachtete ihn voller Zuneigung. Sie konnte ihn gut verstehen, er hatte sich jahrelang abgeschoben gefühlt, und nun war da jemand, der den Platz seiner Mutter einnahm, und Niclas hatte das Gefühl, sein Vater wolle jetzt alles wieder gut machen, nur weil eine neue Frau in seinem Leben war. Sie griff ohne nachzudenken über den Tisch und strich ihm sanft über die Hand. „Du musst dir keine Vorwürfe machen, dass du nicht in Jubelstürme ausbrichst, weil dein Vater wieder verliebt ist. Ich kann dich sehr gut verstehen, Nic. Und ich glaube auch nicht, dass dein Dad erwartet, dass du seine neue Freundin sofort ins Herz schließt. Er möchte sicher einfach nur mal einen vorsichtigen Anfang machen.“
    Niclas senkte den Blick und betrachtete ihre Hand, die sachte über seine strich. Sie hatte hübsche Hände, zarte Finger. Am Mittelfinger ihrer rechten Hand trug sie einen schmalen Silberring mit einem filigran gearbeiteten Stein in Form einer Blüte. Er hob den Kopf. „Kommst du mit? Bitte, komm mit heute Abend, das würde mir wirklich viel bedeuten.“ Er hielt kurz inne. „Also, natürlich nur, wenn du Zeit und Lust hast.“
    Emily sah ihn überrascht an. „Du möchtest, dass ich mitkomme? Ich ... also ich weiß nicht, wäre deinem Vater das überhaupt recht? Er kennt mich ja nicht mal, und immerhin will er dir heute seine Lebensgefährtin vorstellen.“
    „Na und? Das ist doch mein Geburtstag, oder? Da kann ich doch wohl einladen, wen ich will.“ Er schwieg und strich sich durch die Haare. „Ich weiß, es ist jetzt sehr kurzfristig, und es kommt vielleicht auch ein bisschen komisch rüber, aber ich würde mich wirklich sehr freuen. Bitte“, meinte er leise. Seine Augen hingen bittend an Emily.
    Sie musste fast gegen ihren Willen lächeln. „Was ist das nur mit euch? Mara guckt mich auch immer so an und ich kann nicht nein sagen. Okay, okay. Wenn du es dir so sehr wünschst, komme ich natürlich mit.“
    „Wirklich? Das ist toll.“ Ein strahlendes Lächeln legte sich auf Niclas‘ Gesicht, und Emily spürte wieder dieses eigenartige Ziehen im Herzen. Er drückte ihre Hand, und ihr wurde jetzt erst bewusst, dass sie sich immer noch festhielten. Sie lächelte verlegen, zog ihre Hand aus seiner und murmelte: „Schon gut. Aber nun warte mal, ich hab noch ein Geschenk für dich.“ Sie zog ein hübsch verpacktes Päckchen aus ihrer Tasche und reichte es ihm. „Ich hoffe, du kannst was damit anfangen, ich kenne mich ja nicht so aus damit.“
    „Noch ein Geschenk? Em, du hast mir doch schon den Kuchen gebacken.“
    „Ach, das war ja kein richtiges Geschenk, das hier aber schon. Mach mal auf.“ Sie sah ihm gespannt zu, wie er das Papier entfernte und das Kästchen öffnete.
    „Ein Schnitzmesser? Emily,

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