Für immer in Honig
mehr in den Mund voll warmer Spucke rutschen. Dann preßte sie mit nur drei Fingern seine Eier zusammen, so, daß es gerade noch nicht schmerzte. Ihre Stirn berührte seinen Bauchnabel, die Eichel war im Rachen, er dachte: Rachen, Drachenfrau.
Dann zog sie den Kopf wieder langsam zurück, und saugte fest. Philip seufzte, bockte mit den Hüften, jetzt wiederholte sie die Bewegung, und schneller, noch mal, wieder etwas schneller.
Sie trafen sich seit ein paar Wochen jetzt, nicht in der Stadt jedoch, das mochte später gehen; noch war er für sie ganz untragbar, und eigentlich ja auch aus ihrer Welt, der Stadt, verschwunden, seit es keinen Treff mehr gab. Sie trafen sich deshalb in der Natur, und wurden immer besser miteinander, während das Wetter langsam abkühlte. Ausflüge waren das nur bedingt, wenn Astrid auch zweimal mit dem Auto an der Auffahrt zum Gymnasium auf ihn gewartet hatte und sie dann so richtig rausgefahren waren: Das erste Mal bis Mittelheubronn, woran sich eine Art Wanderung, unter langen Gesprächen, mit vielen Pausen, bis zum Nonnemattweiher angeschlossen hatte, und einmal ins Elsaß, zum Flammkuchenessen und Entenerschrecken, an einem Fluß, an den sie gute Erinnerungen hatte, die sie ihm nicht verriet. Auch woher sie das blaue Auto hatte, sagte Astrid nicht, er war nicht blöd genug, so was zu fragen.
Ihrer beider eigentliches Reich jedoch gehörte durchaus irgendwie zum Bild, das er sich inzwischen von der Stadt gemacht hatte, obwohl man dort verläßlich allein sein konnte, und war vor allem leicht zu Fuß erreichbar.
Die Schlattholzstraße hoch, an Sportpark und Schwimmbad vorbei, auch am Kegelzentrum, das vor ein paar Jahren brandanschlagsbedingt zusammengefallen war – der oral history der Stadt zufolge durfte man glauben, daß des Dokters großer Bruder Klaus und sein Assistent Joachim Behnke dieses Feuer gelegt hatten –, kam man zum Riedmattweg, der nach Nordosten, nämlich Fahrnau führte.
Südlich von diesem Weg begann der Wald.
Auf keiner Karte war der kleine See zu finden, an dem sich der verkrachte Jugendarbeiter und die Nazischlägerin jetzt liebten. Roter Fingerhut wuchs nah am Ufer, hoch standen Gräser, vieles zitterte drin, was Philip nicht gesehen hatte, seit er klein gewesen war. In Flatterbinsen gab es Schmetterlinge. Mistelzweige hingen über Astrids nicht ganz kahlrasiertem Schädel. Philips Körper wußte wieder alle wahnsinnigen Sachen, die Philip ganz vergessen hatte, seit er einmal, nach einem Schulfest, schwer betrunken, mit einem Jungen, der fast sein Bruder gewesen war, an einem Fahrradständer unverständlich schönes Sexgemache erlebt hatte. Es ging dabei, wie jetzt, um die Erkenntnis, daß die schönsten derartigen Sachen die waren, für die es keine Entschuldigung gab, nicht im Himmel noch hier unten auf der Welt.
Er sah, wie sein Schwanz, in dem ein Puls war, der sich überhaupt nicht schämte, in ihr wunderschönes Gesicht paßte, und was er sah, spitzte zu, was er spürte: »Sorry, hör auf, ich bin nah dran … paß auf, As…«
Sie grunzte, das war aber nicht Spott oder Ablehnung, sondern Zustimmung: Dagegen hatte sie nichts, er sollte ruhig schnell fertig werden. Sie ging mit den Fingern, die präzise waren und stark, an die Schwanzwurzel, strich da lang, öffnete den Mund weit, damit er wieder reinkonnte, so lang er war. Übt jugendliche Kraft, ihr armen Leute.
Die Sonne schien, es war im leichten Wind alles leicht hinterhältig vor Schönheit, ein wenig böse. Also lachte Philip. Jeder Nerv wurde ganz kitzlig, als der Schaft im Rosa verschwand, ich will nicht fern von deinen Brüsten schlafen. Ihr Kopf bewegte sich absichtlich langsam auf und ab, dann ließ der Druck der Zunge nach, und was der Mann als neue Hitze jetzt da spürte, konnte wohl nur ihr Atem sein. Er versuchte, so lange wie möglich zurückzuhalten, was passieren wollte, Jessas, wer bist du, verheerende Frau, hat dich eine Löwin in den Bergen geboren, oder ein Monster, dessen Unterleib aus bellenden Hunden besteht, daß du so schön bist?
Philip japste nach Luft, als sich diese Idee in Feuerfahnen aufl öste, die flatterten und in den kalten Himmel wollten. Sein Zeug fing an, in dicken, heißen Stößen rauszuschießen. Astrid nahm seinen Schwanz in beide Hände, leckte, grinste, schimpfte irgendwas und schluckte Weiß. Es ging ganz ewig, sie lutschte noch, nachdem er weich war.
Dann rutschte sie auf Gras, am Bärlapp, an ihm hoch, der an den Baum gelehnt war, dem dieser See
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